Spirit in Action l GEIST in Aktion l Was bedeutet es, ein Mensch zu sein?

Spirit in Action l GEIST in Aktion l Was bedeutet es, ein Mensch zu sein?

Episoden

6. Folge - Politik und Perspektiven
15.10.2021
43 Minuten
Ein Podcast von und mit Thomas Kabel & Michael Habecker Als soziale Wesen haben Menschen den natürlichen Impuls, in Gemeinschaft zu sein und Gemeinschaft zu organisieren, von einer Zweierbeziehung bis zu Nationen und sogar der Weltgemeinschaft. Dieses Organisieren beinhaltet auch, Regeln für das Miteinander zu erstellen und für deren Einhaltung zu sorgen, und das nennen wir "Politik". Im Podcast "Politik und Perspektiven" diskutieren wir drei Hauptperspektiven politischer Orientierung, die sich aus unserem Menschsein ergeben. Diese sind von jedem Menschen erfahrbar und daher auch unideologisch. Es sind die Perspektiven a) unseres individuelles in-der-Welt-seins, mit einer individuell-freiheitlich-liberalen Orientierung, b) unser sozialen in-der-Welt-seins, mit einer sozial-solidarisch-gemeinschaftlichen Orientierung, und c) unser systemisches in-der-Welt-sein, mit einer nachhaltig-systemischen Orientierung. Jede dieser politischen Grundorientierungen hat ihre Größe und ihren Wert, aber sie hat auch ihre Schattenseiten, wenn man sie auf Kosten der jeweils anderen Perspektiven verabsolutiert, von Liberal-ismus zu Kollektiv-ismus zu System-ismus. Eine integrierende oder integrale Politik würde daher, unter anderem, bei jeder politischen Entscheidung auf die Berücksichtugung und Balance individueller Freiheit, sozialer Gerechtigkeit und systemischer Nachhaltigkeit achten. SiA 6 Politik und Perspektiven Timestamps 0:55 Politik und "Spirit in Aktion" 2:46 Was ist Politik? Der Mensch als soziales Wesen 4:54 Konsens, Kompromiss und "Wir-Raum" als eigene Wirklichkeitsdimension 8:46 Politikverdrossenheit, Privatisierung und soziale Medien 10:32 Entscheidungsfindung und Entscheidungsdurchführung 12:00 Politische Perspektiven (Erfahrungsübung) 12:53 Individualität 15:18  Gemeinschaft 19:50 Der Mensch als Teil von Systemen 25:17 Politische Richtungen: Individuelle Freiheit – soziale Verantwortung – systemische Nachhaltigkeit 29:08 Politische Absolutismen: Individualismus – Kollektivismus – alternativloser System-ismus 31:44 Integrale Politik 36:20 Zusammenfassung
Mehr
5. Folge - Der mittlere Weg
12.10.2021
26 Minuten
Ein Podcast mit und von Thomas Kabel & Michael Habecker. Welchen Lebensweg wollen wir gehen? Als freie Wesen haben wir die Wahl: wir können, als eine Flucht vor der Existentialität unseres Seins, uns in die Extreme begeben, mit Kombinationen von Fixierungen/Sucht/Anhaftung einerseits und Vermeidung/Bekämpfung/Aversion andererseits. Das führt zu großem Leid, individuell und gemeinschaftlich. Wir können uns jedoch auch auf einen mittleren Weg begeben, und der beginnt in unserem Inneren. Wenn wir uns öffnen für das, was wir fühlen, und gleichzeitig den Impulsen aus den Gefühlen nicht folgen, dann begegnen wir der Schmerzhaftigkeit unserer Existentialität. Gehen wir dort hindurch, tauchen die tieferen Erfahrungen unseres Seins auf, und die Extreme und die Zwanghaftigkeit in unserem Leben hören auf.
Mehr
2. Folge - Organismus, Ich, Ego, Selbst …
13.09.2021
33 Minuten
