Podcaster
Episoden
25.07.2023
17 Minuten
// Triggerwarnung: In diesem Beitrag wird rassistische
Polizeigewalt thematisiert. // Im Februar dieses Jahres
unterstützte Fred Mission Lifeline in der Werftzeit auf Sizilien.
Er verknüpfte seinen Einsatz mit einer Reise durch Italien. Auf dem
Rückweg mit dem Nachtzug, der ihn vom Süden Italiens über
Österreich zurück nach Deutschland brachte, wurde er Zeuge eines
Geschehnisses, wie es wahrscheinlich tagtäglich an den äußeren und
inneren Grenzen Europas stattfindet – und von dem die Mehrheit der
Bevölkerung dennoch nichts mitbekommt. Noch in Italien trieben
italienische und österreichische Polizist:innen zwei Menschen,
People of Colour, mit Gewalt aus dem Zug – angeblich weil die
nötigen Papiere fehlten. Der Zug fuhr weiter, sie wurden
zurückgelassen. Mitten in der Nacht. Im Winter. Fred hat das
Szenario miterlebt. In diesem Gespräch erzählt er, wie sehr diese
Erfahrung ihn prägte und wieso Wegschauen keine Option ist. // Link
zum Artikel: folgt in Kürze
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22.04.2023
22 Minuten
Im Gespräch mit Axel Steier über die aktuelle Situation in
Afghanistan. // Die Lage für die Menschen in Afghanistan wird immer
prekärer. Es herrscht eine massive humanitäre Krise, die
Weltöffentlichkeit schaut weg und Programme, die Schutzsuchenden
eine Aufnahme in Deutschland garantieren sollen, laufen nicht. Über
das Bundesaufnahmeprogramm (BAP) sollten monatlich 1000 gefährdete
Afghan:innen aufgenommen werden. Am 17. Oktober 2022 trat es
endlich in Kraft – seit Kurzem liegt es wieder auf Eis, denn die
deutsche Regierung erteilte aufgrund angeblicher
Missbrauchshinweise einen Aufnahmestopp. Aufgenommen wurde im
Rahmen dieses Programms bisher niemand. Auch das
Ortskräfteverfahren existiert im Grunde nur noch in der Theorie:
die Anträge ehemaliger Arbeitnehmer:innen, die Deutschland vor der
Machtübernahme der Taliban entwicklungspolitsch unterstützt haben,
werden überwiegend abgelehnt oder nicht behandelt. Axel Steier
sieht darin ein Kalkül der Bundesregierung, um die legale Migration
weitestgehend zu unterdrücken. Im Gespräch berichtet er über die
aktuelle Situation afghanischer Hilfesuchenden, beschreibt das
Unvermögen der genannten Programme und Verfahren und erzählt, warum
es trotz allem noch Hoffnung gibt. // Link zum Artikel:
https://mission-lifeline.de/wir-machen-keinen-haken-dahinter-sondern-wir-bleiben-dran/
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01.04.2023
20 Minuten
Im Gespräch mit Sebastian Herzberg über seine Zeit als Koch auf der
RISE ABOVE. // „Ich bin nicht unbedingt ein Mensch der vielen
Worte.“ ‒ Das teilte mir Sebastian vor unserem Gespräch mit. Doch
wenn Menschen über etwas sprechen, das Ihnen am Herzen liegt,
kommen die Worte oft von ganz allein. Und so wurde es ein besonders
offenes und herzliches Gespräch, das noch Tage danach in meinem
Kopf nachklingt. Sebastian Herzberg war auf drei Missionen als Koch
mit an Bord der RISE ABOVE. Das erste Mal im Dezember 2021, danach
im Juli 2022 und zuletzt im Dezember letzten Jahres. Trotz der
Herausforderung in der kleinen Schiffsküche für bis zu 90 Menschen
zu kochen, war die gemeinsame Zeit, die er mit der Crew und den
Gästen verbrachte, für ihn eine ganz besondere, die ihm persönlich
