Podcaster
Episoden
07.11.2025
21 Minuten
"Ich wusste sofort, dass ich über diesen Ort schreiben musste.
Ich wusste, ich muss das auf Deutsch machen. Und es muss in
diesem Container-Dorf loslegen: ein Heim an einem Ort, der ein
Heim war für nichts, jahrhundertelang, ... ein Ort der machbaren
Ideen, die nicht gemacht werden."
Ariel Magnus wurde 1975 als Enkel
deutsch-jüdischer Einwanderer in Buenos Aires geboren. Er
studierte in Deutschland und schrieb über Literatur und Kultur
für verschiedene Medien in Deutschland (taz, Spiegel Online) und
Lateinamerika. Zurück in Buenos Aires begann er, als
literarischer Übersetzer aus dem Deutschen zu arbeiten und als
Autor zu publizieren. Inzwischen hat er mehr als zwanzig Romane
veröffentlicht, die zum Teil international ausgezeichnet und in
mehrere Sprachen übersetzt wurden, darunter auch ins Deutsche.
Seit einigen Jahren lebt er wieder als freier Schriftsteller und
literarischer Übersetzer in Berlin. Die Verbliebenen vom
Tempelfeld ist der erste Roman, den er direkt auf Deutsch
geschrieben hat.
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28.05.2025
18 Minuten
„Christiane Frohmann hat sich einen großartigen feministischen
Scherz in Literatur erlaubt.“
Maryam Aras
Christiane Frohmann, geboren 1969, lebt in
Berlin und in Italien. Sie studierte Literaturwissenschaften,
Philosophie und Germanistik an der Freien Universität Berlin und
an der Yale University, New Haven. Frohmann publiziert
plattformübergreifend und vermischt die Rollen von Verlegerin,
Autorin und Netzaktivistin. Ihr Stil ist persönlich, analytisch
und von Optimismus geprägt. In Vier Wochen unternimmt
sie den Versuch, das „instantane Schreiben“, das sie in Social
Media entwickelt hat und in dem Leben, Reflexion und Literatur
zusammenfließen, offline zu simulieren. Von ihr erschienen
zuletzt Präraffaelitische Girls erklären das
Internet, Präraffaelitische Girls erklären Hexerei,
Präraffaelitische Girls erklären Demokratie (Frohmann
Verlag).
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15.05.2025
13 Minuten
„Warum ist auf Zypern der Krieg noch präsent? Es gibt immer noch
eine Grenze zwischen der türkischen und griechischen Seite."
Mit der britischen Autorin Katerina Vasililou saß ich in St.
Pauli auf einem Sofa und sie erzählte mir von den Prägungen in
ihrer frühen Kindheit: Nationalismus und Nachwirkungen von Krieg.
Im Sommer war sie oft auf Zypern, wo ihr griechischsprachiger
Vater herkommt. Warum sie nun das Memoir Komm, Komm über das
Leben in verschiedenen Kulturen geschrieben hat, darüber, wie der
Zypernkonflikt ihre Familie geprägt hat, und was eigentlich
Staatsbürgerschaften für das eigene Leben bedeuten. „Ich will
einen Teil meiner Identität wiederhaben." Katerina Vasiliou
Katerina Vasiliou ist in London aufgewachsen und
lebt in Hamburg. Auszeichnungen: Scottish Book Trust New Writers
Award (2010), Longlist für den Mslexia Novel Prize (2015). Ihr
Debüt, das Memoir Komm, Komm stand auf der Shortlist für den
First Pages Prize 2024.
Im Juni läuft eine Crowdfunding-Kampagne für Komm, Komm, wo man
unter anderem einen Online-Writing-Workshop zum Memoir-Schreiben
buchen kann.
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08.12.2024
21 Minuten
„Vielleicht ist es eine Katastrophe für meine Zukunft, aber ich
denke, dass Ironie uns nicht rettet, aber doch etwas
Sentimentalität und Pathos."
