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14.10.2025
1 Stunde 18 Minuten
Prof. Dr. Georg Cremer im Gespräch mit dem Vorsitzenden des
Normenkontrollrates Baden-Württemberg, Dr. Dieter
Salomon„Bürokratieabbau“ ist wichtiger Bestandteil der
angestrebten Staatsmodernisierung und sogar zur ministerialen
Chefsache erklärt worden. Aber was wird unter Bürokratieabbau
eigentlich verstanden, und wird er in seinen praktischen
Konsequenzen tatsächlich unterstützt? Was alle sich zu wünschen
scheinen, sei es im Hinblick auf die Vorgaben der Europäischen
Union, sei es auf Bundes-, Landes- oder kommunaler Ebene, erweist
sich in der Praxis als vertrackt. Warum ist das so? Die hohe
Regelungsdichte und Verrechtlichung ist nicht zuletzt Ergebnis
vielfältiger Forderungen von Bürgern und kollektiven Akteuren.
Wie kann Bürokratie wieder zu einem Stützpfeiler effizienter und
überschaubarer staatlicher Rahmensetzung für Bürger und
Unternehmen werden?Dr. Dieter Salomon ist seit 2023 Vorsitzender
des Normenkontrollrates der Landesregierung Baden-Württembergs
und dort maßgeblich für Bürokratieabbau zuständig. Seit 2019 ist
er außerdem Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer
Südlicher Oberrhein. Er war von 2002 bis 2018 Oberbürgermeister
der Stadt Freiburg im Breisgau. Zuvor war er ab 1992 Mitglied des
Landtags von Baden-Württemberg für die Grünen sowie ab 2000 deren
Fraktionsvorsitzender.Prof. Dr. Georg Cremer ist Volkswirt und
Publizist. Er war von 2000-2017 Generalsekretär des Deutschen
Caritasverbandes. Zu seinen sozialpolitischen Publikationen
gehören: Armut in Deutschland. Wer ist arm? Was läuft schief? Wie
können wir handeln? München 2016. Sozial ist, was stark macht.
Warum Deutschland eine Politik der Befähigung braucht und was sie
leistet. Freiburg 2021; im November 2025 erscheint ‚Alles
schrecklich ungerecht? Mythen, Halbwahrheiten, Fakten zum
deutschen Sozialstaat‘.Der „Ordnungspolitische Salon“ der
Katholischen Akademie in Berlin: Die Soziale Marktwirtschaft
beruht auf zwei wichtigen Säulen: Der Ordnungspolitik des
Liberalismus und der Gesellschaftspolitik in der Tradition einer
christlich geprägten Soziallehre. Stark ist die Soziale
Marktwirtschaft dort, wo beide Säulen sie gemeinsam tragen. Das
gelingt nur, wenn sie wandlungsfähig ist. Prof. Dr. Georg Cremer
spricht mit ausgesuchten Gästen über das Miteinander von
Ordnungs- und Gesellschaftspolitik anhand zentraler sozial- und
wirtschaftspolitischer Herausforderungen.
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01.07.2025
1 Stunde 13 Minuten
Dichtung kann mehr sein als private, anregende Lektüre. Sie kann
die Theologie bereichern und verändern. Diese Überzeugung teilten
gleich zwei große katholische Theologen in der Mitte des 20.
Jahrhunderts: Romano Guardini und Hans Urs von Balthasar. Sie
schaffen ein neues Verständnis davon, wie Literatur die Theologie
gleichzeitig erden und erweitern kann. Dazu wählen sie einerseits
vergleichbare Wege, andererseits deutlich voneinander
verschiedene Konzeptionen. Der Vortragzeichnet diese
Entwicklungen nach, fragt aber zugleich nach der Bedeutung der
beiden Ansätze für heute.Der Abend findet statt im Rahmen des
„Forum Guardini“, der Kooperationsplattform der Katholischen
Akademie in Berlin und der Guardini Stiftung.
