Unterm Tellerrand

Unterm Tellerrand

Wir reden uns um Kopf und Kragen

Episoden

#76 − Jahresrückvergütung
28.12.2025
37 Minuten
LIGER DER GEWÖHNLICHEN UNGENTLE MEN Mein Handy geht jeden Moment aus. Deswegen wird hier jetzt mit heißen Nadel gestrickt. Die Zeit zwischen den Jahren hat ihre ganz eigene Magie. Kurzzeitig scheint alles möglich. Sternzeichen werden wahr, Chico steht wieder auf, Eisbären paaren sich mit Grizzlies… Eines hat über die Jahre hinweg jedoch bestand… Woche für Woche veröffentlichen wir keinen Podcast. Hin und wieder aber treffen wir uns und bringen wieder Ordnung in die Welt. Darauf ist Verlass. Unterm Tellerrand ist nur zwei Mal im Jahr. Arrivederci! Jeder von euch ist unser Chicovara! Wir kämpfen weiter. Küsschen! Habt ein schönes neues Jahr! Mattes, Lenn, Julian
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#75 – Tierküsse, Gruft, Einschreiten
22.12.2025
1 Stunde 3 Minuten
Es ging heute um viele Fragen: Welches Tier zu küssen wir wagen? Wie unsere Gruft aussähe? Wo schreiten wir ein aus nächster Nähe? Worüber haben wir mal sehr gelacht? Und beim nächsten Mal wird Folgendes gemacht: Welch Kunstwerk lohnt sich anzusehen? Wofür würden wir ins Museum gehen?
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#74 – Kindheitsgeruch, Paralleluniversum, Supersinn, Vergiften und drei mal auf Holz klopfen
09.07.2025
1 Stunde 5 Minuten
Hier ist die neuestes Ausgaben des schwedisch-deutschen Feuilleton Podcasts! Aktuelle Buchbesprechungen, Tipps für akustische Kultur und Fragen rund ums Leben großstädtischer Bohemians … All das erwartet Sie, meine Damen und Herren (und alle anderen) in der neuesten Aufgabe von unterm tellerrand. Treten Sie ein in ein akustisches Kaleidoskop der Gerüche. Verplürrter Sekt, Hundescheiße im Auto und Dampfnudeln im Freibad. Ein Erlebnis wie eine Nacht im Heizöllager… echt, authentisch und betörend für die verbleibenden Sinne. Zwei Bengel aus Elbchaussee-Tagen, mit Seide am Kragen und Fragen im Wagen, sie rissen den Zündschlüssel um mit ’nem Grinser, „Auf nach Schweden, wir fischen wie Prinzen!“ Hey-ho, die Kiste voll Sekt, der Volvo kracht durch das letzte Geheck. Lehrer auf Urlaub, Moral bleibt daheim, die Welt geht den Bach, doch der Sekt bleibt fein. Die Netze ins Wasser, der Champagner war kalt, sie lachten: „Wie einfach, Natur ist halt alt!“ Die Krebse gezählt mit dem Gucci-Monokel, danach noch ein Selfie fürs Snob-Protokoll. Hey-ho, die Kiste voll Sekt, der Volvo kracht durch das letzte Geheck. Lehrer auf Urlaub, Moral bleibt daheim, die Welt geht den Bach, doch der Sekt bleibt fein. Doch am Fjord weint die Möwe, das Wasser wird warm, die Eisberge brechen mit öligem Charme. Sie fuhren zurück, stolz wie zwei Sieger, mit Klima im Kofferraum, schwer wie ein Krieger. Hey-ho, die Kiste voll Sekt, der Volvo kracht durch das letzte Geheck. Lehrer auf Urlaub, Moral bleibt daheim, die Welt geht den Bach, doch der Sekt bleibt fein.
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#73 – Familiengericht, ausgewöhnliches Haustier und Eizubereitung
08.05.2025
1 Stunde 12 Minuten
Mattes: 108 Lenn: 115,2 Grünkohldoku: https://youtu.be/PpwpVd68oPQ?si=g9V3zpk8CSHpTqMP
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#72 – Busgeräusche und Snacksünden
02.05.2025
1 Stunde 13 Minuten
