Podcaster
Episoden
14.11.2025
1 Stunde 4 Minuten
Kaum eine Woche vergeht, in der nicht eine neue Idee durch die
Arena getrieben wird, wie wir den Sozialstaat zusammen kürzen
müssen. Zu teuer, nicht mehr finanzierbar, wir müssen alle mehr
Eigenverantwortung zeigen, heißt es. Aber sind die Ausgaben für den
Sozialstaat wirklich explodiert? Und was soll das eigentlich
konkret heißen, mehr Eigenverantwortung, wenn wir krank werden, in
Rente gehen oder wenn wir im Alter auf Pflege angewiesen sind? Und
warum stehen auch Ausgaben für Kinder, Jugendliche oder Menschen
mit Behinderungen auf dem Prüfstand? Der Angriff auf den
Sozialstaat ist ein Kernprojekt der Merz-Regierung, das zeigt
aktuell auch die Grundsatzrede von Bundeswirtschaftsministerin
Katharina Reiche (die sie allerdings nach unserem Redaktionsschluss
gehalten hat). Höchste Zeit, mal genauer auf die Debatte und
mögliche Antworten zu schauen. Nachtrag: Die Sozialleistungsquote
2024 liegt sogar etwas niedriger, als von uns im Podcast genannt,
nämlich bei 31 Prozent (statt 31,2 Prozent). Das liegt an
revidierten BIP-Zahlen. Siehe in den Quellen Dullien/Rietzler
(2025).
Mehr
10.10.2025
1 Stunde 38 Minuten
35 Jahre ist die deutsche Wiedervereinigung her – doch von einer
Angleichung der ökonomischen Lebensverhältnisse zwischen Ost- und
Westdeutschland kann keine Rede sein. So sind zwar manche
Unterschiede kleiner geworden, doch im Großen und Ganzen gilt
weiterhin: Im Osten sind Löhne, Erbschaften und Vermögen deutlich
geringer und prekäre Beschäftigungsverhältnisse und Armut größer
als im Westen. Wir schauen genauer auf das Ausmaß dieser
Ungleichheit, was die Treuhand und die schockartige Einführung der
privaten Marktwirtschaft damit zu tun hatten und wie man heute
gegensteuern müsste. Zu Gast in dieser Folge ist die
Ungleichheitsforscherin Martyna Linartas.
Mehr
12.09.2025
43 Minuten
In der letzten Folge haben wir einige Studien besprochen, die einen
Zusammenhang zwischen staatlicher Sparpolitik, ökonomischer Krisen
und dem Auftrieb rechter Parteien belegen. In dieser Folge
schließen wir daran an und stellen weitergehende Erklärungen vor.
Rechte Ideologien sind demnach nicht erst in den letzten Jahren
durch eine Zuspitzung neoliberaler Politik und Krisen entstanden,
sie existieren schon sehr viel länger in den Köpfen der Menschen.
Dabei wird deutlich, dass Menschenfeindlichkeit, Nationalismus und
autoritäres Denken weniger der extreme Pol am rechten Rand ist,
sondern aus der Mitte der Gesellschaft rührt. Woran liegt das und
was erzählt uns das über unsere Wirtschaftsweise?
Mehr
08.08.2025
43 Minuten
Es gibt viele Erklärungen für das Erstarken der Rechten. Vor allem
Sparmaßnahmen des Staates, aber auch andere ökonomische
Krisenerscheinungen, wie Inflation, stehen in jüngster Zeit stärker
im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Studien zeigen: Die
Folgen einer neoliberalen Wirtschaftspolitik begünstigen den Zulauf
zu rechten Parteien. Wir stellen einige Studien kurz vor,
diskutieren widersprüchliche Beobachtungen und steigen ein in
weitergehende Erklärungen. Das setzen wir in einem zweiten Teil
fort. Wir vertiefen in der Septemberfolge die Frage, warum rechte
Ideologien in allen gesellschaftlichen Schichten greifen und was
uns das über unsere Wirtschaft erzählt. Schreibt uns an:
armutszeugnis@rosalux.org
Mehr
11.07.2025
1 Stunde 7 Minuten
Die deutsche Automobilindustrie, ein Pfeiler der Exportindustrie,
steckt in der (Absatz-)Krise. Verschlafene E-Mobilität, zu viel
Fokus auf teure Luxusmodelle, zu hohe Lohnkosten - es mangelt nicht
an Erklärungen, woran es angeblich hapert im unerbittlichen
Wettrennen um globale Marktanteile. Doch wie geht es überhaupt den
Beschäftigten in den Werkshallen? Wir schauen am Beispiel vom
VW-Werk Baunatal bei Kassel genauer hin, sprechen über entfremdete
Arbeit und wie sich Konflikte um die sozial-ökologische
Transformation im Alltag der Belegschaften zeigen. Unser
Interviewgast ist Rhonda Koch. Sie ist Referentin beim Betriebsrat
in Baunatal und promoviert unter anderem zur Frage, wie
Automobilarbeiter*innen die Klimakrise erfahren. Schreibt uns an:
armutszeugnis@rosalux.org
Mehr
Über diesen Podcast
Warum haben Wenige so viel und Viele so wenig? Soziale Ungleichheit
ist kein Betriebsunfall, sondern Voraussetzung und Resultat
«unserer» Wirtschaftsweise und Nährboden für Faschismus und
völkisches Denken. Ein Armutszeugnis, denn: Theoretisch wäre genug
für alle da. Monatlich diskutieren Eva Völpel und Sabine Nuss mit
Expert*innen über die Verteilungskrise. «Armutszeugnis» ist der
neue Wirtschaftspodcast der Rosa-Luxemburg Stiftung.
Abonnenten
Frankfurt
Berlin
Kommentare (0)