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Episoden
08.03.2024
1 Stunde 5 Minuten
Hand aufs Hirn Max, wie sieht es mit der
Erinnerungskultur in Deutschland aus?
»Hand aufs Hirn«. Der Podcast von Apollon – dem Dossier der
Bayerischen Staatsoper
In der siebten Folge »Hand aufs Hirn« denkt Max Czollek über die
Eigenarten des deutschen Erinnerns nach. Welche Phasen der
Erinnerungskultur können wir seit 1945 grob voneinander
abgrenzen? Wie wurde in den jeweiligen Zeiten erinnert. Was meint
Max Czollek, wenn er von »Versöhnungstheater« spricht. Und: Wie
könnten wir in Deutschland erinnern?
Max Czollek, 1987 in Berlin geboren, studierte
Politikwissenschaft an der TU Berlin und schloss 2016 sein
Promotionsstudium am Zentrum für Antisemitismusforschung ab. Er
ist Mitglied des Lyrikkollektivs »G13« und Mitherausgeber des
Magazins Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart.
Ausgezeichnet wurde Czollek u. a. 2017 mit dem Bonner
Literaturpreis und 2021 mit dem Deutschen Fernsehpreis für
Freitagnacht Jews. Seit 2021 ist er Ko-Kurator des Projektes
»Coalition for a Pluralistic Public Discourse«. Im Frühjahr 2022
war er Kurator der Ausstellung Rache. Geschichte und Fantasie am
Jüdischen Museum Frankfurt. Neben den Gedichtbände Druckkammern
(2012), Jubeljahre (2015) sowie Grenzwerte (2019) erschienen u.
a. seine drei Essays Desintegriert Euch! (2018),
Gegenwartsbewältigung (2020) und zuletzt Versöhnungstheater
(2023).
Host: Christopher Warmuth, Dramaturg an der Bayerischen
Staatsoper
Fragen, Kritik, Anregungen: Email an den Host!
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30.06.2023
55 Minuten
Hand aufs Hirn Emilia, warum forderst du ein Ende der
Institution Ehe?
»Hand aufs Hirn«. Der Podcast von Apollon – dem Dossier der
Bayerischen Staatsoper
In der sechsten Folge »Hand aufs Hirn« erzählt Emilia Roig über
ihre Entscheidung, zu heiraten und sich scheiden zu lassen. In
ihrem kürzlich erschienenen Buch »Das Ende der Ehe – Für eine
Revolution der Liebe« knöpft sie sich die Institution Ehe vor:
Die Ehe normiert Beziehungen und Familie, kontrolliert
Sexualität, den Besitz und die Arbeitskraft. Sie ist eine
wichtige Stütze des Kapitalismus und lässt uns in binären
Geschlechterrollen verharren. Emilia Roig ruft daher das Ende
einer patriarchalischen Institution aus. Gibt es theoretisch
überhaupt wirklich Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau in
einer Ehe? Woher kommt die Institution Ehe? Wo schränkt uns diese
Institution ein? Und: Wie sähe unser Leben aus, gäbe es keine Ehe
mehr?
Emilia Roig ist promovierte Politikwissenschaftlerin, Expertin
für Intersektionalität, Vielfalt, Gleichberechtigung, Inklusion
und Antidiskriminierung, die sich für soziale Gerechtigkeit in
Deutschland und Europaweit einsetzt. Emilia Roig wuchs in einem
Vorort von Paris als Tochter
eines jüdisch-algerischen Vaters und einer
aus Martinique stammenden Mutter auf. Sie ist Gründerin
und Direktorin des Center for Intersectional Justice in Berlin.
Sie promovierte an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der
Science Po Lyon. Emilia Roig lehrte in Deutschland, Frankreich
und den USA Intersektionalität, Critical Race Theory und
Postkoloniale Studien sowie Völkerrecht und Europarecht. Emilia
Roig war Ende 2021 Teil der Kampagne »Lesbische Sichtbarkeit« des
Berliner Senats. 2022 wurde sie als »Most Influential Woman of
the Year« im Rahmen des Impact of Diversity Award gewählt. Emilia
Roig ist Mutter eines Sohnes, geschieden und lebt in
Berlin. Sie bezeichnet sich als queer.
Host: Christopher Warmuth, Dramaturg an der Bayerischen
Staatsoper
Fragen, Kritik, Anregungen: Email an den Host!
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01.03.2023
54 Minuten
Hand aufs Hirn Katja, wie und warum militarisiert sich
gerade Putins Russland?