Auditive Dissonanz im öffentlichen Personentransport: Eine explorative Meta-Studie zu unerwünschten Klangphänomenen im Busverkehr Dr. rer. soc. Halvard F. Übelmann, Institut für auditive Urbanforschung, Universität Bielefeld-Süd Veröffentlicht in: Journal of Applied Socioacoustics, Vol. 42, Ausgabe 3, März 2025 Abstract Der urbane Busverkehr stellt nicht nur eine logistische, sondern auch eine akustische Herausforderung dar. Während bisherige Forschung primär auf Verkehrsgeräusche und Umweltlärm fokussierte, widmet sich diese Studie erstmals den psychosozialen Effekten sogenannter „businterner Klangbelästigungen“ (BiKB). Basierend auf der siebzehnjährigen Langzeitstudie „Noise & Neurosis“ (Leiden, 2008–2025) konnten wir 17.423 busbedingte Mikrotraumata erfassen, kategorisieren und taxonomisch zuordnen. Die Ergebnisse zeigen: Der moderne Mensch hat feine Antennen – besonders, wenn es um andere Menschen geht. 1. Einführung Busse sind mobile Mikrokosmen sozialer Interaktion, in denen Menschen unfreiwillig akustischen Reizen ausgesetzt sind, die sie in freier Wildbahn kategorisch meiden würden. Die auditive Belastung, auch als sonische Sozialinvasion (SSI) bekannt, kann zu erhöhter Reizbarkeit, innerem Grollen oder dem reflexartigen Wunsch führen, sich „einfach aufzulösen“ (vgl. Thomalla, 2014). 2. Methodik Zwischen 2008 und 2025 wurden 612 Buslinien in sieben Ländern mithilfe des patentierten Geräusch-Toleranz-Barometers (GTB-9) vermessen. Probanden trugen während der Fahrt Hirnstromsensoren, ein sogenanntes “Noise Diary” und ein kleines Knautschkissen zur Sofortbewältigung akustischer Überforderung. Ergänzt wurde die quantitative Analyse durch qualitative Tiefeninterviews mit 34 sogenannten Geräusch-Resignaten – Menschen, die nach eigenen Angaben „seit Jahren keinen Kopfhörer mehr abgenommen haben, außer beim Duschen“. 3. Ergebnisse Die Daten zeigen eine klare Hierarchie auditiver Ablehnung. Die fünf häufigsten Aussagen: RangUnerwünschter KlangAblehnungsrate1Handygespräch mit lautem Lachen über private Intimitäten94,2 %2Kinderlieder auf voller Lautstärke aus Bluetooth-Speakern91,6 %3Erklärungen zur eigenen Astrologie-Karte im Detail87,3 %4Essgeräusche mit Kommentaren (“Mmmmh, schön saftig!”)84,5 %5Heimliche Mitsingversuche zu leise mitgespieltem Techno82,7 % 4. Der Klangvermeidungsinstinkt Ein besonderer Fokus lag auf dem sogenannten „Prä-Ohrenzucken“, einem neurokognitiven Frühwarnsignal des Körpers. Prof. Dr. Kuno Hammerschmidt (Uni Salzburg-Mitte) beschreibt dieses Phänomen als „den letzten evolutionären Versuch, sich durch innere Flucht dem akustischen Angriff zu entziehen – ohne den Bus zu verlassen“. 5. Typologie auditiver Übeltäter Basierend auf 1.800 Fahrten entwickelten wir die Taxonomie der Auditorischen Archetypen des Busses (AAB): 1. Der Lautsprecher: Muss jedes Gespräch doppelt führen – einmal mit dem Telefonpartner, einmal mit dem ganzen Bus. 2. Der ASMR-Esser: Snackt stilecht, mit vollen Backen und auditiver Penetranz. 3. Die Playlist-Penetrante: Spielt Musik ohne Kopfhörer, vorzugsweise Deutschrap, Balkan Beats oder Meeresrauschen. 4. Der Spontanphilosoph: Beginnt Monologe über „die Matrix“ – an sich, an niemand oder an die ganze Menschheit gerichtet. 5. Das Murmelmonster: Spricht permanent halblaut mit sich selbst, aber nie verständlich. 6. Diskussion und Grenzen der Forschung Obwohl die Ergebnisse eine klare Präferenz für Stille (bzw. „bloß keine Menschen“ – Zitat eines Probanden) zeigen, bleibt unklar, warum Menschen dennoch immer wieder ohne Kopfhörer oder Rücksichtnahme Bus fahren. Eine Hypothese ist das soziophonische Narzissmus-Syndrom (SNS), erstmals beschrieben von der Prager Klanganthropologin Dr. Ivana Rumova (2019). 7. Fazit Wer im Bus etwas hören möchte, hat verloren. Der moderne Mensch sehnt sich nicht nach Gemeinschaft, sondern nach selektiver Isolation mit Bluetooth-Kopfhörer. Der Bus aber ist ein chaotisches Klangbiotop, in dem nur eine Spezies wirklich gedeiht: der Ignorant mit externem Lautsprecher. Fußnoten 1. Übelmann, H.F. et al. (2021). Urban Soundscapes and the Decline of Public Courtesy. Lärm Verlag, Bad Salzuflen. 2. Rumova, I. (2019). Echoes of the Ego: Narcissism in Public Sound Environments. Czech Institute of Sonic Behavior.
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Über diesen Podcast

Gefährliches Halbwissen

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