Inno-Talk - Flexpack-Wissen

Inno-Talk - Flexpack-Wissen

Episoden

PCR aus der haushaltsnahen Sammlung jetzt auch in Wickelstretchfolie - Mika Sang
03.12.2025
9 Minuten
Auf der Fachpack 2025 spricht Mika Sang über den nächsten Schritt in der nachhaltigen Folienentwicklung: den erfolgreichen Einsatz von Post-Consumer-Rezyklat (PCR) aus der haushaltsnahen Sammlung in Wickelstretchfolien. Nur ein Jahr nach seiner letzten Präsentation zeigt Sang, wie aus der Idee nun ein marktreifes Produkt geworden ist.   Sein Team konnte erstmals eine Wickelstretchfolie mit 20 Mikrometern Dicke entwickeln, die 35 Prozent PCR-Anteil gemäß PPWR enthält – davon 10 Prozent aus haushaltsnaher Sammlung (gelber Sack). Das Material wurde nicht nur produziert, sondern auch erfolgreich auf vollautomatischen Wickelautomaten verarbeitet und im hauseigenen Technologiezentrum auf Herz und Nieren getestet. Damit erfüllt die Folie gleich zwei zentrale Anforderungen: hohe Materialeffizienz (auch im Vergleich zu aktuell diskutieren Mehrweglösungen) und echte Kreislauffähigkeit durch den Einsatz von Rezyklat.   Im Interview betont Sang, dass diese Innovation kein Zufallsprodukt ist. Sie basiert auf enger Abstimmung zwischen Folien- und Maschinenhersteller. Entscheidend sei das Zusammenspiel aus Folie, Rezeptur und Wickeltechnik, um trotz Rezyklateinsatz gleichbleibende Stabilität und Dehnbarkeit zu erreichen. Dabei helfen dem Unternehmen jahrzehntelange Erfahrung als Anbieter von Verpackungsmaschinen und praxisnahe Tests unter realen Transportbedingungen.   Im Markt beginnt damit eine neue Entwicklungsphase: Wickelstretchfolien, die bislang auf Neuware setzten, können künftig einen signifikanten Anteil recycelter Kunststoffe integrieren. Für viele Anwender ist das ein wichtiger Schritt, um eigene Nachhaltigkeitsziele und regulatorische Vorgaben der Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR) zu erfüllen.   Sang weist darauf hin, dass die 20-µ-Variante nur ein Zwischenschritt sei. Ziel ist es, die Folienstärke weiter zu senken, ohne Prozesssicherheit einzubüßen. Stretchfolien aus kommerziell, sortenrein gesammeltem PCR bietet DUO PLAST bereits ab 12 µm an – in diesen Bereich sei man mit der neuen Innovation durch die geringere Sortenreinheit des Materials aus der haushaltsnahen Sammlung jedoch noch nicht. Parallel arbeiten Forschung und Entwicklung an der Optimierung der Extrusionsprozesse und qualifizieren noch homogenere Rezyklate, um Prozessschwankungen zu reduzieren.   Das Beispiel zeigt, wie sich Kreislaufwirtschaft und technischer Fortschritt gegenseitig befruchten: Recyclingmaterialien werden leistungsfähiger, Maschinen adaptiver, und Hersteller gewinnen Vertrauen in den industriellen Einsatz. Wickelstretchfolien mit PCR sind damit kein Laborprojekt mehr, sondern Realität auf der Fachpack 2025.   Das Interview mit Mika Sang verdeutlicht: Rezyklate gehören längst in den Maschinenraum der Verpackungsindustrie. www.innoform.de
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Unternehmerischer Mut und Teamgeist: PEKU Folien im Wandel
26.11.2025
12 Minuten