»Hand aufs Hirn«. Der Podcast von Apollon – dem Dossier der
Bayerischen Staatsoper
In der fünften Folge »Hand aufs Hirn« erzählt Katja Gloger über
ihre ersten Begegnungen mit Vladimir Putin, ihre Tätigkeit als
Korrespondentin in Moskau, den Zerfall der Sowjetunion und ihre
Einschätzungen über das System Putin, Putins Russland und die
Sicht der Menschen dort auf ihre eigene Geschichte. Was hat das
mit dem Ukrainekrieg zu tun? Warum befürworten aktuell zwei
Drittel der russischen Bevölkerung den Krieg, der nicht als Krieg
bezeichnet werden darf? Und: Warum wäre es so absolut notwendig,
dass Putins Russland sich mit der eigenen Vergangenheit - ohne
Propaganda - auseinandersetzt?
Katja Gloger ist Journalistin. Sie studierte Russische
Geschichte, Slawistik und Politik. Der Titel ihrer Masterarbeit
aus dem Jahr 1985: »Die Rezeption des Krimkrieges in
zeitgenössischen russischen Monatszeitschriften«. Gloger war
anschließend zunächst für den WDR tätig, dann wechselte sie zum
Wochenmagazin »stern« und wurde Russlandkorrespondentin,
berichtete aus Moskau. Dort erlebte sie den Zusammenbruch der
Sowjetunion. Sie interviewte Michail Gorbatschow ebenso wie Boris
Jelzin und Wladimir Putin. Sie war »stern«-Korrespondentin in den
USA und arbeitete als Autorin des Nachrichtenmagazins mit den
Schwerpunkten Russland, Internationale Politik und
Sicherheitspolitik. 2010 erhielt sie den Henri-Nannen-Preis, 2014
wurde sie als politische »Journalistin des Jahres« ausgezeichnet.
Sie ist Mitglied der Atlantik-Brücke und im Vorstand der
deutschen Sektion von »Reporter ohne Grenzen e. V.«. 2017 ist
Glogers Buch »Putins Welt - Das neue Russland, die Ukraine und
der Westen« erschienen. Dort erklärt Gloger das System Putin, das
komplizierte Machtgeflecht im Kreml, die Interessen der
Oligarchen. Sie analysiert die imperiale Ideologie des
»russischen Weges« und die strategischen Fehler des Westens. Sie
beschreibt die verführerische Macht der Propaganda, das
gefährliche Leben der Kremlkritiker und den mühsamen Alltag der
Menschen, ihre Sicht auf Europa und den Westen. Katja Gloger hat
über Jahrzehnte Putins Russland und die handelnden Akteure
beobachtet und analysiert.
Host: Christopher Warmuth, Dramaturg an der Bayerischen
Staatsoper
Fragen, Kritik, Anregungen: Email an den Host!
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01.12.2022
50 Minuten
Hand aufs Hirn Margot, wer braucht eigentlich noch
Erlösung und Erlöser:innen?
»Hand aufs Hirn«. Der Podcast von Apollon – dem Dossier der
Bayerischen Staatsoper
In der vierten Folge »Hand aufs Hirn« erzählt Margot Käßmann über
Erlöser:innen und Erlösung. Was ist eigentlich Erlösung? Warum
überfrachten wir Idole und Erlösungsfiguren mit Erwartungen und
Hoffnungen? Wie erging es Ihr selbst als Landesbischöfin der
Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers? Und dann noch
als Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland? Wie
hat sich das öffentliche Bild nach Ihrem Rücktritt verändert? Und
warum gibt es so viele patriarchale Erlöserfiguren in unserer
Welt?
Margot Käßmann war die zentrale Hoffnungsfigur der evangelischen
Kirche. Nach ihrer Tätigkeit als Pfarrerin und später
Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages war
die vierfache Mutter von 1999 bis 2010 Landesbischöfin der
Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers. Mit der Wahl
hatte eigentlich niemand gerechnet, aber eine Frau sollte auf die
Liste, um zu suggerieren, dass eine weibliche Amtsträgerin
möglich sei. Parallel zum unerwarteten Bischofsamt dann noch
mehr: 2002 erhielt sie die Ehrendoktorwürde der Universität
Hannover. Und: 2009/2010 war sie Vorsitzende des Rates der
Evangelischen Kirche in Deutschland. Damit war sie die
öffentliche Stimme der evangelischen Kirche. Nach ihrem Rücktritt
vom Amt 2010 in Folge einer alkoholisierten Autofahrt, zog sie
sich keinesfalls mit ihrem Einsatz zurück. Es folgten zahlreiche
Bücher, eine Gastprofessur in Bochum und der
Botschafterinnenposten des Rates der Evangelischen Kirche. Seit
2018 ist sie im Unruhestand, denkt, schreibt und arbeitet viel im
Einsatz für eine bessere Gesellschaft.