sehr viel gegeben hat. Es ist eine Geschichte über Menschlichkeit,
über Momente, die bleiben und über das Abschiednehmen und
Zurückkommen. // Link zum Artikel:
https://mission-lifeline.de/so-sollte-mensch-sein/
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17.03.2023
21 Minuten
Im Gespräch mit Thomas Nuding über seinen Einsatz in der
Seenotrettung. // Seit 2016 engagiert sich Thomas Nuding aktiv für
die zivile Seenotrettung und war bereits auf sieben Missionen als
Skipper oder Head of Mission mit an Bord. Angefangen hat er bei
Sea-Eye, begleitete später mehrere Missionen von Mission Lifeline
und gründete 2020 schließlich mit SARAH - Search And Rescue for All
Humans eine eigene Seenotrettungsorganisation. Was einst aus Lust
am Abenteuer begann, wurde für Thomas schnell eine Frage
humanitärer Notwendigkeit. Dass Regierungen geltende Menschenrechte
missachten, kann er nicht akzeptieren und darauf, dass Deutschland
aktiv versucht die zivile Seenotrettung zu behindern, hat er eine
klare Haltung: Jetzt erst recht! // Link zum Artikel:
https://mission-lifeline.de/jetzt-erst-recht/
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10.03.2023
22 Minuten
Im Gespräch mit Jan Rosiwal über die geplante Einschränkung der
Seenotrettung durch das Verkehrsministerium. // „die zivile
Seenotrettung darf nicht behindert werden“, so steht es zumindest
im Ampel-Koalitionsvertrag. Doch das scheint das
Verkehrsministerium unter Volker Wissing nicht zu interessieren,
denn laut einer geplanten Änderung der Schiffssicherheitsverordnung
(SchSV) sollen Schiffe, die wohltätigen und humanitären Aktivitäten
dienen, nicht mehr zum Freizeitbereich zählen. Warum das einem
Angriff auf die zivile Seenotrettung gleichkommt, darüber habe ich
mit Jan Rosiwal gesprochen. Jan ist seit zwei Jahren als Techniker
auf der Werft und Projektleiter Teil des Teams von Mission
Lifeline. Im Gespräch erzählt er von der geplanten Einschränkung
der zivilen Seenotrettung durch die neue Verordnung, welche Folgen
das für Mission Lifeline und die RISE ABOVE hat und was ihn, allen
Widerständen zum Trotz, antreibt, sich für die Seenotrettung zu
engagieren. // Link zum Artikel:
https://mission-lifeline.de/deutschland-versucht-aktiv-die-zivile-seenotrettung-zu-behindern/
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Über diesen Podcast
Es geht um Menschen, die flüchten und Menschen, die bei der Flucht
helfen. -- Kathi Happel spricht mit Crew-Mitgliedern und anderen
freiwilligen Helfer:innen von Mission Lifeline mit dem Ziel euch
einen Einblick in die Seenotrettung und humanitäre Hilfe an Land zu
geben. -- Über MISSION LIFELINE: Jeden Tag riskieren Menschen ihr
Leben, weil sie aus ihrer Heimat fliehen müssen. Sie ertrinken im
Mittelmeer. Sie frieren in Wäldern an der europäischen Außengrenze.
Sie hausen wie Gefangene in unmenschlichen Lagern – vergessen und
verloren. Wir nehmen das nicht hin. Es ist nicht nur ein Gebot der
Menschlichkeit – es ist im internationalen Recht verankert,
Menschen aus Seenot, aus Kriegsgefahr, aus Gefahr für Leib und
Leben zu retten. Wo Staaten versagen, müssen wir handeln. Deshalb
haben wir 2016 MISSION LIFELINE gegründet. Ob zu Wasser oder an
Land, ob im Mittelmeer, in Afghanistan oder der Ukraine – wir tun,
was wir können: Wir retten Menschenleben.
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