Stunde Null - Digitale Zeitenwende

Stunde Null - Digitale Zeitenwende

Episoden

Der große Job-Exodus: Wenn KI Karrieren frisst️
08.11.2025
49 Minuten
Zusammenfassung Diese Podcast-Folge widmet sich der existenziellen Krise des deutschen Arbeitsmarkts. Die KI-Revolution und multiple Wirtschaftskrisen haben eine perfekte Sturm-Situation geschaffen, die besonders gut ausgebildete Akademiker trifft. Das Gespräch entwickelt sich von konkreten Jobängsten zu philosophischen Fragen über Bewusstsein und Empathie. Besonders brisant: Die Diskussion mündet in einer dystopischen Vision, in der KI-Kapitalismus zum Kommunismus konvergiert. Massenentlassungen & Strukturwandel Der deutsche Arbeitsmarkt erlebt eine beispiellose Krise. Selbst gut ausgebildete Akademiker finden nach monatelanger Suche keine Jobs mehr. Unternehmen führen Pauschalentlassungen ganzer Abteilungen durch, ohne Einzelfälle zu prüfen. Der "zweite China-Schock" trifft die deutsche Industrie im Automobil- und Maschinenbau, während Europa wirtschaftlich ins Abseits gerät. KI als Jobkiller Programmierer waren "die ersten", deren Job obsolet wurde. Werbefilme, die früher 500.000 Euro kosteten, entstehen heute in fünf Minuten für 100 Euro. Bereits 60-70% des Social Media Contents sind KI-generiert. Die jüngere Generation trifft es am härtesten – sie kommt gar nicht erst in Positionen hinein. Philosophie: Mensch vs. Maschine Kann KI echte Gefühle haben oder nur simulieren? KI kennt weder Tod noch Schmerz noch Angst – ihr fehlt die existenzielle Dimension. Wenn KI uns perfekt spiegelt und denselben Effekt wie menschliche Empathie erzielt – ist der Unterschied noch relevant? Besorgniserregend ist die Selbstreferenzierung: KI trainiert sich mit KI-generierten Inhalten. Der Fachkraft-Paradox Exzellente Fachkräfte sollten KI nutzen, um von guter zu herausragender Arbeit zu gelangen. Ein Fehler ist der Versuch, ungeschulte Werkstudenten mit KI-Prompts Fachkräfte ersetzen zu lassen. Generalisten haben bessere Chancen als Spezialisten. Der Schlüssel: komplementär zur KI werden statt substituierbar. Der KI-Kapitalismus & seine Folgen Es zeichnet sich extreme Vermögenskonzentration bei wenigen Tech-Oligarchen ab. Zuckerbergs unterirdischer Bunker wirkt wie ein Vorbote. Die These: Wenn Produktionsmittel sich selbst reproduzieren, konvergiert Kapitalismus zu Kommunismus. Mit Roboter-Sklaven braucht man keinen Tauschhandel mehr. Der Machtinstinkt bleibt jedoch – und das macht die Situation gefährlich. ️ Existenzangst & Sinnfrage Was bleibt vom Leben, wenn Erwerbsarbeit wegfällt? Qualifikation wird bedeutungslos, aber wozu dann studieren? Die Gesellschaft muss lernen, Sinn außerhalb des Jobs zu finden. Es geht um die fundamentale Frage nach Selbstwirksamkeit und Bedeutung. Zukunftsszenarien Die Utopie verspricht, dass KI Ressourcenprobleme löst und Forschung um Faktor 100 beschleunigt. Die Dystopie: Wenige besitzen Roboter-Sklaven, die Masse wird überflüssig. Aktuelle Ressourcen reichen nicht für 9+ Milliarden Menschen. Grundeinkommen erscheint als logische Konsequenz. Selbst Handwerksberufe sind durch Robotik bedroht. Die ignorierte Revolution Die Politik diskutiert Rente bis 67+, ignoriert aber die KI-Revolution. Das demografische Problem verlagert sich dramatisch. Die Diskrepanz zwischen Veränderungstempo und politischer Trägheit könnte fatal werden. Der optimistische Kontrast Noch nie ging es so vielen Menschen so gut. Noch nie waren so viele so gut gebildet. Die Gesellschaft wird sozialer. Vielleicht entwickelt sich das Machtgelüst zurück, wenn Knappheit überwunden wird. Fazit: Nach fast 10 Jahren Podcast-Diskussionen wird es jetzt "akut" – die dystopischen Szenarien materialisieren sich schneller als gedacht. Die wichtigsten Themen
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Zwischen Katzenvideos und Kulturkampf: Braucht unsere Demokratie eine digitale Renaissance?
