Podcaster
Episoden
06.11.2025
47 Minuten
Juni 1975: Ein vermeintlich harmloser Verwaltungsakt wird zum
Auslöser eines Aufstands. Als die Stadt Münster den Antrag auf
einen Infotisch ablehnt, ahnt niemand, dass diese Entscheidung
Geschichte schreiben wird. Denn die Antragstellerinnen –
lesbische Frauen, die aufklären, sichtbar sein und Gleichgesinnte
finden wollten – lassen sich nicht mundtot machen. Ihr Widerstand
führt bis vor Gericht und verändert die Wahrnehmung queeren
Lebens – in Münster und weit darüber hinaus.
In dieser Folge von Untold Stories spricht Greta Civis
mit der Historikerin Julia Paulus vom LWL-Institut für
westfälische Regionalgeschichte über homosexuelle Frauen in
Münster und deren Mut, Sichtbarkeit einzufordern – zu einer Zeit,
als schon das Wort „Lesbe“ in der Zeitung verboten war. Gemeinsam
beleuchten sie das Klima der 1970er-Jahre: von der
Diskriminierung im Alltag, den drohenden Urteilen aufgrund
moralischer Vorstellungen bis hin zu juristischen Erkämpfungen,
die den Weg für queere Rechte ebneten. Paulus führt durch die
Archive, in denen sich Geschichten von Solidarität und
gesellschaftlichem Wandel finden – von Flugblattaktionen bis zum
öffentlichen Auftritt auf der Straße.
Hintergrund:
Untold Stories - Westfalens verborgene Geschichte[n] erzählen
Zum Themenjahr „1.250 Jahre Westfalen“ erzählt die Podcast-Serie
Untold Stories in zwölf Folgen unbekannte Kapitel der Geschichte
Westfalen-Lippes. Das LWL-Institut für westfälische
Regionalgeschichte und das LWL-Medienzentrum für Westfalen nehmen
mit auf eine Reise durch die Zeit. Dabei blicken wir nicht nur in
die Vergangenheit, sondern auch auf die Gegenwart. Von
unbekannten Helden bis hin zu vergessenen Ereignissen – „Untold
Stories“ inspiriert und eröffnet neue Perspektiven – auf
Westfalen, auf Lippe, auf Geschichte.
Die Reihe wird veröffentlicht im Podcastkanal „Regionalgeschichte
auf die Ohren (RadiO)“ und hier.
Das Projekt wird von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des
Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr 2025 "1250 Jahre Westfalen“
gefördert. Schirmherr des Kulturprogramms ist Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier.
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16.10.2025
40 Minuten
In dieser Folge von „Untold Stories – Westfalens verborgene
Geschichte[n]“ dreht sich alles um ein Museum, das so kurios
wie charmant ist: das Sackmuseum in Nieheim.
Moderatorin Greta Civis begibt sich gemeinsam
mit Hauke Kutscher vom LWL-Museumsamt
sowie Michael Rasche und Rainer Tomm vom
Heimatverein Nieheim auf eine Spurensuche durch ein Haus, das
sich ganz den Säcken, Beuteln und Tüten verschrieben hat.
Was zunächst nach einem skurrilen Konzept klingt, entpuppt sich
als lebendige Auseinandersetzung mit Geschichte, Engagement und
Gemeinschaft. Die Folge zeigt, wie aus einem ehemaligen Kornhaus
ein Museum mit außergewöhnlichem Profil wurde – und wie es der
Ort geschafft hat, aus der Idee eines Sackmuseums ein bundesweit
bekanntes Beispiel selbstironischer Regionalkultur zu machen.
Dabei geht es auch um die Menschen hinter den Kulissen: um das
ehrenamtliche Engagement des Heimatvereins, um die Frage, warum
Heimatmuseen gerade in ländlichen Regionen eine kulturelle und
soziale Klammer sind, und wie vergessene Berufe wie Sackmaler und
Sackflicker wieder lebendig werden.
