Podcaster
Episoden
23.06.2025
47 Minuten
Frauen in Führungspositionen Prof. Dr. Katja Rost (Ordinaria für
Soziologie an der Universität Zürich, Schwerpunkt Wirtschafts- und
Organisationssoziologie) Dr. Christa Nater (Postdoctoral Researcher
an der Abteilung für Soziale Neurowissenschaften und
Sozialpsychologie der Universität Bern, Schwerpunkte Verhalten
innerhalb von Organisationen, Beziehungen zwischen Gruppen, Gender
biases)
Moderator/in: Dr. Nicola von Allmen (Nantys AG)
Datum: 20/06/2025
Dauer: 46 Minuten
Der Blick auf die Alterspyramide unterstreicht den
demographischen Wandel und es wird immer essentieller, dass beide
Geschlechter am Arbeitsmarkt vertreten sind. Laut statistischem
Bundesamt stieg die Erwerbsquote der Frauen in den vergangenen
Jahren stetig und liegt nur noch geringfügig unter der der
Männer, trotzdem sind Frauen in der Führungsriege bei weitem
nicht so breit vertreten wie ihre männlichen Kollegen. Denn auch
heutzutage stehen Frauen noch oftmals vor dem Dilemma: Kinder
oder Karriere?
Was sind hierfür die Gründe und wie lässt sich mehr Fairness am
Arbeitsmarkt herstellen? Diese und noch weitere Fragen
diskutieren Prof. Dr. Katja Rost und Dr. Christa Nater in unserer
neusten Podcastfolge. Stereotype in Bezug auf Frauen am
Arbeitsmarkt gibt es viele und nicht alle sind wissenschaftlich
belegbar, ein Grund hierfür ist oftmals die fehlende Kausalität.
Doch ist es weder notwendig, dass Frauen ein Unternehmen
produktiver machen, noch dass sie für ein positiveres Teamklima
sorgen, die Sichtbarkeit von Frauen in der Arbeitswelt ist
schlicht eine Frage der Fairness und der Diversität.
Verschiedene Massnahmen, wie Frauenquoten, bezahlbare
Kinderbetreuungsmöglichkeiten oder eine gleichverteilte
Elternzeit für beide Geschlechter, zielen darauf ab, mehr Frauen
in den Arbeitsmarkt zu locken bzw. sie dort zu halten und
entsprechende Karrieremöglichkeiten sicherzustellen. Doch reichen
Massnahmen zur Gleichstellung alleine nicht aus, um ein
tatsächliches Umdenken innerhalb der Gesellschaft zu erlangen.
Auch aufgrund der horizontalen Segregation, der Wahl
unterschiedlicher Berufsbilder für Männer und Frauen, bliebt eine
vollkommene Gleichstellung wohl auf Ewig eine Utopie.
Es lassen sich jedoch einige vielversprechende Ansätze
identifizieren, die Frauen die Übernahme von entsprechenden
Führungspositionen eher ermöglichen und oftmals den Spagat
zwischen Familie und Karriere vereinfachen. Hierzu zählen
beispielsweise Co-Leitungspositionen (Top-Sharing), da vor allem
Frauen bei der Teilzeitarbeit vertreten sind. Um mehr und mehr
Frauen bei einer entsprechenden Karriere zu unterstützen, braucht
es jedoch auch ein Umdenken, das im Kleinen anfängt: und zwar bei
den eigenen Stereotypen, die wir in Bezug auf Geschlechter und
ihre Aufgaben haben sowie bei der Rolle des Mannes. Denn wir
wollen ja, dass auch künftig mehr und mehr Frauen sagen können:
«Hinter jeder erfolgreichen Frau steht ein Mann, der sie stützt
(anstelle von einem, der sie zurückhält)».
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29.01.2024
49 Minuten
Inhalt New Work dominiert als Buzzword die Debatte über neue
Arbeitsmethoden auf LinkedIN, in der Beratungsszene und Messen.
Einige Unternehmen definieren den Begriff für sich selbst, um
Klarheit darüber zu schaffen, was sie selbst darunter verstehen.