25.09.2025
41 Minuten
In dieser Folge von „Stunde Null – Digitale Zeitenwende“ drehen wir den Blick weg vom Dauerkrisenmodus hin zur Frage, wie eine gute Zukunft aussehen kann. Mit am Tisch: Pascal Kümper, Unternehmer und Techie, heute unser spontaner Jam-Session-Gast. Schnell wird klar, Utopie heißt nicht Schlaraffenland. Es geht nicht um eine perfekte Welt ohne Reibung, sondern um bessere Rahmenbedingungen, in denen wir Konflikte zivil, vernünftig und konstruktiv austragen. Der rote Faden: Rationalität braucht ein Wertefundament. Ob wir das Ethik nennen oder Spiritualität, am Ende geht es um einen gemeinsamen Kern an Haltungen, der Zusammenhalt ermöglicht. Wenn Vernunft und Werte zusammenspielen, entsteht Gemeinsinn statt Kulturkampf. Daraus leitet sich eine sehr bodenständige Utopie ab: eine belastbare Demokratie, ein reformiertes, handlungsfähiges Europa, das seine Werte lebt. Nicht als Heilsversprechen, sondern als Richtung, die heute Entscheidungen beeinflusst. Ein zweites großes Feld ist die digitale Öffentlichkeit. Das Internet startete als Emanzipationsversprechen, irgendwo zwischen Katzenvideos und globaler Vernetzung. Heute erleben wir Suchtmechaniken, Polarisierung und ein öffentliches Gespräch, das oft gegen die Wand läuft. Reicht Regulierung? Nein. Ohne Bildung keine digitale Mündigkeit. Ohne kluge Regeln keine fairen Spielbedingungen. Beides zusammen ist der Einstieg in eine digitale Renaissance, die den Menschen wieder in die Lage versetzt, Quellen einzuordnen, Algorithmen zu verstehen und sich nicht von Empörungsökonomien treiben zu lassen. Spannend ist auch unser Zeithorizont. Nach Corona denken viele in kürzeren Zyklen. „Utopie nächstes Jahr?“ Klingt gut, hat aber einen Haken. Wer nur im Quartal plant, verliert die großen Entwürfe. Trotzdem lohnt es sich, konkrete Schritte zu benennen, die schon morgen Wirkung entfalten können: bessere Medienbildung in Schulen und Betrieben, transparente Plattformregeln mit echter Durchsetzung, eine europäische Digitalarchitektur, die Gemeinwohl priorisiert, und eine politische Kultur, die Differenz aushält. Wir halten fest: Utopien kippen schnell ins Totalitäre, Dystopien treffen alle. Die Lösung liegt im Prozess, nicht im Endzustand. Demokratie bleibt anstrengend, aber sie ist genau der Rahmen, in dem wir Fortschritt verhandeln können. Oder, einfacher gesagt, Utopie ist keine Zieladresse, sondern ein Kompass. Die Richtung wählen wir gemeinsam.
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Volle Dröhnung Zukunft - Rausch oder Absturz ‍ in der KI-Ära
12.09.2025
40 Minuten
Die Folge schwenkt rasch in eine grundsätzliche Lageanalyse: Künstliche Intelligenz verändert Arbeit, Gesellschaft und Machtgefüge. Die Gesprächsrunde verhandelt das Spannungsfeld zwischen sozialpolitischen Antworten wie einem bedingungslosen Grundeinkommen und dem Plädoyer für sinnstiftende Erwerbsarbeit. Einigkeit besteht darin, dass KI Tätigkeiten nicht nur ersetzt, sondern vor allem verlagert und verstärkt. Generalisten können mit KI deutlich mehr Projekte parallel souverän managen, während tief spezialisierte Expertinnen und Experten heute ganze End-to-End-Vorhaben alleine liefern, die früher Teams brauchten. Praktisch zählt weniger der „perfekte Prompt“ als ein iterativer Workflow über Spracheingaben, gleichwohl bleiben probabilistische Modelle fehleranfällig und halluzinieren gelegentlich. Vor diesem Hintergrund diskutiert die Runde, welche neuen Rollen jenseits klassischer Erwerbsarbeit aufgewertet werden sollten, von Community- und Vereinsarbeit bis zu kreativen, nicht automatisierbaren Tätigkeiten. Gleichzeitig wird ein realistischer Blick auf die Adoptionskurve geworfen: Viele Menschen waren von der früheren Digitalwelt mit überladenen Oberflächen überfordert, KI-Interfaces holen sie über einfache Spracheingaben wieder ab. Der gesellschaftliche Rahmen ist jedoch geprägt von Krisenerfahrungen der letzten Jahre, was die Debatte häufig düster färbt und zu Resignation verleiten kann. Der Appell lautet, KI als Ergänzung zu verstehen und Menschen aktiv mitzunehmen, statt sie über Transferleistungen zu verwalten. Ein zentrales Motiv ist der Konflikt zwischen Datenschutz und Bequemlichkeit. Am Beispiel großer Plattformen wird kritisiert, dass in Nutzungsbedingungen weitreichende Einwilligungen versteckt sind und neue Funktionen wie das Teilen sehr