Podcaster
Episoden
28.12.2025
37 Minuten
LIGER DER GEWÖHNLICHEN UNGENTLE MEN
Mein Handy geht jeden Moment aus. Deswegen wird hier jetzt mit
heißen Nadel gestrickt.
Die Zeit zwischen den Jahren hat ihre ganz eigene Magie.
Kurzzeitig scheint alles möglich. Sternzeichen werden wahr, Chico
steht wieder auf, Eisbären paaren sich mit Grizzlies…
Eines hat über die Jahre hinweg jedoch bestand… Woche für Woche
veröffentlichen wir keinen Podcast. Hin und wieder aber treffen
wir uns und bringen wieder Ordnung in die Welt.
Darauf ist Verlass. Unterm Tellerrand ist nur zwei Mal im Jahr.
Arrivederci! Jeder von euch ist unser Chicovara! Wir kämpfen
weiter.
Küsschen! Habt ein schönes neues Jahr!
Mattes, Lenn, Julian
Mehr
22.12.2025
1 Stunde 3 Minuten
Es ging heute um viele Fragen: Welches Tier zu küssen wir wagen?
Wie unsere Gruft aussähe? Wo schreiten wir ein aus nächster Nähe?
Worüber haben wir mal sehr gelacht? Und beim nächsten Mal wird
Folgendes gemacht: Welch Kunstwerk lohnt sich anzusehen? Wofür
würden wir ins Museum gehen?
Mehr
09.07.2025
1 Stunde 5 Minuten
Hier ist die neuestes Ausgaben des schwedisch-deutschen
Feuilleton Podcasts!
Aktuelle Buchbesprechungen, Tipps für akustische Kultur und
Fragen rund ums Leben großstädtischer Bohemians … All das
erwartet Sie, meine Damen und Herren (und alle anderen) in der
neuesten Aufgabe von unterm tellerrand.
Treten Sie ein in ein akustisches Kaleidoskop der Gerüche.
Verplürrter Sekt, Hundescheiße im Auto und Dampfnudeln im
Freibad. Ein Erlebnis wie eine Nacht im Heizöllager… echt,
authentisch und betörend für die verbleibenden Sinne.
Zwei Bengel aus Elbchaussee-Tagen, mit Seide am Kragen und Fragen
im Wagen, sie rissen den Zündschlüssel um mit ’nem Grinser, „Auf
nach Schweden, wir fischen wie Prinzen!“ Hey-ho, die Kiste voll
Sekt, der Volvo kracht durch das letzte Geheck. Lehrer auf
Urlaub, Moral bleibt daheim, die Welt geht den Bach, doch der
Sekt bleibt fein. Die Netze ins Wasser, der Champagner war kalt,
sie lachten: „Wie einfach, Natur ist halt alt!“ Die Krebse
gezählt mit dem Gucci-Monokel, danach noch ein Selfie fürs
Snob-Protokoll. Hey-ho, die Kiste voll Sekt, der Volvo kracht
durch das letzte Geheck. Lehrer auf Urlaub, Moral bleibt daheim,
die Welt geht den Bach, doch der Sekt bleibt fein. Doch am Fjord
weint die Möwe, das Wasser wird warm, die Eisberge brechen mit
öligem Charme. Sie fuhren zurück, stolz wie zwei Sieger, mit
Klima im Kofferraum, schwer wie ein Krieger. Hey-ho, die Kiste
voll Sekt, der Volvo kracht durch das letzte Geheck. Lehrer auf
Urlaub, Moral bleibt daheim, die Welt geht den Bach, doch der
Sekt bleibt fein.
Mehr
08.05.2025
1 Stunde 12 Minuten
Mattes: 108 Lenn: 115,2
Grünkohldoku: https://youtu.be/PpwpVd68oPQ?si=g9V3zpk8CSHpTqMP
Mehr
02.05.2025
1 Stunde 13 Minuten
Auditive Dissonanz im öffentlichen Personentransport: Eine
explorative Meta-Studie zu unerwünschten Klangphänomenen im
Busverkehr
Dr. rer. soc. Halvard F. Übelmann, Institut für auditive
Urbanforschung, Universität Bielefeld-Süd
Veröffentlicht in: Journal of Applied Socioacoustics, Vol. 42,
Ausgabe 3, März 2025
Abstract
Der urbane Busverkehr stellt nicht nur eine logistische, sondern
auch eine akustische Herausforderung dar. Während bisherige
Forschung primär auf Verkehrsgeräusche und Umweltlärm
fokussierte, widmet sich diese Studie erstmals den psychosozialen
Effekten sogenannter „businterner Klangbelästigungen“ (BiKB).