Ein Podcast von und mit Thomas Kabel & Michael Habecker. Gibt es ein Ich oder ist das nur eine Illusion? Muss man erst ein Jemand werden, bevor man ein Niemand sein kann? Ist das Ich etwas gutes und hilfreiches, oder wäre es besser von einem schlechten Ego zu sprechen, welches es loszuwerden gilt? Was ist ein „höheres Selbst“? Zu einem Verständnis dieser Fragen hilft eine dreifache Unterscheidung, und zwar die von 1. (psycho-physischem) Organismus (bodymind), 2. dem Ich-Konstrukt (der Ichhaftigkeit) und 3. dem aufgewachten Sein. (Diese Unterscheidung haben wir von dem spirituellen Lehrer Christian Meyer übernommen, ohne ihn darauf festlegen zu wollen). Einen psycho-physischen Organismus … haben alle empfindenden Wesen; er kann in „Körper“ als Träger von Erfahrungen unterschieden werden: physischer Körper, Emotionalkörper, Mentalkörper; er strebt an, zu Überleben (Selbsterhalt, Gruppenerhalt), strebt nach Ausdruck und – als Mensch – nach Erkenntis/Wahrheit/Aufwachen; er lernt durch Training/Feedback/Reflektion Fähigkeiten, Fertigkeiten und entwickelt sich; er hat Bedürfnisse, Wünsche und Intentionen/Ausrichtung („wollen“ bzw. „nicht wollen“); er hat/ist „Persönlichkeit“ mit persönlichen Eigenschaften; er denkt, fühlt, handelt, ist kreativ, hat eine Selbstwirksamkeit und braucht kein selbstreflektierendes „Ich“ um zu wirken. Tiere und Pflanzen haben und brauchen offensichtlich kein „Ich“ um ihr Leben mit und durch ihren Organismus zu leben. Das Ich, Ich-Konstrukt oder Selbstbild des Menschen … ist Ergebnis der Reflektion auf die eigene Individualitätswahrnehmung; bildet sich schon ganz früh beim Kleinkind; gibt Sicherheit, Orientierung, Wahrnehmungsstruktur, Zusammenhang, Kontinuität und Kausalität gegenüber der Existentialität des Lebens; „verstärkt“ und erweitert die Bedürfnisse und Ausrichtung des Organismus. Aus den „will“ und „will nicht“ des Kleinkindes entstehen mit dem Ich-Konstrukt zahllose „ich muss …“, „wir sollten …“, „ich brauche …“, „du musst …“; mischt sich in das natürliche Wirken des Organismus ein, kann und wird ab da zum Hindernis und zur Ursache vieler Probleme, weil mit dem Ich-Regime das – oft unangenehm erlebte – Fühlen als der unmittelbare Kontakt zum Leben mehr und mehr verlorengeht und der Mensch nur von sich, seinen Mitmenschen und der Welt entfremdet in seiner eigenen virtuellen Welt lebt; kommentiert, plustert sich auf, verurteilt, überhöht, verzerrt und erweitert Bedürfnisse und Intentionen des Organismus (Geltung, Macht, Einfluss) – aus der Freude des Organismus wird Stolz, aus einem Tun oder Geschehen werden endlose Ich-Geschichtenerzählungen, aus einer Handlung wird Heldentum oder Versagen, aus einem Leben mit Wünschen werden Ansprüche gegenüber dem Leben als Hauptleidensquelle, aus organismischer Selbstwirksamkeit wird Rechthaberei und Ich-Durchsetzung; ist Träger und Ausdruck der Entfremdetheit des Erwachsenen Das aufgewachte Sein ist die Erfahrung des Seinsgrundes, bei der, idealerweise, das Ich-Konstrukt ganz in den Hintergrund tritt, und der aufgewachte Mensch über seinen psycho-physischen Organismus kreativ und konstruktiv in der Welt wirkt.
Mehr
4. Folge - Haltungen
13.09.2021
35 Minuten
Ein Podcast von und mit Thomas Kabel & Michael Habecker. Haltungen sind das Gerüst des Psychischen, sie geben uns inneren Halt und unterstützen uns bei der Orientierung im Leben. Sie sind uns größtenteils unbewusst, und steuern unser Verhalten. Wir haben Haltungen gegenüber so gut wie allem entwickelt, was uns im Leben begegnet: Haltungen gegenüber uns selbst (Körper, Gedanken, Gefühle, Sexualität, Ernährung, Gesundheit, Krankheit …). Schmerz (physisch und psychisch) ... Haltungen gegenüber den materiellen Dingen des Lebens (Geld, Besitz/Eigentum …), Haltungen gegenüber nicht-materiellen Dingen des Lebens (Werten und Ideale, Ideen/Philosophien/Ideologien, Haltungen gegenüber andere Menschen/Wesen/Gruppen (Tiere, Pflanzen, Männer, Frauen, alte Menschen, junge Menschen, Kinder, Inländer, Ausländer, Christen, Juden, Muslime, Veganer, Fleischesser, Liberale, Soziale, Grüne …). Die gute Nachricht ist, wir können uns unserer Haltungen mehr und mehr bewusst