großer Dateien auch als Datenzufuhr für Trainingszwecke gelesen werden können. Die Runde schlägt als europäische Antwort einen persönlichen „Agenten“ vor, der AGB und Cookie-Banner nutzerseitig prüft, rote Linien kennt und vor riskanten Klauseln warnt. Transatlantische Datenabkommen und regulatorische Grauzonen erhöhen den Druck auf individuelle Mündigkeit: Wer um der Bequemlichkeit willen Prinzipien aufgibt, stärkt Monopole und schwächt sich selbst. Geopolitisch kontrastiert die Episode das hohe Innovationstempo in den USA mit der europäischen Regelarchitektur. Data Act, Digital Services Act und Digital Markets Act werden als Versuch gewürdigt, Datenzugänge fairer zu gestalten, Marktmacht zu begrenzen und Plattformen in Verantwortung zu nehmen. Zugleich kritisiert die Runde US-politische Angriffe auf diese Regeln und warnt vor oligarchischen Tendenzen, wenn ökonomische, technologische und politische Macht zu eng zusammenfallen. Macht wird als notwendige, aber zu legitimierende Ressource verstanden, idealerweise „geliehen“ durch demokratische Verfahren. Problematisch sei, wenn sehr alte Entscheidungsträger mit kurzen persönlichen Zeithorizonten historische Risiken in Kauf nehmen, während jüngere Führungsgenerationen stärker auf langfristige Folgen achten. Europa bleibt ambivalent: Stärken wie Rechtsstaatlichkeit, wertebasierte Standards und Detailliebe stehen einer institutionell bedingten Langsamkeit gegenüber. Die Gesprächspartner plädieren für mehr Souveränität bei Schlüsseltechnologien, ohne die ökonomischen Vorteile des Binnenmarkts zu verlieren. Im Alltag ist KI bereits nützlich, von Transkription über Recherche bis zu Produktivitätsgewinnen im Projektgeschäft, zugleich spüren nicht alle sofort einen Mehrwert. Der Schlussblick ist bewusst konstruktiv: Die nächste Folge soll die Utopie in den Mittelpunkt stellen und konkret machen, wie KI Bildung, Gesundheit, Wohlstand und gesellschaftliche Teilhabe positiv voranbringen kann.
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Wenn der Algorithmus Applaus bekommt: Wie viel Mensch verträgt die Zukunft der Kunst noch?
04.07.2025
39 Minuten
Zusammenfassung der Folge: Nach einer gewohnt ironischen Einleitung und einem leeren Rosé-Glas steigen Wilbert, Henning und Oliver direkt ein ins Hauptthema: KI-generierte Musik und die Frage, was Kunst eigentlich noch ist, wenn Algorithmen den Soundtrack liefern. Am Beispiel von „The Velvet Sundown“, einer komplett KI-generierten Band mit erstaunlich vielen Spotify-Hörern, diskutieren die drei, ob das kreative Schaffen von Maschinen wirklich Kreativität ist – oder am Ende doch nur Re- und Upcycling alter Musikstile. Sie streifen die ewige Diskussion, ob Innovation immer auf bekannten Mustern basiert und ob die Magie der Musik nicht eigentlich im Moment, im Live-Erlebnis, im echten Künstler und der echten Emotion liegt. Im zweiten Teil geht’s um den Unterschied zwischen menschlicher und maschineller Empathie: Kann KI uns wirklich berühren? Oder simuliert sie nur Gefühle, so gut, dass wir es irgendwann nicht mehr merken? Die Runde ist sich einig: Musik kann uns auch aus der KI-Konserve berühren, aber der Kontext – also das Wissen, ob es ein echter Mensch oder ein Algorithmus ist – macht einen Unterschied. Es wird philosophisch: Was passiert, wenn Roboter bald nicht nur Musik machen, sondern auch Konzerte geben – als Avatare, Hologramme oder sogar als körperliche „Künstler“? Welche Rolle spielt Unsterblichkeit, wenn sich unser digitales Ich längst in KIs und Brain-Uploads konserviert? Und was heißt das für Trauer, für Identität und für den Wert echter Begegnung? Die Hosts landen bei einer unbequemen, aber realistischen Erkenntnis: Wir Menschen funktionieren in erstaunlich vielen Routinen und Mustern. KI wird immer besser darin, diese zu erkennen, zu simulieren und zu bedienen – aber das letzte Quäntchen Seele und der echte Funke im Raum bleiben menschlich. Oder wie es am Schluss heißt: Wer den Ameisenhaufen verstehen will, sollte nicht mit einer Ameise sprechen – und vielleicht erklärt sich das Menschsein auch nie ganz algorithmisch. Fazit/Hook: Die KI kann viel – aber noch keinen echten Kater nach leerer Roséflasche und kein Gänsehaut-Feeling nach dem echten Live-Moment. Ob das der Anfang vom Ende ist oder das Ende vom Anfang? Entscheidet ihr. Teilen, zuhören, verrückt erklären – erlaubt.
