Podcaster
Episoden
30.04.2024
30 Minuten
11 Episoden und mehrere Stunden Audiomaterial - was haben wir
daraus zum Thema Gerechtigkeit mitgenommen? Welche Fragen sind
offen geblieben oder vielleicht erst durch die tiefgehende
Beschäftigung mit einzelnen Themen aufgekommen?
Tim Emmel und Sophie Haring überlegen gemeinsam, welche Ansätze,
Theoretikerinenn und Theoretiker, Fragen und Lösungsvorschläge
sie besonders interessant finden. Sie stellen dabei besonders die
Frage in den Mittelpunkt, was das Nachdenken über Gerechtigkeit
leisten kann und muss. Sie sind sich einig, dass man keine
endgültige für alle bindende Antwort auf die Fragen der
Gerechtigkeit finden kann - und das auch, weil die Ansätze immer
wieder neu diskutiert und den zu lösenden Herausforderungen
angepasst werden müssen.
Einig sind sie sich darin, dass Gerechtigkeitsfragen keine
realitätsfernen Debatten abbilden, sondern Grundlagen für
pragmatische Lösungen von realweltlichen Problemen liefern
sollten. Und beide sind sich einig, dass es noch viel zu
diskutieren gibt, was gut ist.
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23.04.2024
37 Minuten
Können wir in der Welt des 21. Jahrhunderts
Gerechtigkeitsdiskussionen auf den nationalen oder regionalen
Rahmen beschränken? Wie können wir über Grenzen von
Gemeinschaften hinweg Ansätze entwickeln, die die Frage, wem was
warum zusteht klären, ohne Begrenzungen aufgrund von Inklusion
und Exklusion zu denken? Eben diese Fragen beschäftigen
Philosophinnen und Philosophen, die sich mit Fragen der Globalen
Gerechtigkeit (Global Justice) auseinandersetzen.
In dieser Episode stecken wir das Feld dieser Debatten ab. Dazu
machen Tim Emmel und Sophie Haring eine Reise durch die Extreme:
Antworten, die für eine unbegrenzte Hilfe für Benachteiligte
weltweit eintreten, werden solchen Modellen entegegengestellt,
die globale Hilfe ablehnen. Zu diesem Zweck werden die beiden
einen Blick auf die Argumente von J. H. Carens, P. Singer, G.
Hardin und - in Romanform verarbeitet - D. Quinn. Abschließend
werden die Ideen David Leslie Millers als Mittelweg dargestellt,
der kontextbezogen und kultursensibel umsetzbare Lösungen
formulieren will, und damit den Ideen von I.M. Young, die in der
letzten Episode im Mittelpunkt standen, nahe stehen.
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16.04.2024
25 Minuten
"Sie legt den Finger in die Wunde der unzureichenden
Zurechenbarkeit von Ungerechtigkeiten", sagt Annekatrin Meißner
über Iris Marion Young und den von ihr entwickelten Ansatz der
Gerechtigkeitstheorien.
Young stellt die Idee Struktureller Ungerechtigkeit in den
Mittelpunkt ihrer Überlegungen. Was genau das bedeutet, erläutert
Annekatrin Meißner am Beispiel der globalen Telxtilindustrie und
zeigt auch auf, welche Gegenmittel Young unter dem Schlagwort der
Solidarischen Verantwortung behandelt.
Annekatrin Meißner gibt einen umfassenden Überblick über den
Ansatz und die verschiedenen Aspekte der amerikanischen
Philosophin Iris Marion Young und spricht darüber, was sie an
deren Ideen besonders überzeugt und inwiefern sie findet, dass
Young auch für globale Fragen der Gerechtigkeit Lösungsansätze
bietet.
Annekatrin Meißner studierte Sprachen, Wirtschafts- und
Kulturraumstudien an der Universität Passau. In Ihrer Promotion
im Fach Philosophie setzte sie sich, ausgehend von dem Ansatz von
Amartya Sen, mit der Frage der Verantwortung von globalen
Unternehmen für Armutsminderung über Bildung auseinander und
ergänzte diese normativen Studien mit einer
qualitativ-empirischen Studie dazu, wie multinationale
Unternehmen in Brasilien einen Beitrag zur Bildungsgerechtigkit
leisten können.
Seit 2017 ist Annekatrin Meißner am Institut für Angewandte Ethik
in Wirtschaft, Aus- und Weiterbilung (Ethik WAW) der Universität
Passau als wissenschaftliche Mitarbeiterin und seit 2018 als
Geschäftsführerin tätig und beschäftigt sich in Forschung und
Lehre u.a. mit Themen der Wirtschafts- und Unternehmensethik
sowie ethischen Grundlagen nachhaltigen Wirtschaftens.
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09.04.2024
32 Minuten
"Ich bin professionelle Optimistin", sagt Karoline Reinhardt als
Antwort darauf, ob man sich Hoffnung machen dürfe, dass wir mit
den Herausforderungen, die Künstliche Intelligenz an unsere
Gesellschaftsordnung stellt, produktiv umgehen können.
