Podcaster
Episoden
28.02.2021
6 Minuten
Manchmal fühlen wir uns vom Verhalten anderer Menschen überfahren
und wissen nicht genau, wie wir darauf angemessen reagieren
sollen. Schlagfertigkeit ist jedoch erlernbar.
Zum Nachlesen Deutsch:
Schlagfertigkeit - Das, was einem immer erst hinterher
einfällt.
Der Begriff Schlagfertigkeit setzt sich aus den Worten ‘Schlag’
vom Verb ‘schlagen’ und ‘Fertigkeit’ so wie ‘fähig-’ oder ‘bereit
sein’ oder ‘können’ zusammen und bezeichnet die Fähigkeit eine
schnelle, treffende, zumeist witzige Reaktion auf sprachliche
„Angriffe“ zu zeigen. Schnell und souverän kontern. Man besitzt
also die Fertigkeit sprachlich angemessen zurückzuschlagen.
Schlagfertigkeit verrät Intelligenz, Geistesgegenwart und
vermittelt den Eindruck von Selbstbewusstsein. Sie hilft uns
klare Grenzen aufzuzeigen oder eine Situation zu entstressen. Sie
hilft zwar nicht Probleme zu lösen, aber leistet einen Beitrag
dazu gelassener, selbstbewusster und souveräner mit
problematischen Situationen in Gesprächen umzugehen. Sie kann uns
auch die Gelegenheit bieten eine Kommunikation am Laufen zu
halten, wenn sie darauf zusteuert sich in peinliches Schweigen zu
verwandeln oder dabei helfen das Wohlbefinden der Personen in
einer Beziehung, sei es die zum Partner, Freund, Arbeitskollegen
oder Vorgesetzten, zu steigern, indem sie das Kräfteverhältnis
der Beteiligten ausbalanciert. Sie ist eine Form eleganter
Kommunikation und bietet uns die Möglichkeit unser Gesicht zu
wahren.
Ich habe eine Bekannte, die ich wirklich sehr gern habe. Sie
neigt jedoch dazu ohne darüber nachzudenken Menschen mit ihren
Fragen oder Kommentaren vorzuführen oder gar anzugreifen. Ich
kann mich sehr gut an eine Situation erinnern, in der sie mir
beim Einkauf über den Weg lief, mich anlächelte und sagte: “Hallo
Jenny! Schön dich zu sehen. Wie geht es dir?”... soweit, so
freundlich… aber dann kam es. “Tolle rote Haare hast du. Steht
dir. Aber ich glaube, du musst mal nachfärben, der Ansatz ist
schon stark zu sehen. Und sag mal, bekommst du etwa schon graues
Haar?”. Was sollte ich darauf antworten? Ich bin ein sehr
höflicher Mensch und verärgere ungern. Ich habe immer das
Bedürfnis meinem Gegenüber ein gutes Gefühl zu vermitteln und
etwas von meinem Lächeln abzugeben. Also habe ich geantwortet:
“Ich weiß, ich habe am Wochenende schon einen Termin beim
Friseur. Schön, dass wir uns hier treffen.” Erst nachdem
ich mich den ganzen Tag über geärgert hatte, fiel mir eine
angemessene Antwort ein, die höflich gezeigt hätte, dass das
Verhalten meiner Bekannten unangemessen gewesen ist. Aber viel zu
oft, fällt einem das Richtige erst nach diesen Situationen
ein.