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Game Over, Jobs? Wie KI unser Berufsleben sprengt!
03.05.2025
47 Minuten
Die aktuelle Folge des Podcasts „Stunde Null – Digitale Zeitenwende“, moderiert von Oliver Rößling, Prof. Dr. Henning Vöpel und Wilbert Hirsch, diskutiert intensiv die Veränderungen durch Künstliche Intelligenz (KI), Robotik und autonome Systeme sowie deren Einfluss auf Gesellschaft, Arbeit, Bildung und Politik. Zentrale Themen der Folge: KI und Robotik im Alltag und Beruf:Die Moderatoren besprechen exponentielle Fortschritte der KI seit November 2022. Neben autonomen Fahrzeugen und Haushaltshilfen beleuchten sie medizinische Anwendungen wie Diagnosen und Operationen durch Roboter. Verglichen wird die technologische Vorreiterschaft von China und den USA mit Europas langsameren Fortschritten, insbesondere beim autonomen Fahren. Transformation des Arbeitsmarkts:Ein zentraler Punkt ist die massive Umstrukturierung des Arbeitsmarkts. Routinetätigkeiten stehen stark unter KI-Einfluss. Berufseinsteiger können kaum noch Junior-Positionen übernehmen, da diese von KI ersetzt werden, was eine unmittelbare Ausbildung auf Senior-Level erfordert – eine Herausforderung für das Bildungssystem. Agentensysteme und Cybersecurity:Diskutiert werden KI-Agenten als digitale Assistenten, die viele Lebensbereiche automatisieren könnten. Kritisch gesehen wird dabei die Gefahr von Manipulation, Cyberattacken und der notwendige regulatorische Rahmen, um Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit zu gewährleisten. Soziale und politische Auswirkungen:Die sozialen Folgen der Automatisierung werden beleuchtet, einschließlich eines möglichen bedingungslosen Grundeinkommens, um sozialen Frieden und Teilhabe zu sichern. Die Moderatoren fordern die Politik auf, Konzepte zur sozialen Integration und Stabilität zu entwickeln. Europäische Souveränität:Intensiv diskutiert wird, wie Europa technologisch und wirtschaftlich unabhängiger von den USA und China werden kann. Airbus dient als Beispiel einer erfolgreichen europäischen Kooperation, wobei die Unterbewertung industrieller Player im Vergleich zu Software-Startups kritisiert wird. Europa müsse strategische Branchen wie IT, KI und Gesundheitswesen stärken. Politische Führung und gesellschaftlicher Zusammenhalt:Die Moderatoren kritisieren fehlende charismatische politische Führung und warnen vor Rechtspopulismus durch gesellschaftliche Entfremdung. Sie appellieren an die Politik, Führungspersönlichkeiten mit klarer Vision und kommunikativer Kompetenz zu fördern, um gesellschaftliche Spaltungen zu überwinden. Die Folge zeigt eindrücklich, dass KI und Robotik umfassende politische und soziale Anpassungen erfordern, um eine positive Zukunft zu gestalten.
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Über diesen Podcast

Drei Köpfe, die aus unterschiedlichen Perspektiven auf aktuelle und neue Themen schauen und doch immer wieder zusammenfinden. Die Gesellschaft befindet sich in einem Wandel, wie es ihn so noch nicht gegeben hat. Die digitale Zeitenwende steht ins Haus und jeder steht in ganz unterschiedlicher Weise dieser Herausforderung gegenüber. Henning, Oliver und Wilbert teilen ihre Erfahrung und Meinungen ganz offen und unverblümt mit ihrer Hörerschaft, reißen gelegentlich ideologische sowie interdisziplinäre Silogrenzen ein und philosophieren über künftige oder alternative Entwicklungen und Trends.

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