Auf der Fachpack sprachen wir mit Gerd Fricke, Geschäftsführer und Inhaber von Pekufolien, und Ina Führlein, Business Development Managerin. Beide geben Einblick, wie das mittelständische Familienunternehmen den Markt für flexible Verpackungen prägt – zwischen Tradition, Innovation und Nachhaltigkeit.Vom Mitarbeiter zum UnternehmerVor über elf Jahren übernahm Gerd Fricke das Unternehmen von seinem Gründer. Der Einstieg war kein Zufall: Nach einem Jahr bewusster Suche nach einer passenden Firma fand er über seinen Steuerberater PEKU Folien – und erkannte sofort das Potenzial. Die Entscheidung fiel schnell. Im April 2013 übernahm er den Betrieb mit klarer Vision: Bewährte Werte erhalten und zugleich zukunftsfähige Strukturen schaffen.Wachstum durch Know-how und Nähe zum MarktMit der Übernahme begann eine neue Entwicklungsphase. Unter Frickes Leitung investierte PEKU Folien in Technik, Personal und Kundenbeziehungen. Ina Führlein, die kurz nach der Übernahme dazustieß, kam aus dem technischen Vertrieb und fand in der Folienwelt eine neue Leidenschaft. Heute verantwortet sie das Geschäftsfeld Business Development – mit Fokus auf kundenspezifische Lösungen und enge Partnerschaften entlang der Wertschöpfungskette.Nachhaltigkeit als strategisches ZielBeide betonen, dass Nachhaltigkeit längst Kern des Geschäfts ist. Ob bei recyclingfähigen Strukturen, Materialeinsparung oder CO₂-Reduktion – PEKU Folien verfolgt den Ansatz, ökologische Verantwortung mit wirtschaftlicher Effizienz zu verbinden. Kooperationen mit Kunden, Rohstofflieferanten und Forschungseinrichtungen sorgen dafür, dass Innovationen praxisnah umgesetzt werden.Zukunft mit PerspektiveGerd Fricke und Ina Führlein sehen den Markt für flexible Verpackungen im Wandel. Gesetzliche Vorgaben wie die PPWR fordern neue Materialkonzepte, während Kunden zunehmend transparente, nachvollziehbare Lösungen verlangen. Pekufolien reagiert darauf mit klaren Prozessen, starken Partnerschaften und einem Team, das Fortschritt lebt.„Wir wollen zeigen, dass Mittelstand und Innovation kein Widerspruch sind“, fasst Fricke zusammen. Damit steht Pekufolien beispielhaft für viele erfolgreiche Unternehmen in der Flexpack-Branche.
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PE & PP 2030
19.11.2025
6 Minuten
Neue Wege für recyclingfähige Verpackungen bei ppg > Auf der Fachpack stellt ppg > innovative Verpackungslösungen vor, die den Wandel zu einer vollständig recyclingfähigen Folienwirtschaft bis 2030 sichtbar machen. Im Gespräch mit Jan Grevé wurde deutlich, wie stark die Entwicklungen bei PE- und PP-Materialien, neuen Beutelkonstruktionen und PET-Recycling das Design künftiger Verpackungen prägen. PE und PP im Fokus: Sortierströme 2030 ppg > hat auf der Messe erstmals eine grafische Darstellung der erwarteten Sortierströme für PE- und PP-Verpackungen gezeigt. Ziel ist, die Materialflüsse der Zukunft besser zu verstehen und neue Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu erproben – von Rohstoffherstellern über Maschinenbauer bis zu Konvertern. Gerade bei PP zeigt sich laut Grevé eine wachsende Vielfalt an Anwendungen und Musterstrukturen, die den Markt differenzieren werden. Neue PE-Beutel mit verbesserter Performance Ein Highlight am Stand: neu entwickelte PE-Beutel, entstanden in Kooperation mit Partnern aus Maschinenbau, Rohstoffhandel und Konvertierung. Diese Folien laufen nicht nur stabiler auf den Anlagen, sondern erfüllen auch strengere Anforderungen an Recyclingfähigkeit und Materialeffizienz. Damit reagiert ppg > auf steigende Anforderungen aus Handel und Markenindustrie, Verpackungen