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24.06.2025
1 Stunde 23 Minuten
Liturgie und Kunst haben vieles gemeinsam, jedenfalls im Denken
und Werk Romano Guardinis. Beide vereint eine ästhetische
Prägekraft. Zugleich fordern sie zur Unterbrechung gängiger
Wahrnehmungsmuster heraus, schaffen alternative Welten und
Realitäten. Im Kontext der Frage nach einer zeitgemäßen
liturgischen Bildung gilt es deshalb, das Verhältnis von Kunst
und Liturgie auszuloten. Beispielhaft sollen daraufhin anhand von
Odo Casels Primat des Objektiven vor dem Subjektiven Ansprüche an
die Liturgie markiert und die Unterschiede zu Romano Guardini
herausgearbeitet werden. Ein Blick in die Praxis soll uns die
aktuellen Herausforderungen vergegenwärtigen. Denn während in den
Jahrzehnten nach dem Zweiten Vatikanum vor allem die
gemeinschaftliche Dimension der Liturgie betont wurde, wird heute
wieder vermehrt nach der persönlichen Dimension innerhalb der
Liturgie gefragt. Suchbewegungen hin zu einer „persönlichen
Gebetsatmosphäre“ sind zu beobachten.
Wie steht es um die Liturgiefähigkeit heute? Wie lassen sich die
beiden Pole des Subjektiven und Objektiven in der Liturgie
zusammenführen? Und welche Rolle spielen dabei Kunst und
Ästhetik, speziell in Form des liturgischen Raums?
Prof. Dr. Andreas Bieringer ist Lehrstuhlinhaber
für Liturgiewissenschaft, Hymnologie und christliche Kunst an der
Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen.
Veröffentlichungen zuletzt u.a.: Gottesdienst in der Literatur.
Entwurf einer kultursensiblen Liturgiewissenschaft, Tübingen
2023.
Prof. Dr. Isabella Bruckner ist Professorin für
Christliches Denken und spirituelle Praxis am Päpstlichen
Athenäum Sant’Anselmo in Rom. Zu ihren Forschungsschwerpunkten
zählt die philosophisch-theologische Reflexion (monastischer)
Spiritualität. Veröffentlichungen zuletzt u.a.: Gesten des
Begehrens: Mystik und Gebet im Ausgang von Michel de Certeau,
Innsbruck 2023.
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10.06.2025
59 Minuten
Prof. Dr. Georg Cremer im Gespräch mit Staatssekretär a.D. Prof.
Josef Hecken, Unparteiischer Vorsitzender des Gemeinsamen
Bundesausschusses.
Das Bewusstsein von den Folgen des demographischen Wandels für
die Finanzierung des Gesundheitssystems ist jüngst im Schlepptau
der Rentensicherungsdebatte stärker geworden. Ebenso hat mit den
jüngsten geopolitischen Ereignissen die scharfe Konkurrenz
zwischen drängenden Finanzierungsbedarfen zugenommen. Gibt es
eine Perspektive für organisatorische Veränderungen im
Gesundheitswesen, die den Kostendruck mindern, ohne die Qualität
der Versorgung zu gefährden? Ist es überhaupt möglich, ein
politisch so umkämpftes Feld wie die Gesundheitspolitik nach
ordnungspolitischen Prinzipien zu steuern? Das Handlungsfeld ist
extrem komplex. Die Krankenhausfinanzierung und Bedarfsplanung
ist besonders umstritten, und das schon seit langem. Ebenso gibt
es Verteilungskämpfe innerhalb der Leistungserbringer des
Gesundheitssystems im ambulanten Bereich sowie an der
Schnittstelle von ambulant und stationär. Was bewirkt der
Fachkräftemangel und der Schwund des „Hausarztes auf dem Lande“?
Sind die parallelen Versicherungssysteme ein Reformhemmnis?
Über diese und weitere Fragen spricht Georg Cremer mit Josef
Hecken.
Prof. Josef Hecken ist seit 2012 Unparteiischer
Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses. Er war von
1999–2004 Staatssekretär im Ministerium für Frauen, Arbeit,
Gesundheit und Soziales des Saarlandes und von 2004–2008 Minister
für Justiz, Gesundheit und Soziales des Saarlandes sowie ab 2008
auch für Arbeit. 2004–2008 war er Vorsitzender des
Gesundheitsausschusses. Von 2008–2009 war er Präsident des
Bundesversicherungsamtes, von 2009–Juli 2012 Staatssekretär im
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Prof. Dr. Georg Cremer ist Volkswirt und
Publizist. Er war von 2000-2017 Generalsekretär des Deutschen
Caritasverbandes. Zu seinen sozialpolitischen Publikationen
gehören: Sozial ist, was stark macht. Warum Deutschland eine
Politik der Befähigung braucht und was sie leistet. Freiburg
2021; Deutschland ist gerechter, als wir meinen. Eine
Bestandsaufnahme. München 2018; Armut in Deutschland. Wer ist
arm? Was läuft schief? Wie können wir handeln? München 2016.
