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04.03.2005
1 Minute
Mitochondrial verursachte Erkrankungen beim Menschen wurden
erstmals 1959 entdeckt und 1962 von Rolf Luft beschrieben. Diese
Erkrankungen sind nicht so selten, wie bisher angenommen: ihre
geschätzte Prävalenz liegt bei 10-15 Fällen pro 100 000 Personen.
Der Verdacht einer mitochondrialen Dysfunktion stellt sich immer
dann, wenn es zu einer unerklärbaren Zusammensetzung von Symptomen
bei scheinbar nicht verwandten Organen kommt. Es sind hauptsächlich
das stark von der Atmungskette abhängige Muskel- und Nervengewebe
betroffen. Ursächlich können Fehler in der Atmungskettenfunktion
sein. Komplex - I - und IV -Mangel stellen dabei die zwei
häufigsten Atmungsketten-Defekte dar. Das Ziel dieser Arbeit
bestand darin, diese beiden Enzyme der Atmungskette
NADH-CoQ-Reduktase (Komplex I) und Cytochrom-C-Oxidase (Komplex IV)
in verschiedenen menschlichen Geweben (Skelettmuskulatur,
Fibroblasten und Chorionzotten) zu charakterisieren. Die zu
untersuchenden Variablen waren dabei die Nachweisbarkeit, die
Proteinkonzentrationsabhängigkeit, die Aktivität, die Haltbarkeit
und die Kinetik der Enzymkomplexe. In Bezug auf die pränatale
Diagnostik sollte die Verwendbarkeit von Chorionzotten geprüft
werden. Aktivitätsmessungen von Patienten wurden dargestellt und
diskutiert. Die Skelettmuskulatur wies die am höchsten messbaren
Aktivitäten bei beiden Komplexen auf. Bei den enzymkinetischen
Studien zeigten alle untersuchten Gewebe für beide Komplexe lineare
Verläufe der Lineweaver-Burk-Diagramme. Die sich aus den Diagrammen
ableitende Maximal-Geschwindigkeit war für den Skelettmuskel in
beiden Enzymen am höchsten. Das Muskelgewebe wies jedoch gegenüber
den Fibroblasten und Chorionzotten eine geringere Affinität zum
Substrat auf. Im Stabilitätstest wurde deutlich, dass sowohl die
NADH-CoQ-Reduktase wie auch die Cytochrom-C-Oxidase bei -20°C
extrem lagerungsinstabil waren. Es konnte bei drei Patienten, die
eine typische Klinik für einen Defekt in der Atmungskette
aufwiesen, eine biochemische Ursache gefunden werden. Bei zwei
Patienten wurde eine reduzierte Aktivität im Komplex I gemessen.
Sie präsentierten eine milde ausgeprägte myopathische Form. Ein
Säugling zeigte einen kompletten Verlust der Komplex-IV-Atkivität.
Dieser litt an Krampfanfällen, muskulärer Hypotonie und schwerer
Azidose litt. Er verstarb an respiratorischer Insuffizienz am 10.
Lebenstag
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03.03.2005
1 Minute
Psychosozialer Stress und depressive Symptome bei Tumorpatienten in
der Strahlentherapie
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03.03.2005
1 Minute
In der Studie „Lebenszufriedenheit von Tumorpatienten in der
Strahlentherapie“ wurde die Lebenszufriedenheit und der
Betreuungsbedarf radioonkologischer Patienten zu vier Zeit-punkten,
d.h. zu Beginn, am Ende der Radiatio, 6 Wochen und 6 Monate nach
einer Strahlen-therapie untersucht. Es wurden insgesamt 1447
Patienten gebeten, psychometrisch getestete und z.T. auch
selbst-entworfene Fragebögen auszufüllen.20% lehnten von
vorneherein ab, 20% haben die Einschlusskriterien nicht erfüllt,
somit konnten 834 Patienten für die Studienteilnahme rekrutiert
werden. Davon wurden 317 Patienten in diese Arbeit eingeschlossen,
da von ihnen zu allen vier Messzeitpunkten vollständig ausge-füllte
Fragebögen sowie eine lückenlose medizinische Dokumentation
vorliegen. Ziel dieser Studie war es, anhand von medizinischen und
soziodemographischen Daten unzu-friedene Patienten zu ermitteln und
deren Betreuungswunsch zu erfassen. Es sollten speziell Prädiktoren
aufgedeckt werden, die es erlauben, aus einer großen Anzahl von
Tumorpatienten mit möglichst geringem finanziellen und personellen
Aufwand diejenigen Patienten herauszufiltern, für die bereits zu
Beginn der Strahlentherapie eine schlechte Lebenszufriedenheit
sechs Monate nach einer Strahlentherapie vorausgesagt werden kann.