kreislauffähiger zu gestalten. PET im Wandel: Echte Tray-to-Tray-Lösungen Ein weiteres Augenmerk galt PET, das in Deutschland lange ein Nischendasein im Flexpack-Segment führte. ppg > bietet hier eine neue Oberfolie für die echten Tray-to-Tray-PET-Lösungen des niederländischen Unternehmens Ferch. Dabei wird recyceltes Material direkt wieder in neue Trays eingebracht – ein wichtiger Schritt für mehr Closed-Loop-Recycling in Europa. Ein Nebeneffekt: die Verpackung ist nicht mehr vollständig transparent. Laut Grevé wird dies bereits von ersten Kunden akzeptiert, da der ökologische Mehrwert überwiegt. In Ländern wie Dänemark sind diese Lösungen bereits im Einsatz und werden in Bezug der Lizenzentgelte gefördert. Ausblick Mit dem Leitthema „Prepare for 2030“ positioniert sich ppg > als einer der Treiber für recyclinggerechtes Verpackungsdesign. Der Messeauftritt zeigte: echte Kreislaufwirtschaft im Bereich flexibler Verpackungen ist keine Vision mehr, sondern praktische Entwicklungsarbeit – quer durch Europa. www.innoform.de
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Wiederverschluss ohne Zusatzmaterial - Rovema auf der Fachpack
12.11.2025
6 Minuten
Auf der Fachpack 2025 präsentierte Rovema eine Innovation, die das Thema Wiederverschluss in flexiblen Verpackungen neu denkt. Dr. Anina Leipold und Steffen Bamberger zeigten im Gespräch mit Innoform Coaching eine Lösung, die den Trend zu materialeffizienten, recyclingfähigen Monomaterialien konsequent fortsetzt – die sogenannte Smart Reclosable Pouch. Im Zentrum steht eine einfache, aber wirkungsvolle Idee: Der Beutel benötigt kein zusätzliches Zipper- oder Klebematerial. Stattdessen nutzt das System die bestehende Längsnaht der Verpackung als integralen Wiederverschluss. Durch gezielte Anpassung der Längsnaht lässt sich der Beutel nach dem ersten Öffnen wieder sicher verschließen. Damit entfällt der Einsatz separater Komponenten wie Klebestreifen oder Zusatzfolien, die bisher die Recyclingfähigkeit und Materialbilanz beeinträchtigten. Steffen Bamberger beschreibt den Ansatz als „nachhaltige Lösung ohne Zusatzstoffe“, die vollständig auf den vorhandenen Maschinen umgesetzt werden kann. Dr. Anina Leipold ergänzt, dass das Konzept sowohl für Papier- als auch Folienverpackungen geeignet ist. Besonders interessant sei die Kombination mit beschichteten Papieren, da diese häufig noch Herausforderungen beim Wiederverschluss bieten. Hier zeigt die Rovema-Technologie, dass auch papierbasierte Lösungen praxistauglich und ressourcenschonend gestaltet werden können. Ein weiterer Vorteil liegt im Verbrauchererlebnis: Der Wiederverschluss funktioniert intuitiv, ohne Zusatzteile oder Hilfsmittel. Das steigert die Alltagstauglichkeit und reduziert gleichzeitig die Materialvielfalt. Die Smart Reclosable Pouch steht damit exemplarisch für den Wandel der Verpackungsindustrie hin zu mehr Einfachheit, Funktionalität und Nachhaltigkeit. Sie zeigt, wie maschinenintegrierte Lösungen helfen, Recyclingfähigkeit und Produktschutz zu vereinen – ein zentrales Thema der aktuellen europäischen Verpackungsverordnung (PPWR). Mit Entwicklungen wie dieser leistet Rovema einen Beitrag zur Diskussion um „Design for Recycling“ und zeigt, dass echte Innovation häufig dort entsteht, wo vermeintlich kleine technische Details konsequent neu gedacht werden.