Host: Christopher Warmuth, Dramaturg an der Bayerischen
Staatsoper
Fragen, Kritik, Anregungen: Email an den Host!
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25.10.2022
45 Minuten
Hand aufs Hirn Lilo, was ist eigentlich Verlangen und
Begierde?
»Hand aufs Hirn«. Der Podcast von Apollon – dem Dossier der
Bayerischen Staatsoper
In der dritten Folge »Hand aufs Hirn« erzählt Lilo Wanders über
ihre Erfahrungen als Sexpertin. Was ist Verlangen? Wie hat sie
ihr eigenes Verlangen entdeckt? Warum ist es befreiend, sich mit
seinem eigenen Verlangen auseinanderzusetzen und wieso wäre die
Welt besser, würden wir alle Sexualität weniger tabuisieren?
Lilo Wanders ist eine Kult-Diva, eine popkulturelle moralische
Instanz. Wanders ist die Sex-Aufklärerin der Nation, eine
Sexpertin. Von 1994 bis 2004 moderierte sie Wa(h)re Liebe beim
Fernsehsender VOX. Immer donnerstags um 23.00 Uhr wurde es
plüschig, skurril, pornografisch, aber auch ernsthaft. Alles sehr
ungewöhnlich für das damalige Fernsehen: Es gab Reportagen aus
Swinger-Clubs, Erotikmessen oder vom Set eines Pornodrehs,
Interviews zu Cyber-Sex, erotische Tantramassagen wurden gefilmt
oder ein Exhibitionist begleitet. Das alles war revolutionär in
der Fernsehgeschichte, die Einschaltquoten waren bezeichnend
hoch. Und das alles weit vor Trendbegriffen wie Sexpositivity.
Das Fernsehformat brachte in den 90gern und 00ern Millionen
deutscher Fernsehzuschauer:innen ungefilterte Wahrheiten über
Liebe, Sex und die Pornoindustrie näher. Lilo Wanders traf einen
Nerv. Hinter der Moderatorin und Kunstfigur Lilo Wanders steckt
ein Hamburger Schauspieler. Er ist schwul, mit einer Frau
verheiratet und hat drei Kinder. Bis heute ist die
Travestiekunstfigur Lilo Wanders Bestandteil der deutschen
Kulturlandschaft. Die Aufklärungsserie Wa(h)re Liebe fand 2004
nach 10 Jahren ein Ende. Lilo Wanders natürlich nicht: Sie
schrieb Bücher wie Exotische Scharfmacher, Voll aufgeklärt – 100
Antworten auf 1000 Fragen, Langenscheidt Sex-Deutsch/Deutsch-Sex
oder Tja, mein Leben. Sex war immer ihr Thema. Lilo Wanders
spielt Filmrollen im ARD-Programm und im Privatfernsehen und ist
regelmäßig Gast in Talk-Shows. Daneben steht sie seit Jahren in
den großen Städten und der Provinz mit eigenen kabarettistischen
Programmen auf deutschsprachigen Bühnen. Im Sommer führt sie
Tourist:innen und Einheimische durch ihren Hamburger Stadtteil
St. Pauli. Lilo Wanders klärt uns auf – über die Themen, die
manchmal sogar im Schlafzimmer totgeschwiegen werden. Dabei
treibt es jeden Menschen um.
Host: Christopher Warmuth, Dramaturg an der Bayerischen
Staatsoper
Fragen, Kritik, Anregungen: Sende eine E-Mail an den Host
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Über diesen Podcast
»Hand aufs Hirn« lädt prominente Opinion Leader ein, über ein Thema
öffentlich nachzudenken. Dem Menschen an sich sowie dem Thema wird
in jährlich insgesamt rund zehn Folgen Raum gegeben. Das geschieht
über den Gesprächsgast, der oder die zum jeweiligen Thema viel
gesehen und im öffentlichen Diskurs verarbeitet hat. Was wurde zum
Thema erlebt? Diese scheinbar individuellen Erlebnisse werden
anschließend in unseren gesellschaftlichen Koordinaten verortet:
Was hat das mit uns zu tun? Zuletzt wird der Blick auf die Zukunft
geworfen: Wie kann jede:r Einzelne:r von uns etwas tun, damit sich
schon heute etwas ändert? »Hand aufs Hirn« lädt Menschen ein,
sich Themen des Menschseins zu nähern. Der Host
ist Christopher Warmuth, Dramaturg an der Bayerischen
Staatsoper. Um dieser Form der Oper zuzuhören, muss man kein
Opernnerd sein, sondern nur getrieben, die Welt immer neu
kennenlernen zu wollen.
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