Einen Winter lang hat die tschechische Autorin Dora Kaprálová
einen Text über die Sehnsucht zu einem anderen geschrieben. In
Winterbuch der Liebe dreht sie den Blick um, der bei Péter
Esterházy in seinem Buch Eine Frau auftaucht, wartet nicht auf
die Liebe, sondern schaut mit beiläufiger Sehnsucht auf die Nähe
zu anderen, sei es ein Müllmann, Jamie Oliver, eine Jugendliebe
... In gewitzter, liebevoller Sentimentalität entsteht ein Reigen
über Vorstellungen von Männlichkeit, Beziehung, Weiblichkeit.
Eine fragmentarische Sprache der Liebe.
„Hier schreibt eine Feministin – aber eine, die ihre Position
nicht verteidigen muss und deshalb auch Nachsicht üben kann. Und
die sich zu wilder Weiblichkeit bekennt: ,Wir sind Sklaven
unserer Sehnsucht.’“
Irmtraud Gutschke, der Freitag
Dora Kaprálová wurde 1975 in Brno, Tschechien, geboren, und lebt
mit ihren zwei Töchtern in Berlin. Die Journalistin und Autorin
studierte Dramaturgie und Drehbuch an der Janáček Akademie für
Darstellende Künste in Brno. Ihre Arbeiten wurde mit vielen
Preisen ausgezeichnet, davon zweimal mit dem
deutsch-tschechischen Journalistenpreis (2016, 2017). Winterbuch
der Liebe (2024) ist ihr Debüt bei mikrotext in der Übersetzung
von Nataša von Kopp.
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28.07.2024
18 Minuten
"Alle erleben solche Geschichten und das ist wahrscheinlich gar
nichts Neues, dachte ich, aber als es dann hieß, das musst du
unbedingt aufschreiben, dachte ich, ok."
Seit Corona ist das Online-Dating mehr in der Mitte der
Gesellschaft angekommen, findet die Autorin Isobel Markus. Im
mikrotext-Podcast erzählt sie davon, wie ihr ihr Dating-Roman
entstanden ist. Wie im 19. Jahrhundert habe man sich während der
Pandemie zum Spazierengehen im Park verabredet und es seien auch
Freundschaften entstanden. Mit einem "lachenden Augen", sagt
Isobel Markus, habe sie die skurrilen und seltsamen Begegnungen
in eine Romanform überführt. Das Besondere ist: Der Roman
schafft, eine typische Erlebensform des digitalen und analogen
Kennenlernens des 21. Jahrhunderts zu erzählen, und dabei neben
der Suche nach Liebe, heraus aus der Einsamkeit, auch
Freundschaften und erzählte Chats in die Handlung organisch
einzubauen.
„Aus glitzernd komischen, dramaturgisch gut getimten Szenen,
interessanten Informationen über die Verdauungsprodukte von
Wombats und der richtigen Portion Beziehungsphilosophie hat
Isobel Markus einen rasant unterhaltsamen Roman gebastelt, der
ganz ohne die Klischees des Genres auskommt.“
Felix Müller, Berliner Morgenpost
Isobel Markus ist freie Autorin und lebt in
Berlin. Sie schreibt für die Berliner Szenen und weitere Rubriken
der taz. Ihre Kurzgeschichten wurden in Literaturzeitschriften
und Anthologien veröffentlicht und ins Arabische übersetzt.
Bisher erschienen von ihr Stadt der ausgefallenen
Leuchtbuchstaben (2021), Der Satz (2022) und Neues aus der Stadt
der ausgefallenen Leuchtbuchstaben (2023), alle im Quintus
Verlag. Dating-Roman ist ihr zweiter Roman und 2024 bei mikrotext
erschienen. In der Lettrétage veranstaltet sie die
senatsgeförderte Veranstaltungsreihe Berliner Salonage.
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Über diesen Podcast
Hinter jedem Buch stecken Geschichten. Verlegerin Nikola Richter
lädt Autorinnen und Autoren ihres Verlags mikrotext zum Gespräch
ein.
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