Podcaster
Episoden
16.03.2025
1 Stunde 13 Minuten
Brigitte Durner wird im April 1929 als einzige Tochter ihrer Eltern
geboren. Die Mutter stamm von einem Gut in Westpreußen, der Vater
kommt aus Thüringen. Brigittes Vater hat bereits im Ersten
Weltkrieg mit Auszeichnung gekämpft, aber 1929 während der
Weltwirtschaftskrise sein gesamtes Vermögen verloren. Brigitte
wächst in Kamenz, in Sachsen, auf einem Rittergut auf, das die
Familie landwirtschaftlich betreibt. Ein stattliches Gutshaus mit
schönem Gelände und mit drei großen Karpfenteichen auf der
Grünfläche. Ihr Bruder stirbt direkt nach der Geburt, weshalb
Brigitte Einzelkind bleibt. Als die Pacht des Betriebes abgelaufen
ist, geben die Eltern das Gut auf. Nach einem kurzen Umweg über
Berlin, zieht die Familie nach Meißen, da der Vater dorthin
versetzt wird. Im Herbst 1939 wird der Vater nach Budweis in die
damalige Tschechoslowakei versetzt. Dort gibt es mehrere
Staatgüter, dessen Verwaltung ihm übertragen wird. Das damalige
Gebiet Böhmen und Mähren ist seit 15. März 1939 deutsches
Protektorat. Nach dem Attentat auf Heydrich spitzt sich die
Situation zu. Die Deutschen begehen Vergeltungsmaßnahmen und führen
über 1000 Hinrichtungen durch. Brigittes Vater ist geschockt und
mokiert das Benehmen der Deutschen. So könnt ihr nicht mit Menschen
umgehen! Brigitte kommt zum Bund Deutscher Mädel und nimmt bei der
Spierschar teil. Sie singt und spielt gerne. Die Mutter betrachtet
die neue Leidenschaft der Tochter mit Argwohn. Als die Ostfront
1945 näherrückt, hören die Durners von den großen
Flüchtlingsströmen aus dem Osten. Nach der Bombennacht über
Dresden, die die Familie von der Entfernung miterlebt, will die
Mutter nur eines: Weg von hier! Kurz bevor die Flucht losgehen
soll, erkrankt Brigitte schwer an schwarzen Pocken. Nach Wochen
kann sie erst wieder genesen. Der Vater bereitet alles für die
Flucht vor, spannt die Pferde vor den Wagen und packt nur das
Nötigste ein. Ihr Ziel: Haidl, ein kleiner Ort im Böhmerwald, in
der Nähe von Böhmisch Eisenstein, eine Grenzstadt.
Tieffliegerangriffe donnern auf den Flüchtlingstreck herab. Die
Amerikaner beschießen den Ort mit Artillerie. Die Dunners wollen
weiterziehen, doch amerikanische Soldaten versperren ihnen den Weg
und sperren sie in einer Scheune ein. Angst kommt auf, dass sie in
die Hände der Russen fallen und reden in gebrochenem Schulenglisch
auf die GIs ein. Glücklicherweise lassen sich die Soldaten mit
Alkohol bestechen, sodass sie die Grenze passieren dürfen. Die
nächsten Jahre lebt die Familie sehr bescheiden in Bayrisch
Eisenstein. Brigitte geht ins 1,5 Stunden entfernte Regensburg zur
Schule. Dort wird sie als Flüchtlingskind gehänselt. Später findet
Brigitte in Oberbayern eine neue Heimat. Die Erinnerungen an den
krieg, die Flucht und die Nachkriegszeit werden sie bis an ihr
Lebensende begleiten. Interviewpartnerin in dieser Folge: Brigitte
Durner Buchtipp: Fort, nicht wie fort (Rosenheimer Verlagshaus)
Beginn des Interviews ab: 8 Minuten, 30 Sekunden History Wissen:
Bayrisch Eisenstein ab 1 Stunde, 7 Minuten
Mehr
10.02.2025
46 Minuten
Am 2. Februar 1943 kapitulieren in den Trümmern von Stalingrad die
Reste der 6. Armee der Wehrmacht. 110.000 von ehemals 260.000
Soldaten gehen in Gefangenschaft. Zehntausende bleiben auf dem
Schlachtfeld. Die NS-Propaganda stilisiert ihren Tod zum
"Heldenepos". Doch Hitlers Soldaten sterben sinnlos und elendig –
durch Hunger, Kälte, Seuchen und die Waffen eines überlegenen
Gegners. Die Soldaten waren ausgezehrt, dem Hungertod nahe, bei
minus 30 Grad durchgefroren, fast ohne Munition und Lebensmittel,
denn der Nachschub aus der Luft bliebt ein leeres Versprechen des
großmäuligen Reichsmarschalls Hermann Göring. Er hatte den
größenwahnsinnigen Diktator und Oberbefehlshaber der Wehrmacht,
Adolf Hitler, bestärkt, der 6. Armee den Ausbruch aus dem Kessel in
Stalingrad zu verbieten. Die Rote Armee hatte die deutschen,
spanischen und rumänischen Truppen mit der Operation Uranus Ende
November 1942 eingekesselt. Generalfeldmarschall Friedrich Paulus,
Befehlshaber der 6. Armee, begab sich Ende Januar 1943 in
Stalingrad mit seinem Stab in Gefangenschaft. Knapp 100.000
deutsche Soldaten marschierten im Schneesturm im Februar 1943 ins
Ungewisse, nur 6000 kehrten in den 1950er-Jahren nach Deutschland