Hintergrund:
Untold Stories - Westfalens verborgene Geschichte[n] erzählen
Zum Themenjahr „1.250 Jahre Westfalen“ erzählt die Podcast-Serie
Untold Stories in zwölf Folgen unbekannte Kapitel der Geschichte
Westfalen-Lippes. Das LWL-Institut für westfälische
Regionalgeschichte und das LWL-Medienzentrum für Westfalen nehmen
mit auf eine Reise durch die Zeit. Dabei blicken wir nicht nur in
die Vergangenheit, sondern auch auf die Gegenwart. Von
unbekannten Helden bis hin zu vergessenen Ereignissen – „Untold
Stories“ inspiriert und eröffnet neue Perspektiven – auf
Westfalen, auf Lippe, auf Geschichte.
Die Reihe wird veröffentlicht im Podcastkanal „Regionalgeschichte
auf die Ohren (RadiO)“ und hier.
Das Projekt wird von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des
Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr 2025 "1250 Jahre Westfalen“
gefördert. Schirmherr des Kulturprogramms ist Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier.
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01.10.2025
42 Minuten
Geheimnisvolle Bunker, streng bewachte Waffenlager und Bedrohung
als Alltagsgefühl: Der Kalte Krieg hat Westfalen und Lippe
tief geprägt, obwohl die Region weit von der innerdeutschen
Grenze entfernt lag. Wie hat sich das internationale
Kräftemessen zwischen Ost und West auf das Leben der
Menschen, auf Alltag und Politik ausgewirkt? Welche Spuren sind
bis heute sichtbar – und wie wurde aus Angst auch Engagement,
als Hunderttausende auf die Straßen gingen, um gegen das
Wettrüsten zu protestieren?
Dr. Claudia Kemper vom LWL-Institut für westfälische
Regionalgeschichte erörtert die materielle und emotionale Seite
des Kalten Krieges in Westfalen. Welche Parallelen gibt es zur
aktuellen Situation? Welchen Umgang finden und fanden Mensch mit
Krisen und Kriegsgefahr?
Eine Folge über bedrohliche Zeiten, die Kraft der
Friedensbewegung und wie manchmal auch etwas glimpflich ausgeht.
Weiterlesen:
Thomas Küster: Mauerfall und Friedensdividende. Westfalen nach
1989, Münster 2024.
Claudia Kemper: Der „Osten“ ganz nah? Geflüchtete, Vertriebene
und die deutsche Teilung im Stadtgedächtnis, in: Christoph
Lorke (Hg.), Gütersloh – Geschichte einer Stadt 1945-2025,
Münster 2025, S. 249-271.
Claudia Kemper: Prekärer Balanceakt. Die komplexe Konfliktkultur
des Kalten Krieges, in: Markus Thurau (Hg.),
Konfliktkulturen in Geschichte und Gegenwart, Göttingen
2024, S. 43-58.
Claudia Kemper: Ungleichheiten ohne Region. Beobachtungen zum
Wandel der Debatte über gleichwertige Lebensverhältnisse
seit 1990, in: Jahrbuch Deutsche Einheit 2023, Berlin 2024,
S. 85-114 (zus. mit Christoph Lorke).
Claudia Kemper: Bomben vor Ort. Globale Kritik und regionaler
Protest während des Kalten Krieges, in: Matthias
Frese/Thomas Küster/Malte Thießen (Hg.), Varianten des
Wandels. Die Region in der jüngsten Zeitgeschichte
1970-2020, Paderborn 2023, S. 31-61.
Hintergrund:
Untold Stories - Westfalens verborgene Geschichte[n] erzählen
Zum Themenjahr „1.250 Jahre Westfalen“ erzählt die Podcast-Serie
Untold Stories in zwölf Folgen unbekannte Kapitel der Geschichte
Westfalen-Lippes. Das LWL-Institut für westfälische
Regionalgeschichte und das LWL-Medienzentrum für Westfalen nehmen
mit auf eine Reise durch die Zeit. Dabei blicken wir nicht nur in
die Vergangenheit, sondern auch auf die Gegenwart. Von
unbekannten Helden bis hin zu vergessenen Ereignissen – „Untold
Stories“ inspiriert und eröffnet neue Perspektiven – auf
Westfalen, auf Lippe, auf Geschichte.