Den Schwerpunkt dieser Arbeit bildet der Verlauf der
Lebenszufriedenheit während und nach einer Strahlentherapie. Die
Erhebung erfolgt anhand des Fragebogens FLZ (Fragen zur
Le-benszufriedenheit) erfolgt. Hier wird die Zufriedenheit und die
Wichtigkeit von 8 Items erfragt. Hierbei zeigte sich, dass
unabhängig von Alter, Geschlecht, Familienstand und Beruf allen
Patienten zu allen Zeitpunkten die Gesundheit am wichtigsten war,
sie jedoch mit der Gesundheit am unzufriedensten waren. Zudem sind
tendenziell jüngere Patienten (< 40 Jahre), ledige Patienten und
Patienten ohne Kinder in vielen Bereichen unzufriedener als ältere,
Verheiratete und Patienten mit Kindern. Die oft zitierten
geschlechtsabhängigen Unterschiede bestehen in Bezug auf die
Lebenszufriedenheit nicht. Bronchialkarzinompatienten waren in
allen Bereichen zu mindestens einem Erhebungszeit-punkt, meist aber
zu drei oder vier Zeitpunkten am unzufriedensten.
Gehirntumorpatienten waren dagegen in vielen Bereichen am
zufriedensten. Erwartungsgemäß sind Patienten mit schlechtem
Karnofskyindex in allen Bereichen außer Einkommen und Wohnsituation
unzufriedener als Patienten mit 90–100 %. Patienten, die
ausschließlich strahlentherapeutisch behandelt wurden und
Patienten, die eine Kombinationstherapie aus Bestrahlung und
Chemotherapie erhalten haben sind lediglich im Bereich „Gesundheit“
unzufriedener als Patienten, die eine „sonstige Therapie“ erhalten
haben. So ist festzuhalten, dass wohl in den meisten Fällen eine
Kombinationstherapie aus Bestrahlung und Chemotherapie die
Lebenszufriedenheit nicht negativ beeinflusst, wohl aber eine
Verbesserung der Prognose bedeuten kann. Erstaunlicherweise äußert
zu allen Erhebungszeitpunkten jeweils nur ca. 1/3 der unzufriedenen
Patienten einen Betreuungswunsch. Geben unzufriedene Patienten
einen Betreuungswunsch an, so wünschen sie sich zusätzliche
Sachinformationen über Behandlungsmöglichkeiten und –folgen und
Besprechung seelischer Probleme mit einem Arzt oder
Psychotherapeuten. Letztendlich werden Prädiktorvariablen
aufgedeckt, welche bereits zu Beginn der Strahlentherapie eine
geringe Lebenzufriedenheit sechs Monate nach der Therapie
vorhersagen können: So haben Patienten mit Metastasen ein 5,4-fach
höheres Risiko und Patienten mit einem schlechten Karnofskyindex
ein 2,0-fach erhöhtes Risiko, sechs Monate nach der Therapie
unzufrieden zu sein. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine
maligne Tumorerkrankung grundsätzlich eine starke Beeinträchtigung
der Lebenszufriedenheit, insbesondere der Zufriedenheit mit der
Gesundheit darstellt und dass v.a. auf Patienten mit Metastasen
oder einem schlechten Karnofskyindex ein besonderes Augenmerk
gelegt werden sollte, um frühzeitig psychosoziale Unterstützung
anbieten zu können.
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Über diesen Podcast
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ausführlichen Bibliographien und mehr als 1000 Datenbanken reicht.
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bereit. (Dies ist der 3. von 19 Teilen der Sammlung 'Medizinische
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