werden, ihre unterstützenden Aspekte würdigen, und gleichzeitig an den uns einschränkenden Aspekten im Sinne einer Erweiterung arbeiten, die fast immer auch mit einer Herzensöffnung verbunden ist. Haltungen sind das „Gerüst des Psychischen“ (Strukturen der Psyche) Wo sich etwas entwickeln soll, braucht es neben Veränderung auch Beständigkeit, wo eines auf dem anderen aufbauen kann Haltungen helfen uns in jeder Lebenssituation bei der Orientierung und Re-Aktion (Hingehen, Weggehen, sich tot stellen, Kämpfen) Haltungen geben uns Halt und begrenzen uns dabei gleichzeitig (als eine Art von flexibler Festigkeit) Haltungen werden früh geprägt und können weiter entwickelt werden (durch „innere Arbeit“, s.u.) Haltungen machen uns persönlich und berechenbar Haltungen steuern unsere Wahrnehmung, Denken, Fühlen Mit Haltungen drücken wir uns im Leben aus (Ver-halten) Wir können uns unsere Haltungen als Gefäße vorstellen, mit unterschiedlicher Festigkeit (von löchrig bis starr) und unterschiedlichem Fassungsvermögen (von Schnapsglas bis Regentonne). Von einer flexiblen Festigkeit hängt es ab, ob das, was das Leben dort hineingiesst, auch gehalten werden kann, und ob eine Erweiterung der Haltung möglich ist. Das Fassungsvermögen bestimmt, wieviel das Leben dort hineingiessen kann, beziehungsweise wieviel wir von dem, was uns das Leben in jedem Augenblick schenkt, (er)fassen können.
Mehr
3. Folge - Anhalten – die entscheidende innerpsychische Kompetenz
13.09.2021
29 Minuten
Ein Podcast von und mit Thomas Kabel & Michael Habecker. Über die Fähigkeit des inneren Anhaltens können wir die Tiefe unserer Innerlichkeit erfahren, bis hin zu dem, was man mit Aufwachen oder Erleuchtung bezeichnet. Dies ist die wohl größte Entdeckung überhaupt, die der Mensch machen kann. Der Prozess ist einfach zu beschreiben, doch nicht so einfach in der Durchführung, weil er unseren evolutionären (Über)Lebensimpulsen genau entgegengesetzt ist. Die Schritte dabei sind: a) die bewusste Entscheidung, sich auf den Weg zu machen, nach innen gehen (mit einer Haltung des Loslassens, Anhaltens und Geschehenlassens), c) Körperempfingen, Gefühle und Gedanken unterscheiden, d) sich auf das Fühlen konzentrieren (können), ohne die Körperempfindungen und Gedanken zu verdrängen, den Impulsen aus den Gefühlen nicht zu folgen, sie gewissermassen nicht zu berühren das eigentliche „Anhalten“) und schliesslich e) sich dem überlassen, was mit einem geschieht. Dies ist auch das Wesentliche von Meditation. 0:40 Die Entdeckung des Innerpsychischen 2:57 Inneres abstandnehmen können – Psychologie, Philosophie, Geisteswissenschaften … 3:55 Leben ist Leiden – ist da noch etwas? 5:57 Eine innere Entscheidung 6:58 Unterscheidungsvermögen im Inneren – 3 Kategorien 8:55 Fühlen ist entscheidend 9:35 Anhalten 10:42 Hilfstellungen und innere Führung 12:39 Anhalten und den Impulsen aus dem Gefühlen nicht folgen – Nicht-Tun 14:12 Erfahrungen des Aufwachens 15:37 Kann man es „einüben“? 16:54 „Übungen“ des Geschehenlassens 18:18 Ein „Übungs“Beispiel 25:48 Zusammenfassung
Mehr

Über diesen Podcast

Ein Podcast von und mit Thomas Kabel & Michael Habecker. Ein Mensch zu sein bedeutet sowohl die Möglichkeit sich selbst, andere Menschen und Wesen und die Welt als Ganzes auf eine tiefe Weise erfahrend zu erkennen, was mit Aufwachen oder Erleuchtung bezeichnet wird. Gleichzeitig können wir uns von uns selbst, unseren Mit-Wesen und der Welt zutiefst entfremden, und sind dann, unverbunden und ohne Mit-Gefühl, zu den schrecklichsten Taten fähig. Was uns unterstützt ist die Fähigkeit, des inneren Anhaltens, als der wohl größten Herausforderung menschlichen Lebens.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15