Podcaster
Episoden
29.06.2023
1 Minute
„Von der Ruhrtriennale bis zur documenta fifteen, vom Jüdischen
Museum in Berlin bis zum Ökohaus in Frankfurt – jedes Mal melden
sich dieselben Leute mit denselben Argumenten zu Wort. Während
das eine Lager sich den Kampf gegen Antisemitismus auf die Fahne
schreibt, behauptet die Gegenseite, Meinungsfreiheit und
Menschenrechte zu verteidigen.“
Meron Mendel, Über Israel reden. Eine deutsche Debatte, Köln
2023, 78
„Wird es jemals möglich sein, hier in Deutschland eine sachliche
Debatte über Israel zu führen?“ – fragt Meron Mendel zum Schluss
seines Buches „Über Israel reden. Eine deutsche Debatte, Köln
2023“. Ja, es wird möglich sein, aber eben nur, wenn wir endlich
lernen, das Lagerdenken zu überwinden und Widersprüche in unseren
und fremden Positionen auszuhalten und ein wirkliches Interesse
an der Lösung von realen Konflikten im Nahen Osten zu haben.
Was dies konkret heißt, analysiert Meron Mendel u.a. am Streit um
den BDS, dem Verhältnis von Antisemitismus und Postkolonialismus
(z.B. Achille Mbembe), dem Verhältnis der europäischen Linken zu
Israel und dem Zweiten Historikerstreit. Wer besser verstanden
hat, wie der deutsche Blick auf Israel entstanden ist, darf sich
nicht damit begnügen, nur auf der richtigen Seite der Geschichte
stehen zu wollen. Das ist nur eine wichtige Einsicht, die man aus
diesem Buch ziehen wird.
Meron Mendel ist Publizist, Historiker,
Pädagoge. Er ist Professor für Soziale Arbeit an
der Frankfurt University of Applied Sciences und
Direktor der Bildungsstätte Anne Frank.
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06.04.2023
50 Minuten
„Wir verstärken (…) den Bereich Religion und Außenpolitik.”
Koalitionsvertrag
Religionen sind ebenso ein politischer Konflikt- wie ein
Friedensfaktor, woraus unschwer folgt, dass Außenpolitik auf
religiöse Expertise nicht verzichten kann. Auf welchem Weg
sichert sich die Außenpolitik dieser Expertise? Sind sich die
Religionen ihrer politischen Versöhnungskraft bewusst, und wie
realisiert sich diese in internationalen Beziehungen? Wie lässt
sich die Aufmerksamkeit für dieses Feld verstetigen? Über diese
Fragen spreche ich mit Nikodemus Schnabel, dem neuen Abt der
Dormition Abbey in Jerusalem. Dass wir auch über die politische
und religiöse Lage in Israel sprechen werden, versteht sich von
selbst. Von Oktober 2018 bis Oktober 2019 war Schnabel als
Berater in dem damals geschaffenen Referat „Religion und
Außenpolitik“ im Auswärtigen Amt in Berlin tätig.
Nikodemus Schnabel ist Abt der
Benediktinerabtei Dormitio in Jerusalem und Direktor
des Jerusalemer Instituts der Görres
Gesellschaft (JIGG). In seinem Podcast „Wie mir der Schnabel
gewachsen ist“ spricht er über seinen Glauben und sein Leben in
Jerusalem.
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16.03.2023
44 Minuten
Ob in den Irak 2021 oder wie jüngst in den Südsudan und in den
Kongo – über die Apostolischen Reisen von Papst Franziskus wird
ausführlich und bildkräftig in den Medien berichtet. Kaum einer
aber weiß, was sie wirklich bewirken. Vielen gelten Papstreisen
als bloße Symbolpolitik, aber genau das ist ein Irrtum. Mit
dem langjährigen Chefredakteur der KNA Ludwig Ring-Eifel (Rom)
spricht Joachim Hake über die realen Wirkungen der Friedensreisen
des Papstes, über vatikanische Diplomatie und über die Pflege
internationaler Beziehungen, die aus der Kraft der Religionen
lebt. Ludwig Ring-Eifel war von 2005 bis 2022 Chefredakteur
der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Seit 2022 ist er
Leiter des Centrum Informationis Catholicum (CIC) in Rom.
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16.02.2023
50 Minuten
Joachim Hake im Gespräch mit Sebastian Kleinschmidt.
Ein apokalyptischer Ton durchzieht die Gegenwart. Spiritualität,
insbesondere wenn sie auf Hoffnung setzt, muss sich dem Verdacht
der Weltfremdheit stellen. Aber warum Religion nicht als
bereichernde Vorstellung annehmen, als metaphysisches
Imaginarium? Narrativ durchmisst Sebastian Kleinschmidt die
Annahme, dass Gott und die Erlösung möglich sind, und gibt der
Hoffnung eine neue Heimat. Sebastian Kleinschmidt,
Herausgeber und Essayist, Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland,
geboren 1948 in Schwerin. Er studierte Philosophie und Ästhetik
und war von 1991 bis 2013 Chefredakteur der Zeitschrift Sinn und
Form. Bei Matthes & Seitz Berlin veröffentlichte er die
Essaybände "Gegenüberglück" (2008) und "Spiegelungen" (2018). Im
Claudius-Verlag erschien 2022 sein neues Buch "Kleine Theologie
des Als ob".
Keywords:
Theologie, Gott, Glaube, Wissen, Wissenschaft, Dom, Liebe,
Erbsünde, Gottesflucht, Atheismus, Metapher, Metaphernsturm,
Schwerin, DDR, Lutz Seiler, Christian Lehnert
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26.01.2023
55 Minuten
„Italien ist“ – so der italienische Politikwissenschaftler Angelo
Bolaffi – „eher eine Gemeinschaft von konservativen
Anarcho-Individualisten. Italiener kümmern sich um ihre eigenen
familiären und geschäftlichen Interessen.“ Nun wurde in Italien
die Postfaschistin Giorgia Meloni (Fratelli d ‘Italia) zur ersten
Ministerpräsidentin gewählt.
Angelo Bolaffi ist einer der besten Kenner deutscher Politik in
Italien. Mit ihm spreche ich über die aktuelle Situation in
Italien: Welche Bedeutung hat der Postfaschismus in Italien? Wie
steht es um die politischen Eliten, die Parteienlandschaft und
die Verwaltung? Wie wird sich das deutsch-italienische
Verhältnis entwickeln und mit welchen Folgen für Europa?
Keywords:
Italien, Deutschland, Politik, Geschichte, Gegenwart, Zukunft,
Gesellschaft, Faschismus, Postfaschismus, Rechtspopulismus
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Über diesen Podcast
Katholische Akademie in Berlin e.V. Nicht pünktlich und aktuell,
sondern rechtzeitig zu spät und auf den Punkt. Kurz und knapp, Erde
und Himmel im Blick. Immer wieder mittags zwei Minuten nach 12.
Eine Unterbrechung des Tages, mit interessanten Gästen auf eine
kurze Stunde nur…
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