Herbst Tapes

Herbst Tapes

Der Podcast des Literarischen Herbsts – Leipziger Festival für Literatur

Episoden

Folge #5.4 Beste erste Bücher mit Clemens Böckmann, Lilly Polansky, Alexander Schnickmann und Ruth-Maria Thomas
18.10.2025
1 Stunde 36 Minuten
Ein großer Abend der Romandebüts. Aus vier besonders vielversprechenden Erstlingen wird im Ost-Passage Theater gelesen. Bei der Auswahl haben wir auf eine möglichst große Bandbreite geachtet – in Bezug auf die Autor:innen, den Stil, die Themen und Schauplätze der Bücher: Es geht um die aufwühlende und widersprüchliche Geschichte einer Frau, die über Jahrzehnte als Sexarbeiterin in der DDR gearbeitet hat (Clemens Böckmann: „Was du kriegen kannst“, Hanser – aus- gezeichnet mit dem Preis der Jürgen-Ponto-Stiftung!), um den mit viel abgründigen Witz erzählten Überlebenskampf einer jungen Frau, die einen Herzschrittmacher braucht (Lilli Polansky: „Gratulieren müsst ihr mir nicht“, Schöffling), um eine letzte Messe auf Erden, die zur rasanten Traumreise wird, voller Überraschungen, Heiterkeit und Poesie (Alexander Schnickmann: „Requiem“, Matthes & Seitz Berlin) und um das mitreißend erzählte Aufwachsen von Jella, dem Umschlagen der ersten großen Liebe in Gewalt, vom Frauwerden, Frausein, funkelnden Begierden und düsteren Abgründen (Ruth-Maria Thomas: „Die schönste Version“, Rowohlt Hundertaugen).
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Folge #5.3 Jens Bisky: „Die Entscheidung. Deutschland 1929 bis 1934“
11.10.2025
1 Stunde 26 Minuten
Demokratische Republik oder faschistischer Staat – so lautete ab dem Sommer 1930 die Alternative in Deutschland. Was folgte – der Aufstieg radikaler Kräfte, die Pulverisierung der bürgerlichen Milieus, der Aufruhr der Mittelschichten, die Selbstüberschätzung der Konservativen und Nationalisten, die sich einbildeten, Hitler zähmen zu können, Verelendung und Bürgerkriegsfurcht –, mündete in die verbrecherischste Diktatur des 20. Jahrhunderts. Jens Bisky erzählt, wie die Weimarer Republik in einem Wirbel aus Not und Erbitterung zerstört wurde. Es kommen Politiker und Journalisten der Zeit zu Wort, erschöpfte Sozialdemokraten, ratlose Liberale, nationalistische Desperados, Literaten, Juristen, Offiziere: Das große Panorama einer extremen Zeit, die noch immer ihre Schatten auf die Gegenwart wirft – einer Gegenwart, in der nicht wenige warnen, dass es bereits „5 vor 1933“ (Philipp Ruch) sei.
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Folge #5.2 Jackie Thoemae: „Glück“
04.10.2025
1 Stunde 25 Minuten
Innerhalb einer Oktober-Woche bringt der Literarische Herbst die ganze Bandbreite dessen auf Leipzigs Bühnen, was Literatur will und kann - kühn und poetisch, literarisch klug, politisch. Das reicht vom Gipfeltreffen der besten Debütantinnen und Debütanten des Jahres im Ostpassage-Theater bis zur Lyrikpräsentation im privaten Wohnzimmer, von der Friedenspreisträgerin des Deutschen Buchhandels im Alten Rathaus bis zur popkulturellen Grenzüberschreitung im UT Connewitz. Dabei gilt: Gute Bücher kennen kein Verfallsdatum! Mit den Herbst Tapes lassen sich einige der spannendsten Lesungen und Gespräche des letztjährigen Festivals nachhören.
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Folge #5.1 Maria Stepanova: „Der Absprung“
27.09.2025
1 Stunde 41 Minuten
Die Schriftstellerin M., seit einigen Monaten im europäischen Exil, bricht ins Nachbarland auf – ein Festival hat sie zu Lesungen eingeladen. Die Reise ist voller Pannen: der vorgesehene Anschlusszug existiert nicht, das Ladekabel des Telefons geht verloren. Auf dem Grenzbahnhof in F. wartet niemand, der Kontakt zu den Veranstaltern ist abgebrochen. M. durchstreift die Stadt, und ihr begegnet die langersehnte Chance, ihre Identität loszuwerden und zu verschwinden. Aber kann das gelingen? Die Geschichte spielt im Sommer 2023: Russlands Krieg gegen die Ukraine endet nicht. Metaphern und Anspielungen, von Thomas Hobbes bis Paul Bowles, durchziehen Stepanovas fesselnde, an Wahrnehmungen und Gedanken reiche Prosa. Hat sie, die Nabokov-Leserin, eine Einladung zur Selbst-Enthauptung geschrieben? Es bleibt an uns, den Leserinnen, ob wir ihren „Absprung“ als Akt der Befreiung oder der Verneinung verstehen wollen.
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Folge #4.4 Risse. Angelika Klüssendorf im Gespräch mit Matthias Schmidt
12.10.2024
1 Stunde 24 Minuten
„Das Mädchen“, „April“, „Jahre später“ – in ihrer gefeierten Romantrilogie zeichnet Angelika Klüssendorf die Geschichte eines Mädchens nach, das sich von ihrer Herkunft zu befreien sucht. Nun erzählt Klüssendorf die Vorgeschichte zum Roman-Zyklus neu. In zehn Geschichten entfaltet die Autorin ein Kinderleben zwischen Übergriffen und Teilnahmslosigkeit in der DDR der 60er und 70er Jahre. Nach dem Tod der geliebten Großmutter ringt das Mädchen darum, seine Eltern auszuhalten und die Schwester zu beschützen. Nur die Literatur bietet Auswege, das Heranwachsen wird zur intellektuellen Selbstermächtigung. Was wurde bisher nicht erzählt? Und wie wahrhaftig kann man schreiben, wenn es um die eigene Geschichte geht?
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Über diesen Podcast

Innerhalb einer Oktober-Woche bringt der Literarische Herbst die ganze Bandbreite dessen auf Leipzigs Bühnen, was Literatur will und kann - kühn und poetisch, literarisch klug, politisch. Das reicht vom Gipfeltreffen der besten Debütantinnen und Debütanten des Jahres im Ostpassage-Theater bis zur Lyrikpräsentation im privaten Wohnzimmer, vom prominent besetzten Krimiabend bis zur popkulturellen Grenzüberschreitung im UT Connewitz. Dabei gilt: Gute Bücher kennen kein Verfallsdatum! Mit den Herbst Tapes, präsentiert von der in Leipzig lebenden Autorin Isabelle Lehn, lassen sich einige der spannendsten Lesungen und Gespräche des letztjährigen Festivals nachhören.

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