Die gute Nachricht ist, Schlagfertigkeit ist erlernbar. Ich
vergleiche es gern mit einer Art Kampfsport. Aber ein Kampfsport
der eleganten Sorte. Ähnlich wie die Bewegungsabläufe beim Thai
Chi erlernt werden, können wir Gesprächsabläufe einüben. Wir
können lernen die Energie des Schlages, zu dem unser Gegenüber
schon längst ausgeholt hat, nicht einfach hinzunehmen oder mit
viel Kraft versuchen abzuwehren. Stattdessen können wir sie
aufnehmen und ganz ohne große Mühe, aber mit der richtigen
Technik einfach wieder zurückgeben. Je stärker unser Gegenüber
ausholt, desto leichter macht er es uns ihm diese Wucht
zurückzugeben. In meinem Fall mit meiner überaus angriffslustigen
Bekannten hätte ich z.B. antworten können: “Oh, ich merke dich
beschäftigt das Älterwerden. Möchtest du darüber reden?”. Ich
nehme also den Kern der Kritik auf und gebe es als ihr eigenes
Thema wieder zurück. Eine sehr gute Methode um solche Antworten
schneller parat zu haben, ist das Eintrainieren von möglichen
Gesprächsabläufen. Wir können uns Situationen, in denen wir uns
immer wieder regelrecht überfahren fühlen, merken und uns einen
angemessenen Konter überlegen. Dabei sollten wir jedoch beachten,
dass wir nicht unfair werden. Denn wir wollen nicht einfach
überleben, oder dem anderen gar schaden. Wir wollen unsere Würde
bewahren. Je mehr Situationen wir finden, desto besser. Wir
können uns auch gern einige davon ausdenken, sie aufschreiben und
versuchen sie nachzuspielen. Regelmäßiges Üben hilft uns immer
eleganter dabei zu werden. Nach einiger Zeit, können wir
versuchen unser Erlerntes in waren Situationen anzuwenden. Je
häufiger wir schlagfertig reagieren, desto mehr Routine bekommen
wir darin. Es verändert unseren Blick auf die Dinge und lässt uns
gelassener und zufriedener werden. Das Beste aber daran ist, dass
wir nicht unsere wertvolle Zeit damit verbringen, uns über
Gewesenes zu ärgern.
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21.02.2021
5 Minuten
Ohne es zu merken, spielen wir täglich unzählige Rollen und
vergessen dabei manchmal, wer wir eigentlich sind. Wir haben ein
verborgenes Kryptonit, das uns täglich unsere Kraft raubt. Wir
sollten uns auf die Suche danach machen um uns unsere eigenen
Superkräfte wiederzuholen.
Zum Nachlesen Deutsch:
Alter Ego - Wer bist du?
Superman hat eins, Batman ist eins, Thor braucht keins und weder
Hulk noch Bruce Banner wollen eins… Der Begriff ‘Alter Ego’ kommt
aus dem lateinischen und bedeutet so viel wie das andere oder
zweite Ich oder die zweite Identität. Die Menschen sind seit
jeher von Superhelden und ihren alternativen Identitäten
fasziniert. Eine Faszination, hinter der mehr steckt als wir
denken. Unser Gehirn findet grundsätzlich immer erst einmal
Menschen sympathisch, die wenig kognitive Dissonanzen im Gehirn
auslösen. Wir können Bekanntes besser verarbeiten als
Unbekanntes. Unser Gehirn muss dann weniger arbeiten und Energie
aufwenden und kann schneller abwägen oder eine Entscheidung
treffen. Menschen empfinden wir als hübsch, wenn sie sehr
symmetrische Züge in Körperhaltung, - form und Gesichtszügen
aufweisen. Bis zu einem gewissen Grad sehen wir gesünder und
gepflegter aus, je weniger Auffälligkeiten unsere Haare, unsere
Haut oder unsere Kleidung aufweisen. Denn diese Dinge machen es
unserem Gehirn schwieriger. Wir wirken problematischer und somit
in gewisser Weise unsympathischer. Gleiches gilt für unser
Verhalten und unsere Lebensführung. Unser Gehirn bewertet es als
positiv, wenn unser Eindruck oder unsere Erwartungen immer wieder
bestätigt werden. So können wir Menschen besser einschätzen und
fühlen uns wohler.
