Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung
Die grünnahe Landesstiftung in Berlin.
Das Bildu…
Podcaster
Episoden
08.04.2025
23 Minuten
Die Handlungsspielräume für Zivilgesellschaften engen sich weltweit
immer weiter ein. Neben der Einschränkung von grundlegenden
demokratischen Rechten wie Versammlungs-, Vereinigungs- und
Meinungsäußerungsfreiheit, geraten auch NGOs und
Menschenrechtsaktivist*innen immer weiter unter Druck, etwa durch
die Kriminalisierung ihrer Arbeit. An Hand konkreter
internationaler Beispiele soll die Systematik dieser Entrechtung
dargestellt werden. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Mexiko. Im
Interview mit Jana Flörchinger von medico International wird das
komplexe Konfliktgeschehen in dem lateinamerikanischen Land
betrachtet. Musik: Disquiet (105min electronica mix) by Bio Unit is
licensed under a Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0
International License.
https://freemusicarchive.org/music/Bio_Unit/disquiet-105min-electronica-mix
Links zu im Beitrag genannten Studien und weitere Quellen: CIVICUS
Monitor:
https://civicusmonitor.contentfiles.net/media/documents/GlobalFindings2024.EN.pdf
(auf S. 24 mehr zur Freilassung von David Hernández Salazar) Global
Witness Report:
file:///home/user/Downloads/Global_Witness_Annual_Report_2023_haehfIo-1.pdf
Atlas der Zivilgesellschaft:
https://www.brot-fuer-die-welt.de/fileadmin/mediapool/Atlas_der_Zivilgesellschaft/2024/BfdW_Atlas_2024_Broschur_Online.pdf
World Justice Report:
https://worldjusticeproject.org/rule-of-law-index/global Digitale
Freiheit in Europa:
https://netzpolitik.org/2025/privatsphaere-und-sicherheit-mehrere-europaeische-laender-greifen-ende-zu-ende-verschluesselung-an/
Studie zu Straflosigkeit in Mexiko 2023:
https://www.mexicoevalua.org/wp-content/uploads/2024/10/HALLAZGOS2023.pdf
Timo Dorsch, Jana Flörchinger, Börries Nehe (Hg.): Geographie der
Gewalt - Macht und Gegenmacht in Lateinamerika, 2022, Berlin.
E-book Link: https://www.mandelbaum.at/docs/GDG_ebook.pdf NGO
FrayBa (Fray Bartolomé de Las Casas) aus Chiapas:
https://frayba.org.mx/ Zur Ermordung an Padre Marcelo Pérez:
https://amerika21.de/2024/10/272047/chiapas-marcelo-perez-ermordet
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15.12.2023
1 Stunde 39 Minuten
Neue soziale Bewegungen schufen in den 1970er Jahren in der BRD
eine umfangreiche linke Gegenöffentlichkeit aus nicht-kommerziellen
und selbstorganisierten alternativen Medien. Sie wollten in den
etablierten Medien »unterbliebene Nachrichten« verbreiten und denen
zu einer eigenen medialen Stimme verhelfen, die sie sonst nicht
hatten. Anders als die Gründung einer Stadt-Zeitung, eines linken
Buchladens oder einer Videowerkstatt wurde das »Betreiben einer
nicht genehmigten Sendeanlage« aber mit bis zu fünf Jahren
Gefängnis sanktioniert. Dennoch entstand um das Jahr 1980 eine
ganze Bewegung illegaler politischer Piratensender. Sie selbst
nannten sich Freie Radios. Ihnen war die gesellschaftliche
Reichweite der Alternativpresse zu gering und der
öffentlich-rechtliche Rundfunk von den Parteien zu sehr zum Erhalt
eines gesellschaftlichen Status Quo gezwungen. Bewegungs- und
Aktionsradios begleiteten und koordinierten Anti-Atomproteste und
Hausbesetzungen: Programmradios sendeten regelmäßig, was lokale
Gruppen und Initiativen zu sagen hatten. Der Staat reagierte mit
umfangreicher Repression. Einige der Sender gründeten deshalb Ende
1982 die Assoziation Freier Radios. Sie forderten anstatt der
damals in der BRD erstmalig geplanten Zulassung
privat-kommerzieller Rundfunkanbieter die Legalisierung
nicht-kommerzieller Lokalradios. Für andere Freie Radios war dies
keine Option. Sie stellten ihren Sendebetrieb lieber ein, als sich
unter die Kontrolle des Staates zu begeben. Über wenig bekannte
linke Radiopraktiken diskutieren wir mit Protagonist*innen (West-)
Berliner Piratensender - u. a. Radio Kebab (1981) und Radio Gaga
(1985) -, Beteiligten von Radio 100 (1987-1991) sowie dem
Kommunikationswissenschaftler Jan Bönkost.