Diese Überlegungen stellt sie an vor dem Hintergrund der Fragen,
inwiefern eine Verknüpfung technischer Fragen wie der der
Digitalisierung und der Künstlichen Intelligenz mit solchen
ethischer Herkunft zur Möglichkeit gerechten Einsatzes und Umgang
mit diesen Technologien möglich ist, und auch nach deren
Sinnhaftigkeit.
Welche Aspekte digitalisierter Lebensumstände dringend einer
solchen Reflexion anhand von Gerechtigkeitsvorstellungen bedürfen
legt Karoline Reinhardt nachvollziehbar dar. Sie denkt auch laut
darüber nach, an welcher Stelle technischer Entwicklung
Ethikkommissionen sinnvollerweise eingebunden werden sollten und
plädiert dafür, solche Instanzen nicht als Hemmschuh zu
verstehen, sondern als Quelle von Innovationskraft.
Informationen zu Karoline Reinhardt und ihrer Arbeit:
https://www.geku.uni-passau.de/angewandte-ethik
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02.04.2024
53 Minuten
Fragen der Nachhaltigkeit, Herausforderungen des Klimawandels,
notwendige Maßnahmen des Klimaschutzes - Themen, die viele
beschäftigen und immer wieder im öffentlichen Diskurs verhandelt
werden. Dabei stehen oft "technische" Aspekte im Vordergrund.
Aber können wir solche Fragen diskutieren, ohne Aspekte der
Gerechtigkeit zu bedenken? Wie sind Lösungsansätze und Fragen von
Gerechtigkeit verbunden? Und welche Vorschläge machen die
Gerechtigkeitkstheorien für die Herausforderungen?
Mit Markus Vogt erörtern wir diese Fragen und kommen auch darauf
zu sprechen, wie Marktmechanismen unsere Lösungsansätze
beeinflussen und welche Anpassungen diese Interdependenzen
verändern können. Markus Vogt geht auf die größten
Herausforderungen der kommenden Jahre ein und gibt uns auch einen
optimistischen Blick auf die Dinge, die wir positiv beeinflussen
können.
Prof. Dr. Markus Vogt studierte Theologie und Philosophie in
München, Jerusalem und Luzern. Anschließend war er als
wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sachverständigenrat für
Umweltfragen der Bundesregierung und in der Redaktion "Handbuch
der Wirtschaftsethik" und "Lexikon der Bioethik" tätig, bevor er
1998 bis März 2007 Professur für Christliche Sozialethik an der
Philosophisch-Theologischen Hochschule der Salesianer Don Boscos
in Benediktbeuern innehatte, wo er zugleich die Clearingstelle
„Kirche und Umwelt“ leitete. Zwischen 2000 und 2006
koordinierte er den Fachbereich Umwelt beim Rat der Europäischen
Bischofskonferenzen. Seit 2007 ist Markus Vogt Inhaber des
Lehrstuhls für Christliche Sozialethik an der
Ludwig-Maximilians-Universität München. 2011/12 hatte er eine
Forschungsprofessur am Rachel Carson Center for Environment and
Society, an dem er seither permanent fellow ist. Seit 2012
betreut er gemeinsam mit Marianne Heimbach-Steins die
Fachredaktion Sozialethik des Staatslexikons und gibt steht uns
als Redaktion immer mit wichtigem Input und Hilfe zur Seite.
Darüber hinaus ist er seit 2016 Mitglied war zeitweise Sprecher
des Sachverständigenrates Bioökonomie der Bayerischen
Staatsregierung. All diese Stationen weisen schon auf die
Schwerpunkte seiner Forschung und Lehre hin: Markus Vogt
beschäftigt sich vor allem mit sozialphilosophischen und
theologischen Grundlagen der Ethik, mit Fragen der
Wirtschaftsethik und Gerechtigkeitstheorien, mit Friedensethik
und mit Fragen der Mensch-Umwelt-Beziehung.
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Über diesen Podcast
Staatslexikon zum Hören: In unserem Podcast wollen wir mit den
Experten und Expertinnen über die von ihnen behandelten Themen
sprechen. Staat, Gesellschaft, Wirtschaft, Recht, Politik, Ethik,
Philosophie, Kirche, Theologie Geschichte, Bildung und die
Vernetzungen zwischen diesen Bereichen: Wir fragen nach, versuchen,
die aktuellen Debatten vor dem Hintergrund der Informationen aus
dem Staatslexikon besser zu verstehen und vor allem auch kritische
Punkte zu beleuchten. Diese Expertengespräche ergänzen wir mit
Episoden, in denen wir die zentralen Aspekte der von uns
behandelten Themen darstellen. Der Podcast „Staatslexikon online“
ist in Serien zu Themen mit aktuellem Bezug organisiert.
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