Was hat das alles nun mit uns selbst zu tun? Wir Menschen sind
bemüht ein ganz bestimmtes Bild nach außen zu präsentieren. Wir
nennen das ‘einen guten Eindruck machen’. Ich nenne es ‘ein Alter
Ego erschaffen’. Denn um einen guten Eindruck zu hinterlassen,
versuchen wir den Menschen zu verstecken, der wir eigentlich
sind. Wir maskieren uns, halten uns an ganz bestimmte Regeln oder
Etikette, entscheiden uns für einen bestimmten Kleidungsstil und
Freizeitaktivitäten, die unserem Beruf, Familien- oder sozialen
Stand entsprechen. Wir versuchen also gleichförmig, makellos oder
einfach angepasst zu sein, um niemandem Anlass zu geben, uns
abzulehnen. Wir konstruieren so ein Gesamtbild unseres Ichs, das
maßgeblich von äußeren Einflüssen oder Faktoren mitbestimmt wird.
Dies ist ein Phänomen, dass das Leben der meisten Menschen
beeinflusst. In der heutigen Zeit gipfelt dieses Phänomen in den
Profilen der jungen Instagrammer oder Nutzer anderer sozialer
Netzwerke. Sie sind bemüht jederzeit den besten Eindruck bei
ihren Followern zu hinterlassen. Ein starker Druck, der auf ihnen
lastet. Doch dieser Druck ist auch außerhalb von Instagram und Co
für jede Alters- oder Berufsgruppe präsent. Nur die Regeln, Werte
oder Normen unterscheiden sich. Für einige Frauen ist es zum
einen die Rolle als Mutter und Hausfrau, die sich mit dem Bild
der Karrierefrau manchmal nicht unter einen Hut bringen lässt.
Oder der liebevolle, umsorgende Ehemann, der sich an anderem
Platz durch Strenge und Stärke beweisen muss.
Ohne, dass wir es merken, finden wir uns Tag für Tag in Rollen
wieder, die wir zu spielen versuchen. Dies kostet unseren Körper
und Geist viel Energie und manchmal haben wir keine Reserven, um
diesen Bildern immer zu entsprechen. Aus Ruhe und Gelassenheit
wird dann schnell Anspannung und Erschöpfung. Wenn ihr euch
manchmal ausgelaugt und müde fühlt, findet euer Kryptonit. Denkt
darüber nach, wie viele verschiedene Rollen ihr in eurem Leben
Tag für Tag annehmen müsst und ob ihr euch in diesen Rollen
wirklich wohl fühlt. Vielleicht seid ihr eigentlich ein Superman
und müsst euch als Clark Kent immer wieder unter Wert verkaufen
oder ein Hulk, der stetig unterdrückt werden muss. Doch selbst
wenn wir unzählige Rollen spielen. Das Wichtigste ist, dass wir
nicht vergessen, wer wir eigentlich sind und dass wir unserem
eigentlichen Ego treu bleiben und uns nicht in unseren Alter Egos
erschöpft verlieren.
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14.02.2021
5 Minuten
Manchmal scheint die ganze Welt gegen uns zu sein. Wenn wir
schlechte Laune haben, werden wir schnell vom Optimist zum
Pessimist und unser Lächeln weicht einem Grummeln. Wir sollten
uns dessen bewusst sein und vielleicht bemerken wir dann, dass
nicht die Welt gegen uns ist, sondern wir es unser Stimmung wegen
nur glauben...
Zum Nachlesen Deutsch:
Stimmung -
Ich bin nicht pessimistisch. Ich sag dir was, wir sollten
aufgeben!
