Herbst Tapes
Der Podcast des Literarischen Herbsts – Leipziger Festival für Literatur
Podcaster
Episoden
18.10.2025
1 Stunde 36 Minuten
Ein großer Abend der Romandebüts. Aus vier besonders
vielversprechenden Erstlingen wird im Ost-Passage Theater
gelesen. Bei der Auswahl haben wir auf eine möglichst große
Bandbreite geachtet – in Bezug auf die Autor:innen, den Stil, die
Themen und Schauplätze der Bücher: Es geht um die aufwühlende und
widersprüchliche Geschichte einer Frau, die über Jahrzehnte als
Sexarbeiterin in der DDR gearbeitet hat (Clemens Böckmann: „Was
du kriegen kannst“, Hanser – aus- gezeichnet mit dem Preis der
Jürgen-Ponto-Stiftung!), um den mit viel abgründigen Witz
erzählten Überlebenskampf einer jungen Frau, die einen
Herzschrittmacher braucht (Lilli Polansky: „Gratulieren müsst ihr
mir nicht“, Schöffling), um eine letzte Messe auf Erden, die zur
rasanten Traumreise wird, voller Überraschungen, Heiterkeit und
Poesie (Alexander Schnickmann: „Requiem“, Matthes & Seitz
Berlin) und um das mitreißend erzählte Aufwachsen von Jella, dem
Umschlagen der ersten großen Liebe in Gewalt, vom Frauwerden,
Frausein, funkelnden Begierden und düsteren Abgründen (Ruth-Maria
Thomas: „Die schönste Version“, Rowohlt Hundertaugen).
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11.10.2025
1 Stunde 26 Minuten
Demokratische Republik oder faschistischer Staat – so lautete ab
dem Sommer 1930 die Alternative in Deutschland. Was folgte – der
Aufstieg radikaler Kräfte, die Pulverisierung der bürgerlichen
Milieus, der Aufruhr der Mittelschichten, die Selbstüberschätzung
der Konservativen und Nationalisten, die sich einbildeten, Hitler
zähmen zu können, Verelendung und Bürgerkriegsfurcht –, mündete
in die verbrecherischste Diktatur des 20. Jahrhunderts. Jens
Bisky erzählt, wie die Weimarer Republik in einem Wirbel aus Not
und Erbitterung zerstört wurde. Es kommen Politiker und
Journalisten der Zeit zu Wort, erschöpfte Sozialdemokraten,
ratlose Liberale, nationalistische Desperados, Literaten,
Juristen, Offiziere: Das große Panorama einer extremen Zeit, die
noch immer ihre Schatten auf die Gegenwart wirft – einer
Gegenwart, in der nicht wenige warnen, dass es bereits „5 vor
1933“ (Philipp Ruch) sei.
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04.10.2025
1 Stunde 25 Minuten
Innerhalb einer Oktober-Woche bringt der Literarische Herbst die
ganze Bandbreite dessen auf Leipzigs Bühnen, was Literatur will
und kann - kühn und poetisch, literarisch klug, politisch. Das
reicht vom Gipfeltreffen der besten Debütantinnen und Debütanten
des Jahres im Ostpassage-Theater bis zur Lyrikpräsentation im
privaten Wohnzimmer, von der Friedenspreisträgerin des Deutschen
Buchhandels im Alten Rathaus bis zur popkulturellen
Grenzüberschreitung im UT Connewitz. Dabei gilt: Gute Bücher
kennen kein Verfallsdatum! Mit den Herbst Tapes lassen sich
einige der spannendsten Lesungen und Gespräche des letztjährigen
Festivals nachhören.
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27.09.2025
1 Stunde 41 Minuten
Die Schriftstellerin M., seit einigen Monaten im europäischen
Exil, bricht ins Nachbarland auf – ein Festival hat sie zu
Lesungen eingeladen. Die Reise ist voller Pannen: der vorgesehene
Anschlusszug existiert nicht, das Ladekabel des Telefons geht
verloren. Auf dem Grenzbahnhof in F. wartet niemand, der Kontakt
zu den Veranstaltern ist abgebrochen. M. durchstreift die
Stadt, und ihr begegnet die langersehnte Chance, ihre Identität
loszuwerden und zu verschwinden. Aber kann das gelingen? Die
Geschichte spielt im Sommer 2023: Russlands Krieg gegen die
Ukraine endet nicht. Metaphern und Anspielungen, von Thomas
Hobbes bis Paul Bowles, durchziehen Stepanovas fesselnde, an
Wahrnehmungen und Gedanken reiche Prosa. Hat sie, die
Nabokov-Leserin, eine Einladung zur Selbst-Enthauptung
geschrieben? Es bleibt an uns, den Leserinnen, ob wir ihren
„Absprung“ als Akt der Befreiung oder der Verneinung verstehen
wollen.
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12.10.2024
1 Stunde 24 Minuten
„Das Mädchen“, „April“, „Jahre später“ – in ihrer gefeierten
Romantrilogie zeichnet Angelika Klüssendorf die Geschichte eines
Mädchens nach, das sich von ihrer Herkunft zu befreien sucht. Nun
erzählt Klüssendorf die Vorgeschichte zum Roman-Zyklus neu. In
zehn Geschichten entfaltet die Autorin ein Kinderleben zwischen
Übergriffen und Teilnahmslosigkeit in der DDR der 60er und 70er
Jahre. Nach dem Tod der geliebten Großmutter ringt das Mädchen
darum, seine Eltern auszuhalten und die Schwester zu beschützen.
Nur die Literatur bietet Auswege, das Heranwachsen wird zur
intellektuellen Selbstermächtigung. Was wurde bisher nicht
erzählt? Und wie wahrhaftig kann man schreiben, wenn es um die
eigene Geschichte geht?
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Über diesen Podcast
Innerhalb einer Oktober-Woche bringt der Literarische Herbst die
ganze Bandbreite dessen auf Leipzigs Bühnen, was Literatur will
und kann - kühn und poetisch, literarisch klug, politisch. Das
reicht vom Gipfeltreffen der besten Debütantinnen und Debütanten
des Jahres im Ostpassage-Theater bis zur Lyrikpräsentation im
privaten Wohnzimmer, vom prominent besetzten Krimiabend bis zur
popkulturellen Grenzüberschreitung im UT Connewitz. Dabei gilt:
Gute Bücher kennen kein Verfallsdatum! Mit den Herbst Tapes,
präsentiert von der in Leipzig lebenden Autorin Isabelle Lehn,
lassen sich einige der spannendsten Lesungen und Gespräche des
letztjährigen Festivals nachhören.
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