zurück. Heute geht es um die Schlacht von Stalingrad Buchtipp in
dieser Folge: Vermißt in Stalingrad von Dieter Peeters, Zeitgut
Verlag
Mehr
12.01.2025
2 Stunden 2 Minuten
In der heutigen Folge spreche ich mit Ludwig Steinherr. Ludwig
wurde am 22.07.1932 in Dingenbrunn im Bayerischen Wald geboren und
wächst nach einigen Umzügen in Ebrach in der Nähe von Schweinfurt
auf. Er erinnert sich an zahlreiche Erlebnisse in der Kidnheit, wie
an seine Schulzeit, Erlebnisse des Vaters aus dem Einsatz in Polen
sowie Fliegerangriffe. Ganz lebendig schildert er die Ankunft der
Amerikaner. Ein Erlebnis ist Ludwig ganz besonders in Erinnerung
geblieben: Beim Spielen im Steinbruch entgeht er mit seinem Freund
dem Angriff eines Tieffliegers. Ludwig wohnt seit vielen Jahren in
München. Beginn des Interviews ab:4 Minuten 37 Sekunden History
Wissen: ab 1 Stunde 49 Minuten Die deutschen Kugellagerfabriken in
Schweinfurt Interviewpartner in dieser Folge: Ludwig Steinherr
Folgt @wunder.wissen.weltkrieg oder @raphaelahoefnerautorin auf
Instagram Schreibt gerne an: autorin@raphaela-hoefner.de
Mehr
01.12.2024
1 Stunde 49 Minuten
In der heutigen Folge spreche ich mit Ulrike Meier. Ulrike wurde im
November 1935 in Hagen in Nordrhein Westfalen geboren. Hagen liegt
im Ruhrgebiet, sodass dort ein großes Industriegebiet war, weshalb
später zahlreiche Bombenangriffe stattfanden. Ulrike wächst behütet
auf. Die Mutter ist Hausfrau, der Vater arbeitet bei der Deutschen
Reichsbahn. Als die Angriffe auf deutsche Städte stärker werden,
beschließt die Mutter, ihre Heimat zu verlassen und ins sichere
Mecklenburg-Vorpommern zu gehen und bei einer Familie
unterzukommen. Dort verbringt Ulrike eine schöne Zeit und erlebt
viele glückliche Stunden. Die Mutter leidet jedoch unter so großem
Heimweh, dass sie einen Fehler begeht. Sie packt ihre beiden Kinder
ein und reist wieder zurück nach Hagen. Dort erlebt die Familie
zahlreiche Bombenangriffe. Ulrike erlebt in den stickigen Kellern
was Todesangst bedeutet. Die Mutter ist zu diesem Zeitpunkt mit dem
Baby beschäftigt, sodass Ulrike selbst klarkommen muss. Sie
erinnert sich, dass sie bei einer Bombardierung die kleine
Schwester im Kinderwagen bis zu einem Luftschutzbunker schieben
wollte. Gerade noch rechtzeitig konnte eine Nachbarin die beiden
Kinder retten. Das Trauma aus dieser Zeit sitzt auch heute noch
tief und hat sich ins Gedächtnis von Ulrike gegraben. Beginn des
Interviews ab:5 Minuten History Wissen ab:1 Stunde, 43 Minuten Die
Stadt Hagen im Ruhrgebiet Interviewpartnerin in dieser Folge:
Ulrike Meier Kontakt: autorin@raphaela-hoefner.de Instagram:
raphaelahoefnerautorin oder wunder.wissen.weltkrieg.
Mehr
03.11.2024
37 Minuten
Die wichtigste Aufgabe der Schule bestand darin, den Kindern die
Rassenideologie der Nationalsozialisten schon möglichst früh zu
vermitteln. So sah Hitler in der Schule nur eine Vorstufe für die
Wehrmacht. Schule sollte nicht in erster Linie Bildung vermitteln
und Kinder zu mündigen, kritischen und selbstständigen Menschen
erziehen, sondern sie zu willenlosen Anhängern des
Nationalsozialismus machen. Das sollte so früh wie möglich
beginnen. Schon die Vorschulerziehung wollte die Kinder vom
Nationalsozialismus überzeugen. Dennoch sahen die
Nationalsozialisten die Schule für die Herausbildung ihres
Nachwuchses als nicht ganz so wichtig an wie die Hitlerjugend. Ganz
zu vernachlässigen war sie aber auch nicht. Heute geht es um das
Schulwesen im "Dritten Reich."
Mehr
Über diesen Podcast
Im History-Podcast "Wunder. Wissen. Weltkrieg" geht es um den
Tatort Zweiter Weltkrieg. In jeder Folge spricht Raphaela Höfner
mit ehemaligen Soldaten, mit US-Veteranen, mit Überlebenden und
Opfern des Zweiten Weltkriegs und des Nationalsozialismus. Im Fokus
stehen die Schicksale, die man in keinem Geschichtsbuch findet. In
den Gesprächen geht Raphaela Höfner den Fragen nach wie: Wie sah
das Überleben im Konzentrationslager Auschwitz aus? Was haben
Menschen auf der Flucht oder an der Kriegsfront erlebt? Wie gelang
es ihnen nach dem Krieg, ein neues Leben aufzubauen? Hier hört ihr
aus erster Hand all die Erlebnisse, die Schrecken und Wunder, die
die Interviewgäste selbst erlebt haben. Ein Podcast gegen das
Vergessen und für den Frieden.
Kommentare (1)