Als Stimmung bezeichnet man in der Psychologie eine Form des
angenehmen oder unangenehmen Fühlens. Sie bildet den Hintergrund
unseres menschlichen Erlebens. Wir können in freudvoller,
optimistischer oder melancholischer Stimmung sein. Es gibt so
viele verschiedene Stimmungen, wie es Farben am Himmel
gibt. Verglichen mit Emotionen sind sie zwar nicht so
intensiv, beeinflussen unser Verhalten im Alltag jedoch enorm,
denn meist überdauern sie einen längeren Zeitraum. Haben wir
schlechte Laune, fällt es uns nicht mehr so leicht in den
richtigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Schon in
unserer Kindheit haben wir Strategien erlernt; um durch unser
Handeln die Stimmung unserer Mitmenschen zu verändern. Dies ist
ein Teil unserer ‘Emotionalen Intelligenz’. Die ‘Emotionale
Intelligenz’ scheint jedoch, wenn es um uns selbst geht, nicht
ganz so gut zu greifen. Darum gibt es unzählige Ratgeber und
Methoden, um unsere eigene Stimmung zu heben oder uns zu
motivieren. Und machen wir uns nichts vor. Es gibt Tage, da haben
wir einfach schlechte Laune. Wenn wir Glück haben, bemerken wir,
dass wir mit dem falschen Fuß aufgestanden sind; und wenn nicht,
ist es die Welt da draußen, die aus irgendeinem Grund
offensichtlich gegen uns arbeitet.
Mit schlechter Laune wird aus einem Optimisten ein Pessimist, aus
einem Lächeln ein Grummeln und aus dem “ Na klar, gern!” ein
genervtes “Echt, jetzt?”. An diesen Tagen ist es, als hätte
jemand unsere innere Ampel von grün auf rot gestellt. Da wir
gelernt haben, dass wir diejenigen sind, die auf die Stimmung der
Eltern oder der Freunde einen großen Einfluss haben können, liegt
der Umkehrschluss oder eher Trugschluss nahe, dass die Menschen
um uns herum also auch unsere Stimmung nicht nur maßgeblich
beeinflussen, sondern gar dafür verantwortlich seien. Deswegen
reagieren wir, wenn wir verstimmt sind, auch häufig zu Unrecht
unfreundlich. Wir bewerten die Dinge, die wir erleben
unterschiedlich, je nach unserer eigenen Stimmung. Die Lösung
eines Konflikts oder der Ausgang einer Diskussion wird zu einem
großen Teil von dieser bestimmt. Meine eigenen Kinder haben das
im Zusammenleben mit mir sehr schnell verstanden. Sie wissen
genau, in welchem Stimmungszustand sie mich am besten ansprechen,
um die Dinge zu bekommen, die sie gern hätten. Auch mein Mann
gibt mir kurz vor meiner Periode pauschal einfach immer Recht,
weil die Diskussion von meiner Seite aus sonst immer in einem
Meer aus Tränen enden würde.
Wenn wir also verstehen, dass nicht die Umstände oder die anderen
Menschen für das, was mit uns oder um uns herum passiert,
verantwortlich sind, sondern unsere eigene Stimmung einen viel
größeren Einfluss darauf hat, landen wir wieder bei uns selbst.
Bei dem Verständnis für uns oder in uns. Und ja, wir können
unsere Stimmung mit der Hilfe von Ratgebern, Coaches oder
psychologisch wertvollen Methoden ändern, für den Moment jedoch
belassen wir es beim Entwickeln vom Bewusstsein für die Relevanz
von Stimmung im alltäglichen Geschehen und der Wahrnehmung
unserer eigenen Stimmung. Wenn ihr also mal das Gefühl habt, die
ganze Welt sei gegen euch, haltet kurz inne, versucht
einzuräumen, dass es eventuell an eurer Stimmung liegen könnte
und versucht trotz allem in dieser Situation gnädiger mit euch
und euren Mitmenschen zu sein. Wir können uns dann vorab pauschal
bei uns und den Menschen in unserem Umfeld entschuldigen für
unsere Laune. Dies hilft uns und allen anderen meist dabei, die
Wogen zu glätten, einem größeren Konflikt aus dem Weg zu gehen
und das eigene Gemüt ein wenig zu beruhigen.
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07.02.2021
6 Minuten
Kennt ihr diese Momente, in denen man sich unbeobachtet fühlt und
dann etwas tut und danach denkt: “Oh Mann, zum Glück hat das
jetzt keiner gesehen!”? Ein Kindskopf zu sein ist wichtiger, als
die meisten Menschen glauben.