Jedoch bleibt bei unklaren Begriffen oder auch Containerbegriffen
viel Spielraum für gutes Marketing und schlechten Inhalt. Wir
gehen dem Begriff New Work nach und versuchen Klarheit über den
Begriff und dessen Anwendung zu schaffen. Es geht bei diesem
Begriff hauptsächlich um einen Namen für ein Gefäss, um
verschiedene Massnahmen zu bündeln, denen ganz grob aber einige
Gemeinsamkeiten nachgesagt werden können. Ein möglicher Anfang
von New Work kann die Einführung neuer Technologien sein, wodurch
Hierarchien verflacht werden. Planen Mitarbeitende ihre
Arbeitseinsätze selbst, dann geben Vorgesetzte diesen Teil der
Führungsrolle ab. Mitarbeitende müssen diese Planungskompetenz
natürlich erlernen und damit stellen sich an Mitarbeitende
weitere Anforderungen. Die Einführung gelingt aber nicht von
selbst, sondern sollte gut begleitet werden, denn auch New Work
hat als schimmerndes Wort ein paar Hürden zu nehmen und ist nicht
per se etwas «Nettes» für die Mitarbeitenden. Ganz im Sinne eines
Beipackzettels kann hier gelten: Zu Risiken und Nebenwirkungen
fragen Sie Ihre Mitarbeitenden. New Work kann man nicht einfach
direkt einführen, sondern man muss sich fragen, wozu man das
einführen will. Wie so oft in der Psychologie kommt es also auf
die Fragestellung an. Im Fazit konnten auch wir nicht genau
sagen, was sich dahinter verbirgt. Es gilt kritisch zu bleiben
und sich mit den konkreten Bedürfnissen der Mitarbeitenden
auseinanderzusetzen. Neben der «customer experience» gibt es auch
eine «employee experience», die es zu pflegen gilt.
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14.12.2023
8 Stunden 49 Minuten
Der Spitzensport ist eine Disziplin, die von andauernder
Höchstleistung, physisch sowie psychisch, geprägt ist. Die Frage
nach dem Karriereende ist dabei unausweichlich und kann nicht in
jedem Fall aus freien Stücken getroffen werden. Auch Unfälle,
Verletzungen, finanzielle Förderungen und das Netzwerk eines
Leistungssportlers/einer Leistungssportlerin spielen hier eine
entscheidende Rolle.
Wie lässt sich der Ausstieg aus einer solch prägenden Zeit
bestmöglich bewältigen? Diese Frage diskutieren drei Experten in
unserer neusten Podcastfolge. Ein Schlagwort, das dabei häufig
fällt, ist «Perspektiven». Wer es frühzeitig schafft, sich
Perspektiven in einem anderen Bereich zu schaffen, erleichtert
sich den Zeitpunkt des Karriereendes erheblich. Nicht nur kann
der Ausstiegsentscheid leichter gefällt werden, auch wird der
Übergang positiver erlebt, da das Karriereende nicht nur ein Ende
eines Lebensabschnitts darstellt, sondern gleichzeitig auch einen
Neubeginn. Weiss man, wo dieser Neubeginn hinführt und kann sich
auch auf das Kommende freuen, trägt dies zu einem positiven
Erleben bei. Hierfür besonders relevant: die duale
Karriere. Wenn Spitzensportler/innen auch in der Hochphase ihrer
sportlichen Karriere Zeit in eine Ausbildung investieren, können
sie sich früh ein zweites Standbein schaffen und sich so selbst
eine langfristige Perspektive erarbeiten. Besonders erwähnenswert
sind die vielseitigen Kompetenzen, die Sportler/innen durch ihre
Karriere im Spitzensport mitbringen und für eine spätere zweite
Karriere hilfreich sind. Auch immer mehr Vereine und Verbände
legen Wert auf diese Entwicklung und tragen so Sorge zu ihren
aktiven Sportlern/innen aber vor allem auch zu denjenigen, die
aus der Selektion ausscheiden und den Sprung an die Spitze nie
schaffen. Obwohl der Spitzensport ein sehr kleines
und spezialisiertes Feld darstellt, so lassen sich Implikationen
aus einem Karriereende im Sport auch auf andere berufliche
Bereiche übertragen. Geht eine Anstellung unerwartet zu Ende oder
geht es auf die Pensionierung zu, ist es vorteilhaft, mehrere
Perspektiven zu haben um damit der Verlust einer eventuell sehr
prägenden Rolle weniger negativ zu erleben. Denn wie im
Spitzensport kann die berufliche Rolle zu einem grossen Teil der
persönlichen Identität werden und es gilt den Verlust dieser
bestmöglich zu bewältigen.
Closing a Chapter? A Longitudinal Mixed Methods Study on
Retirement from Elite Sport (snf.ch), Michael Schmid
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14.12.2023
2 Stunden 40 Minuten
Es ist schon fast ein Modewort, dieser Stress, doch die
Hintergründe geben zu denken. Stress zählt mittlerweile zu den
häufigsten arbeitsbedingten Gesundheitsproblemen. Etwa ein
Drittel der Erwerbstätigen gibt an, an erhöhtem Stressempfinden
zu leiden. Wir definieren Stress als anhaltendes und
negativ erlebtes Ungleichgewicht zwischen den Anforderungen, mit
denen wir täglich konfrontiert sind, auf der einen Seite, sowie
den Ressourcen, die uns zur Bewältigung dieser Aufgaben zur
Verfügung stehen, auf der anderen Seite. Sehen wir uns
Situationen gegenüber, die für uns von persönlicher Bedeutung
sind und reichen unsere Ressourcen nicht, um diese Aufgabe zu
bewältigen, empfinden wir Stress. Kommt es nach erledigter
Aufgabe nicht zum Abfall des Stresserlebens, sondern entsteht ein
Dauerstress, so können die Folgen vielfältig sein. Auswirkungen
können sich sowohl auf der körperlichen Ebene abzeichnen, wie
etwa Bluthochdruck, oder auf einer mentalen Ebene, wie
beispielweise Konzentrationsstörungen oder Vergesslichkeit. Es
können sich daraus zudem psychische Probleme entwickeln, wie ein
Gefühl von Ohnmacht oder depressive Verstimmungen. Das
Erleben von Stress ist abhängig von einer Vielzahl an Faktoren.