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15.12.2023
1 Stunde 54 Minuten
100 Jahre anderes Radio Über emanzipatorischen Dissens und eine
Demokratisierung der Öffentlichkeit Wenn unsere Gesellschaft
gerechter werden soll, muss auch die Öffentlichkeit, müssen die
Medien gerechter werden. Wer spricht für wen? Worüber? Wer hört
überhaupt zu und wer kann auf gleiche Weise antworten? Das sind
seit jeher die großen Fragen emanzipatorischer Medienkritik. Ihre
Antworten waren zu allen Zeiten medienpolitische Kämpfe und
praktische Experimente. Auch heute, 40 Jahre nach der
Kommerzialisierung des Rundfunks und 30 Jahre nach der Entstehung
des Internets, braucht es weiterhin andere Medienpraktiken –
solche, die Kommunikation als Intervention in gesellschaftliche
Verhältnisse begreifen. Die aktuellen Debatten um den rasanten
Wandel gesellschaftlicher Öffentlichkeit(en) und die Zukunft des
Rundfunksystems wollen wir deshalb um die Möglichkeiten und Ideale
einer anderen demokratischeren Radiopraxis erweitern. Das Jubiläum
des alten Mediums ist uns Anlass, gemeinsam mit den Aktivist:innen
der Freien Radios in der BRD und im Spannungsverhältnis von
emanzipatorischem Anspruch und rauen Radiowirklichkeiten Ideen für
die Zukunft auszuloten. Am 29. Oktober 2023 wird das Radio in
Deutschland 100 Jahre alt. Die Angst, die bis dato unbekannte
technische Reichweite des Radios könne staatsfeindliche oder gar
revolutionäre Prozesse unterstützen, war in Deutschland von Beginn
an besonders ausgeprägt. Das Selbstverständnis andererseits, den
Rundfunk für die eigenen parteipolitischen Ziele zu nutzen, prägte
die Rundfunkpolitik bis weit in die BRD hinein und blitzt auch in
den heutigen medienpolitischen Debatten immer wieder auf. Und die
in den 1980ern durchgesetzte Privatisierung des Rundfunksystems
öffnete kommerziellem Privatfernsehen und Formatradio Tür und Tor.
Doch gleichzeitig war und ist Radio immer auch ein Mittel zur
Artikulation von emanzipatorischem Dissens. Die Forderungen nach
Arbeiterradios in den 1920ern und die ab Ende der 1970er
entstandenen Freien Radios sind Ausdruck davon. Sie verband das
Anliegen, marginalisierten gesellschaftlichen Gruppen einen
größeren Zugang zu öffentlichen Debatten zu ermöglichen, sie nicht
nur zuhören, sondern selbst sprechen zu lassen. 100 Jahre Radio
sind deshalb auch 100 Jahre andere Radiopraktiken.
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10.08.2023
30 Minuten
Nothilfe inmitten von schweren Kriegen oder nach Naturkatastrophen:
die Notwendigkeit dieser Form humanitärer Hilfe ist unstrittig.
Aber wie nachhaltig ist sie? Wie viel der Hilfe kommt bei den
Betroffenen an? Und welche Rolle spielen dabei globale
Machtverhältnisse und Politik? Dieser Beitrag geht im Interview mit
Radwa Khaled-Ibrahim von medico International und Svenja
Borgschulte von der NGO Adopt a Revolution diesen Frage nach. Ein
besonderer Fokus wird dabei auf die Nothilfe in Syrien nach dem
schweren Erdbeben im Februar 2023 gelegt. Ein Audiobeitrag von
Daniella Gaub. Finanziert aus Mitteln der Stiftung Deutsche
Klassenlotterie Berlin. Quellenverzeichnis Musik: „Idiophone“ by
Bio Unit, Source: Free Music Archiv, License type: CC BY-NC Bild:
Partner*innen vom Hooz-Zentrum in Azaz/al-Bab
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02.08.2022
19 Minuten
Nach dem überstürzten Abzug der NATO-Truppen aus Afghanistan im
August 2021 folgte die erneute Taliban-Herrschaft. Viel wurde über
den NATO-Einsatz diskutiert: Wie sinnhaft dieser gewesen sei, wenn
das Land wieder so schnell in die Hände der Taliban geraten konnte.
Ob der Einsatz die vielen Soldat*innenleben und das Geld wert
gewesen sei. Wer ein ernsthaftes Interesse an den Menschenrechten
und Frieden in Afghanistan hat, muss andere Fragen stellen: Wie
komplex war und ist die Wirklichkeit in Afghanistan und wie kann
sie verstanden werden? Inwiefern haben auch die NATO Truppen selber
Menschenrechte in Afghanistan verletzt - anstatt sie zu
verteidigen? Und: Welchen Beitrag hat die afghanische Gesellschaft
selber bei der Verteidigung von Menschenrechten geleistet – und
zwar auch über den NATO-Einsatz hinaus? Ein Audiobeitrag von
Daniella Gaub, Herausgegeben vom Bildungswerk Berlin der
Heinrich-Böll-Stiftung. Finanziert aus Mitteln der Stiftung
Deutsche Klassenlotterie Berlin.
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Über diesen Podcast
Die grünnahe Landesstiftung in Berlin. Das Bildungswerk Berlin ist
ein Ort für offene Debatten und fördert den Diskurs zwischen
Nichtregierungsorganisationen, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft
und Gesellschaft. Das Bildungswerk Berlin ist auch als grünnahe
Landesstiftung eine unabhängige Bildungsorganisation. Mit den
grünnahen Strömungen verbinden uns die Grundwerte Ökologie und
Nachhaltigkeit, Demokratie und Menschenrechte, Selbstbestimmung und
Gerechtigkeit. Unsere Geschäftsstelle: Bildungswerk Berlin der
Heinrich-Böll-Stiftung e.V. Olivaer Platz 16 10707 Berlin
Allgemeiner Kontakt: Tel 030 - 308 779 480 Fax 030 - 308 779 487
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