Jeder Mensch besitzt das Potential für Glück und Freude. Kinder
sind für uns dabei die besten Lehrer...
Zum Nachlesen Deutsch:
Kindsköpfe - Ein bisschen Kind sein tut immer
gut!
Kennt ihr diese Momente, in denen man sich unbeobachtet fühlt und
dann etwas tut und danach denkt: “Oh Mann, zum Glück hat das
jetzt keiner gesehen!”? Es sind diese wunderschönen aber manchmal
auch etwas peinlichen Momente, in denen man sich für zehn
verschiedene Toppings gleichzeitig auf dem Sahneeis entscheidet
oder einfach nicht widerstehen kann den Schneeball gegen das
nächste Straßenschild zu werfen. In diesen Momenten fühlt man
sich ganz kurz so richtig frei. Natürlich gibt es Menschen, die
diese Dinge auch öfters tun und nicht darüber nachdenken, ob sie
nun beobachtet werden oder nicht. Für diese Menschen haben wir
ein ganz phantastisches Wort. ‘Kindskopf’ - Die Etymologie des
Wortes Kindskopf ist sehr leicht. Es ist seit dem 18. Jahrhundert
belegt und setzt sich aus den Worten Kind und Kopf zusammen. Es
bezeichnet also jemanden, der in seinem Kopf ein Kind ist.
Heute benutzen wir dieses Wort, um jemanden zu beschreiben, der
sich kindisch benimmt oder verhält und bisweilen zu Albernheiten
jedweder Art neigt. Manch eine Frau neigt dazu ihren Mann als
Kindskopf zu bezeichnen, wenn er z.B. den Müll auf dem Eimer
lieber zu einem Türmchen stapelt, als den Müllsack endlich nach
draußen in die Mülltonne zu bringen. Wenn wir dieses Wort sagen,
ist uns meist gar nicht bewusst, wie wertvoll es ist ein
Kindskopf zu sein.
Jeder Mensch kommt mit zwei Grundbedürfnissen zur Welt. Denn wir
haben im Bauch der Mutter zwei Dinge erlebt. Wir waren verbunden
und wir konnten wachsen. Also sehnen wir uns nach Verbundenheit
und Zugehörigkeit; nach Wachstum und Entwicklung. Um zu wachsen
und sich zu entfalten, haben Kinder diesen unglaublichen
Forscherdrang. Sie stellen unaufhörlich Fragen und lernen; sie
hören nicht auf sich zu bewegen, lernen Laufen, Turnen, Tanzen.
Sie kreischen in den unterschiedlichsten Lautstärken und lernen
Singen. In all diesem Ausprobieren haben sie Zukunftsträume von
“Astronautenflügen” bis hin zum “Prinzessinsein”. Dieses
Potential für Glück und Freude besitzen wir so lang´, bis wir am
Esstisch oder in der Schule endlich mal still sitzen sollen oder
Onkel, Oma, Mama oder Papa uns bitten still zu sein und nicht
ständig zu plappern oder immer wieder unangenehme Fragen zu
stellen. Wir stellen dann unser Urbedürfnis der Verbundenheit
über das des Wachstums und unserer freien Entfaltung. Wir werden
im Laufe der Zeit immer leiser, stellen unsere Bedürfnisse so
weit zurück, dass wir vergessen, was wir eigentlich wollen, was
wir eigentlich fühlen oder gerne tun; geben die Verbundenheit mit
uns selbst auf und vergessen damit, wer wir eigentlich sind. Wir
funktionieren in der Gesellschaft und sind im System voll
integriert. Viele gehen dann diesen Weg weiter und bekommen
selbst ein ungutes Gefühl, wenn Kinder diese Grenzen, die wir mit
viel Entbehrung gelernt haben einzuhalten, überschreiten. Wir
fordern dann selbst Ruhe und Gehorsam von diesen wundervollen
kleinen Menschen, so wie wir es von uns fordern. Wir bemerken gar
nicht, wie sehr dieses Unterdrücken unseren Körper in Stress
versetzt. Wir sind permanent angespannt und manchmal werden wir
davon auch krank.