Neben persönlichen Umständen, wie etwa der Doppelbelastung durch
Arbeit und Privatleben, spielen auch externe Faktoren eine
wichtige Rolle. Pandemie, Klimakrise und Kriege sind kaum durch
den Einzelnen beeinflussbar aber hinterlassen Spuren und wirken
sich auf unser Erleben und Verhalten aus. Verschiedene
Angebote in Rahmen der Stressprävention durch Workshops und
Coachings richten sich an den Einzelnen, aber auch viele
Organisationen und Arbeitgeber/innen setzen es sich zum Ziel, ein
gesundheitsförderndes Arbeitsklima zu schaffen und Arbeitnehmende
durch Angebote wie dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement zu
unterstützen. Aber reichen solche Massnahmen tatsächlich aus oder
bedarf es an tiefgreifenden, strukturellen Veränderungen, um
langfristig zum Wohlbefinden und zur Gesundheit unserer
Bevölkerung beizutragen?
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14.12.2023
3 Stunden 6 Minuten
Leadership – in seiner effektiven Bedeutung gelebt – erlaubt es
unseren Mitarbeitenden, sich zu entfalten und eigenmotiviert zu
arbeiten. Wenn wir als Führungskräfte unsere Mitarbeitenden dabei
unterstützen, sich selbst wertvoll und wertgeschätzt zu fühlen,
blühen diese auf und erbringen die Leistung aus eigenem Antrieb.
Sie entwickeln sich weiter und werden zu loyalen Mitarbeitenden.
Während viele von Leadership reden, setzen es tatsächlich
nur wenige wirklich um. Leadership kommt von innen, es ist unsere
persönliche Haltung, die auf Vertrauen und Respekt basiert.
Leadership kann sich nur etablieren, wenn sie top down gelebt
wird. Jeder Mensch möchte gerne Aufmerksamkeit und Lob,
möchte für seine Leistungen respektiert werden. Jeder Mensch
freut sich über Mitgefühl und ein ehrliches Danke. Durch unsere
Haltung können wir den Mitarbeitenden genau dies ermöglichen. Die
psychische Gesundheit wird gefördert, eine wichtige Voraussetzung
für die Leistungsfähigkeit. Leader kreieren ausserdem ein
Umfeld, in welchem sich grosse Ideen entfalten können.
Beziehungen zwischen den verschiedenen Hierarchiestufen werden
gefestigt und lassen Kreativität zu. In der heutigen Zeit der
Veränderung auf den Märkten ist dies ein zentraler
Wettbewerbsvorteil. Welche Denkweisen und Handlungen sich
dabei als optimal erwiesen haben und was Unternehmen ganz konkret
tun können, damit ihre Führungskräfte sich zum Leader entwickeln,
das möchten wir in dieser Episode mit unseren Gästen klären.
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Über diesen Podcast
Gespräch mit: Juliane Nitsche, Michel Moutier (MLC Advisory
Luxemburg) Daniela Aeberhard (HR-Leiterin BKW AG) Moderator/in:
Sebastian Zilse (MSc. Arbeits- und Organisationspsychologe, Nantys
AG) Datum: 13/02/2023 Dauer: 60 Minuten INHALT Resilienz ist eine
Fähigkeit, die Mitarbeitende jetzt entwickeln müssen, damit
Unternehmen weiterhin erfolgreich sein können. Resilienz bedeutet,
innere Ressourcen und Kraft zu entwickeln, um das Wohlbefinden zu
steigern, sich Herausforderungen offen und mutig stellen zu können,
und sich von Rückschlägen nicht nur zu erholen, sondern an ihnen zu
wachsen und stärker als zuvor herauszukommen. Während in den Medien
ständig alle von Resilienz sprechen, wissen tatsächlich die
Wenigstens, was Resilienz wirklich bedeutet und noch weniger, wie
man Resilienz im Unternehmen entwickeln kann. Denn eines ist
wissenschaftlich bestätigt: Resilienz ist eine Fähigkeit, die wir
uns alle aneignen können. Und mit Sicherheit auch sollten! Welche
Strategien sich dabei als optimal erwiesen haben und was
Unternehmen ganz konkret tun können, damit Mitarbeitende sich
besser an wandelnde Arbeitsbedingungen anpassen können, das möchten
wir in dieser Episode mit unseren Gästen klären.
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