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08.04.2025
1 Stunde 6 Minuten
Weibliche Stimmen in der islamisch-mystischen Dichtung persischer
Sprache.Sufis und ihr mystischer Zugang zu Gott und dem Koran
sind weitgehend bekannt. Weniger bekannt ist jedoch die mystische
Literatur, die Frauen verfasst haben – auf Persisch. Kurt Scharf
und Ali Abdollahi haben diese Texte erstmalig ins Deutsche
übertragen und stellen diese und das Leben und Denken ihrer
Autorinnen vor.Aus der christlichen religiösen Tradition ist uns
der Widerspruch zwischen Gesetz und Liebe, Orthodoxie und Mystik
vertraut. Aber zumindest dem eigenen Anspruch nach wird er im
Christentum zugunsten der Liebe aufgelöst. Sie, heißt es in Röm
13,10, sei des Gesetzes Erfüllung.Im Islam ist diese Spannung
stärker. Einerseits gibt er mit seinen fünf Säulen ein Fundament
aus Regeln, zu denen noch detaillierte Vorschriften hinzukommen,
die das Leben des Einzelnen bestimmen. Andererseits hat die
Mystik unter Muslimen und Muslimen große Bedeutung. Ihr Inhalt
ist die Liebe, die Sehnsucht nach der Vereinigung mit Gott. Und
ihre Anhänger haben wahrscheinlich mehr für die Verbreitung des
Islams getan als die orthodoxen Religionslehrer. Anders als diese
verstehen und lesen die Sufis die Botschaft des Korans auf eine
eigene Weise: Danach hat das Heilige Buch eine äußere und eine
innere Seite. Die Regeln seien nur die äußere, die wichtigere
aber sei die innere.Damit setzten Sufinnen und Sufis sich in
einen scharfen Gegensatz zur iranischen Orthodoxie. Dennoch
wurden sie unter Chomeyni, der selbst eine Ausbildung als Sufi
durchlaufen hatte, geduldet; unter Chamene’i dagegen macht man
ihnen das Leben schwer: Schreine von Sufischeichs werden zu
einfachen Gräbern zurückgebaut, sodass man dort nicht mehr
spenden kann und die Gelder für Stipendien für die Schulung von
Sufijüngern ausgehen, und gegen mehrere Sufischeichs ist
Hausarrest verhängt worden.Eine besondere Provokation stellen für
die herrschende Orthodoxie der Islamischen Republik sowohl die
weibliche Seite und als auch die erotische Orientierung dieser
Glaubensrichtung dar. Der Mystiker, der sich nach der Vereinigung
mit Gott sehnt, wird gewissermaßen zur Braut Gottes. Insofern ist
es besonders, die Stimmen von Sufidichterinnen zu hören, die
diese feminine Seite des Glaubens noch verstärken.Ali Abdollahi
ist Dichter, Literaturkritiker und Übersetzer von Lyrik und
Erzählprosa und Philosophie. Er lebt in Berlin.Kurt Scharf war
stellvertretender Leiter des Goethe-Instituts in Teheran und
Gründungsmitglied des Hauses der Kulturen der Welt. Er ist
Herausgeber und Übersetzer von Literatur aus u.a. dem
Persischen.Mahya Taheri ist Buchillustratorin und lebt in
Berlin.Udo Steinbach war bis 2007 Direktor des Deutschen
Orient-Instituts in Hamburg. Seit 2019 verantwortet er das
Programm MENA Study Centre bei der Maecenata-Stiftung.
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Über diesen Podcast
In unserem Podcast können Sie hineinhören in die Themenvielfalt der
Katholischen Akademie in Berlin mit Gästen aus den Bereichen
Religion und Philosophie, Literatur und Theater, Politik und
Wirtschaft. Auch der interreligiöse Dialog, besonders im Austausch
mit jüdischen und muslimischen Partnern, liegt uns am Herzen. In
der Mitte der Hauptstadt versuchen wir, Geistiges und Geistliches
zu verbinden. Hören Sie auch unsere Podcasts "zwei nach zwölf.
Gespräch über Gott und Welt" und "Tauchgänge": anchor.fm/2nach12
anchor.fm/tauchgaenge
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