Und doch bewundern wir immer wieder die Menschen, die ihr Funkeln
behalten haben. Sie sind besonders selten. Und sie sind häufig
wider Erwarten erfolgreich, obwohl sie sich nicht verbiegen, um
ins System zu passen, sind glücklich und gesund. Wenn man
aufhört seine Leidenschaften, Bedürfnisse und Interessen zu
unterdrücken, beschreitet man einen Weg der Möglichkeiten. Denn
hinter diesen stecken unsere unentdeckten Potentiale. Vielleicht
steckt hinter dem “Mülltürmchenbauer” eigentlich ein begnadeter
Architekt und hinter dem “Eistoppingliebhaber” ein unerkannter
Parfumeur. Wir sollten uns vielleicht mal auf die Suche nach dem
begeben, was wir seit Jahren versuchen zu verstecken. Auf diesem
Weg sollten wir anfangen die Welt wieder mit Kinderaugen zu
betrachten, morgens aufzuwachen und zu denken: “Heute wird es
spannend. Wer weiß, was mir die Welt heute zu entdecken
gibt?”. Wir sollten freiwillig Kindskopf sein und dazu
stehen, denn das sind wir. Es ist unser Geburtsrecht, denn so wie
wir kamen, wurden wir erschaffen und nicht so, wie unser Nachbar
oder unser Arbeitskollege uns haben möchten!
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31.01.2021
6 Minuten
So lang es Spaß macht, ist der Sinn doch egal! Einfach mal
gniggern, glucksen oder einfach herzlich lachen. Spaß ist wichtig
und ein Zündfunke der Freude. Also nichts wie los und Spaß
haben...
Zum Nachlesen Deutsch:
Denn solange es Spaß macht, ist der Sinn doch egal!
Heute möchte ich euch eine Frage stellen. Wann habt ihr das
letzte Mal so richtig Spaß gehabt? Heute, gestern?- Fantastisch!
Letzte Woche? - Gut! Ihr wißt es nicht genau?- Keine Sorge… damit
seid ihr nicht allein. Obwohl in aller Munde behauptet wird, wir
würden in einer Spaßgesellschaft leben, erfahren die meisten
Menschen seltener Spaß als man glaubt. Unsere Gesellschaft ist
eher eine Ablenkungsgesellschaft. Wir lenken uns gern von Arbeit,
Stress oder Terminen ab. Nun, was ist dann Spaß?
Spaß ist eine im Deutschen seit dem 16./17.
Jahrhundert belegte Substantivbildung aus dem italienischen
‘spasso’, was so viel wie „Zerstreuung, Zeitvertreib oder
Vergnügen“ bedeutet. Wir sagen ‘ etwas macht Spaß’, wenn wir
etwas gern machen und dabei Freude empfinden. Wenn wir mit
jemandem Spaß treiben, bedeutet es, dass wir dieser Person einen
Streich spielen. Der Spaß ist eine Äußerung über die gelacht
werden kann oder sogar soll und gilt als Bestandteil des Humors.
So wird er als eine etwas banale Form der Freude beschrieben.
Während Freude meist mit einem tieferen Sinn assoziiert wird,
kann Spaß eben einfach sinnfrei sein. Deswegen wird auch der
Ernst dem Spaß gegenübergestellt.