Basierend auf der siebzehnjährigen Langzeitstudie „Noise &
Neurosis“ (Leiden, 2008–2025) konnten wir 17.423 busbedingte
Mikrotraumata erfassen, kategorisieren und taxonomisch zuordnen.
Die Ergebnisse zeigen: Der moderne Mensch hat feine Antennen –
besonders, wenn es um andere Menschen geht.
1. Einführung
Busse sind mobile Mikrokosmen sozialer Interaktion, in denen
Menschen unfreiwillig akustischen Reizen ausgesetzt sind, die sie
in freier Wildbahn kategorisch meiden würden. Die auditive
Belastung, auch als sonische Sozialinvasion (SSI) bekannt, kann
zu erhöhter Reizbarkeit, innerem Grollen oder dem reflexartigen
Wunsch führen, sich „einfach aufzulösen“ (vgl. Thomalla, 2014).
2. Methodik
Zwischen 2008 und 2025 wurden 612 Buslinien in sieben Ländern
mithilfe des patentierten Geräusch-Toleranz-Barometers (GTB-9)
vermessen. Probanden trugen während der Fahrt Hirnstromsensoren,
ein sogenanntes “Noise Diary” und ein kleines Knautschkissen zur
Sofortbewältigung akustischer Überforderung.
Ergänzt wurde die quantitative Analyse durch qualitative
Tiefeninterviews mit 34 sogenannten Geräusch-Resignaten –
Menschen, die nach eigenen Angaben „seit Jahren keinen Kopfhörer
mehr abgenommen haben, außer beim Duschen“.
3. Ergebnisse
Die Daten zeigen eine klare Hierarchie auditiver Ablehnung. Die
fünf häufigsten Aussagen:
RangUnerwünschter KlangAblehnungsrate1Handygespräch mit lautem
Lachen über private Intimitäten94,2 %2Kinderlieder auf voller
Lautstärke aus Bluetooth-Speakern91,6 %3Erklärungen zur eigenen
Astrologie-Karte im Detail87,3 %4Essgeräusche mit Kommentaren
(“Mmmmh, schön saftig!”)84,5 %5Heimliche Mitsingversuche zu leise
mitgespieltem Techno82,7 %
4. Der Klangvermeidungsinstinkt
Ein besonderer Fokus lag auf dem sogenannten „Prä-Ohrenzucken“,
einem neurokognitiven Frühwarnsignal des Körpers. Prof. Dr. Kuno
Hammerschmidt (Uni Salzburg-Mitte) beschreibt dieses Phänomen als
„den letzten evolutionären Versuch, sich durch innere Flucht dem
akustischen Angriff zu entziehen – ohne den Bus zu verlassen“.
5. Typologie auditiver Übeltäter
Basierend auf 1.800 Fahrten entwickelten wir die Taxonomie der
Auditorischen Archetypen des Busses (AAB):
1. Der Lautsprecher: Muss jedes Gespräch doppelt führen – einmal
mit dem Telefonpartner, einmal mit dem ganzen Bus.
2. Der ASMR-Esser: Snackt stilecht, mit vollen Backen und
auditiver Penetranz.
3. Die Playlist-Penetrante: Spielt Musik ohne Kopfhörer,
vorzugsweise Deutschrap, Balkan Beats oder Meeresrauschen.
4. Der Spontanphilosoph: Beginnt Monologe über „die Matrix“ – an
sich, an niemand oder an die ganze Menschheit gerichtet.
5. Das Murmelmonster: Spricht permanent halblaut mit sich selbst,
aber nie verständlich.
6. Diskussion und Grenzen der Forschung
Obwohl die Ergebnisse eine klare Präferenz für Stille (bzw. „bloß
keine Menschen“ – Zitat eines Probanden) zeigen, bleibt unklar,
warum Menschen dennoch immer wieder ohne Kopfhörer oder
Rücksichtnahme Bus fahren. Eine Hypothese ist das soziophonische
Narzissmus-Syndrom (SNS), erstmals beschrieben von der Prager
Klanganthropologin Dr. Ivana Rumova (2019).
7. Fazit
Wer im Bus etwas hören möchte, hat verloren. Der moderne Mensch
sehnt sich nicht nach Gemeinschaft, sondern nach selektiver
Isolation mit Bluetooth-Kopfhörer. Der Bus aber ist ein
chaotisches Klangbiotop, in dem nur eine Spezies wirklich
gedeiht: der Ignorant mit externem Lautsprecher.
Fußnoten
1. Übelmann, H.F. et al. (2021). Urban Soundscapes and the
Decline of Public Courtesy. Lärm Verlag, Bad Salzuflen.
2. Rumova, I. (2019). Echoes of the Ego: Narcissism in Public
Sound Environments. Czech Institute of Sonic Behavior.
Mehr
Über diesen Podcast
Gefährliches Halbwissen
Kommentare (0)