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Digital trifft nachhaltig – Wipak zeigt, wie Verpackung beides kann
05.11.2025
9 Minuten
Auf der Fachpack 2025 sprach Karsten Schröder mit Michael Martin, Commercial Director Food Division bei Wipak. Das Thema: Wie sich Verpackungen im Spannungsfeld zwischen Nachhaltigkeit und Digitalisierung verändern. Für Marken und Abpacker ist klar – die Anforderungen steigen, Lösungen müssen einfacher und zugleich intelligenter werden.Recyclingfähigkeit ist Standard – digitale Identität der nächste Schritt Wipak gehört zu den Pionieren bei der Umstellung auf recyclingfähige Folien. Fast alle Produkte basieren inzwischen auf PE- oder PP-Monomaterialien, die sich sortenrein verarbeiten lassen. Diese Entwicklung war nötig, um regulatorische Vorgaben wie den Mindeststandard der ZSVR und die kommende PPWR zu erfüllen. Doch Martin betont: „Recyclingfähigkeit allein reicht künftig nicht mehr. Verpackungen müssen auch digitale Informationsträger sein.“Gemeint ist die Integration von unsichtbaren Digimarc-Codes direkt in die Druckbilder. Diese unsichtbaren digitalen Wasserzeichen speichern Daten zu Produkt, Charge, Recyclingfähigkeit und CO₂-Fußabdruck. Für Marken eröffnen sich damit neue Möglichkeiten der Rückverfolgbarkeit, für Abpacker Vorteile in der Qualitätssicherung und Prozesssteuerung.Mehr Transparenz im Wertschöpfungsnetzwerk Durch die digitale Kennzeichnung kann jede Folie eindeutig identifiziert werden – vom Extruder über den Druck bis zum Endkunden. Scanner im Handel oder in Sortieranlagen erkennen die Digimarc-Informationen sekundenschnell. Damit entsteht Transparenz über den gesamten Lebenszyklus. Markenverantwortliche können nachvollziehen, wie ihre Verpackungen genutzt, gesammelt und recycelt werden.Für Abpacker bedeutet das: weniger manuelle Prüfaufwände, sicherere Materialzuordnung und vereinfachte Dokumentation der Nachhaltigkeitskennzahlen. Gerade in Zeiten wachsender Berichtspflichten (CSRD, PPWR, ZSVR) liefert die digitale Verpackung erstmals objektive Daten statt Schätzungen.Digitalisierung als Brücke zwischen Produktion und Nachhaltigkeit Wipak sieht die Kombination aus Materialinnovation und Datenintegration als strategischen Wendepunkt. Das Ziel ist eine „intelligente Folie“, die sowohl recyclingfähig als auch datenfähig ist. Über QR- oder Digimarc-Systeme können Verbraucher Informationen zu Herkunft, Entsorgung oder Produktverantwortung abrufen. Gleichzeitig nutzen Abpacker diese Codes für interne Traceability-Prozesse.Michael Martin erklärt: „Wir verstehen Verpackung zunehmend als Informationsmedium. Der Barcode der Zukunft ist bereits im Material enthalten.“ Damit verändert sich die Rolle der Folienhersteller – sie liefern nicht mehr nur Material, sondern auch Datenkompetenz.
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Über diesen Podcast

Neues und Interessantes aus der Flexiblen Verpackungsindustrie, den Abpackern, Lebensmittelherstellern, Markeninhabern und dem Handel. Karsten Schröder spricht mit Experten entlang der Lieferketten der Flexpack-Industrie über Trends und Geschichten aus dem wahren #flexpack Leben. Persönliche Hintergrundinformationen, Produktneuheiten aber auch teils politische Einordnungen sind das Salz in der Suppe.

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