Man kann lernen, das zu tun, was zu tun ist, unabhängig davon, ob
es einem Spaß macht. Spätestens in der Schule beginnen wir mit
diesem Lernprozess. Wirtschaftlich ist das eine sehr gute
Fähigkeit. Und auch auf dem Weg zu spiritueller Weisheit wird
empfohlen sich von Vergnügen und Schmerz, von Spaß und Langeweile
zu lösen. Man könnte lernen tiefe Freude zu empfinden durch die
Verbindung mit einem Göttlichen, mit der Erfahrung der Tiefe der
Seele. Ich denke, es ist besser auch etwas anderes zu lernen. Wir
können lernen Spaß bei dem zu haben, was zu tun ist. Denn für
mich ist der Spaß der Zündfunke der Freude. Wenn ich an Spaß
denke, denke ich z.B. daran bei Regen mit dem Auto durch die
größten Pfützen zu fahren die ich finden kann. Das Wasser spritzt
dabei manchmal zwei Meter hoch und ich fange immer lauthals an
loszulachen. Ein Tag der für viele vielleicht grau und kalt und
nass ist, ist für mich eine Quelle der Freude, weil ich an diesen
Tagen immer unheimlich viel Spaß haben kann. Wobei habt ihr
so richtig Spaß? Ob man Spaß hat oder auch nicht, kommt nicht
immer automatisch - bis zu einem gewissen Grad kann man es selbst
steuern - muss es aber nicht. Spaß ist eine Tugend und eine
Fähigkeit. Er ist die Fähigkeit Spaß oder Freude überhaupt haben
zu können, einfach im Hier und Jetzt zu sein. So wie er ein
Zündfunke für Freude ist, so ist Spaß letztlich auch eine
Widerspiegelung oder Ausdruck von Freude.
Es ist gut, öfter mal Gründe zu haben, Spaß zu erleben. Manchmal
muss man aus seiner Ernsthaftigkeit heraustreten, aus der
Melancholie des Alltäglichen ausbrechen und *JA* zum Leben sagen.
Wir können überlegen: "Wie kann ich das, was ich sowieso zu tun
habe, mit Spaß, Frohsinn, Fröhlichkeit, Lust, Lebenslust,
Vergnügtheit, Ausgelassenheit und Frohmut machen?”. Nimm
dir doch einfach mal vor, eine Woche lang , oder wenn du magst
auch etwas länger, den Spaß in deinem Alltag zu kultivieren und
schau was passiert. Es ist möglich, schon innerhalb einer Woche
eine Tugend oder eine Eigenschaft, stark werden zu lassen. Ich
für meinen Teil werde mir in der nächste Woche vornehmen, meinen
Weckerklingelton mit meinem aktuellen Lieblingslied zu tauschen,
wenn ich Lust habe, einfach auch mal meine Lieblingskekse als
Frühstücksersatz offiziell zuzulassen und die Frage meiner
Kinder, ob ich Zeit für ein Spiel habe, mit einem ‘Wann geht's
los?’ zu erwidern. Also nochmal … Freude wird meist assoziiert
mit einem tieferen Sinn. Spaß jedoch kann sinnfrei sein! Und
genau dies macht unseren Geist frei. Kein Urteil fällen, keinen
Plan machen, keinen Sinn suchen und keine Normen erfüllen.
Einfach lächeln, gniggern, glucksen oder aus tiefster Seele
herzlich lachen. Spaß kann motivieren und Spaß kann befriedigen,
er kann Antrieb und Genuss sein, aber vor allem kann er das Tor
zum Selbst öffnen oder es einfach ganz urteilsfrei weit
aufschupsen.
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Über diesen Podcast
Kopfhörer auf, Entspannung an! Hallo! Und Herzlich willkommen beim
Podcast ‘Kühles Köpfchen’. Ich bin Jennifer Kindereit, Mentalcoach
und Sängerin. Ich veröffentliche für euch wöchentlich neue
Podcast-Episoden, die sich um den kühlen Kopf im stressigen Alltag
drehen. Viel Zeit, braucht ihr fürs Hören nicht. Kaum länger
als 5 Minuten dauern die Folgen. Und solltest du doch mehr Lust und
Zeit für Entspannung haben, kannst du gern in eine meiner
Meditationen auf meinem YouTube-Kanal 'Kühles Köpfchen'
hineinhören. Also Kopfhörer auf und sollte dir gefallen was
du hörst, abonniere mich ganz einfach, damit du auch keine meiner
neuen Folgen verpasst. Ich wünsche dir viel Spaß beim Hören!
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