Die Reihe wird veröffentlicht im Podcastkanal „Regionalgeschichte
auf die Ohren (RadiO)“ und hier.
Das Projekt wird von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des
Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr 2025 "1250 Jahre Westfalen“
gefördert. Schirmherr des Kulturprogramms ist Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier.
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11.09.2025
27 Minuten
2002 wurde Europas größter hinduistischer Tempel südindischen
Stils eingeweiht. Seitdem reisen jährlich zehntausende Hindus aus
Europa nach Hamm in Westfalen – genauer, in ein Gewerbegebiet am
Rande der Stadt, in Hamm-Uentrop – denn dort steht der Sri
Kamadchi Ampal Tempel. Wie es dazu kam und wie es sich überhaupt
verhält mit neuen Religionen und religiösen Orten in Westfalen
und darüber hinaus, das bespricht Dr. Greta Civis vom
LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte mit Gästen in
der neuen Folge von "Untold Stories".
Dank an: Prof. Martin Baumann, Ulrich Kroker, Dr. Beate Löffler,
Dr. Sandhya Marla-Küsters, Priester Siva Sri Arumugam
Paskarakurukkal und Sohn, Dr. Julia Paulus für Statements,
Interviews und Hintergrundgespräche.
Weiterlesen:
Martin Baumann, Migration, Religion, Integration. Buddhistische
Vietnamesen und hinduische Tamilen in Deutschland. Würzburg 2000.
Beate Löffler /Dunja Sharbat Dar (Hrsg.), Sakralität im Wandel.
Religiöse Bauten im Stadtraum des 21. Jahrhunderts in
Deutschland. Berlin 2022.
Sandhya Marla-Küsters, Diaspora-Religiosität im
Generationenverlauf. Die zweite Generation tamilischer Hindus in
Nordrhein-Westfalen. Würzburg 2015.
Matthias Frese / Julia Paulus (Hrsg.), Willkommenskulturen?
Re-Aktionen auf Flucht und Vertreibung in der
Aufnahmegesellschaft der Bundesrepublik. (Forschungen zur
Regionalgeschichte, Bd. 86.) Paderborn 2020.
Hintergrund:
Untold Stories - Westfalens verborgene Geschichte[n] erzählen
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Westfalen-Lippes. Das LWL-Institut für westfälische
Regionalgeschichte und das LWL-Medienzentrum für Westfalen nehmen
mit auf eine Reise durch die Zeit. Dabei blicken wir nicht nur in
die Vergangenheit, sondern auch auf die Gegenwart. Von
unbekannten Helden bis hin zu vergessenen Ereignissen – „Untold
Stories“ inspiriert und eröffnet neue Perspektiven – auf
Westfalen, auf Lippe, auf Geschichte.
Die Reihe wird veröffentlicht im Podcastkanal „Regionalgeschichte
auf die Ohren (RadiO)“ und hier.
Das Projekt wird von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des
Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr 2025 "1250 Jahre Westfalen“
gefördert. Schirmherr des Kulturprogramms ist Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier.
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17.07.2025
33 Minuten
Die Gruppe der Blinden und Gehörlosen ist eine der Opfergruppen
des Nationalsozialismus: Am 1. Januar 1934 trat das „Gesetz zur
Verhütung erbkranken Nachwuchses“, kurz „GzVeN“, in Kraft. Es
diente dazu, so genannte Erbkranke durch Zwangssterilisierung von
der Fortpflanzung auszuschließen. ‚Erbliche Blindheit‘ und
‚erbliche Taubheit‘ wurden von den Nationalsozialisten dazu
gezählt. Die Opfer hatten bis in die 1980er Jahre weder Anspruch
auf Rente noch auf Entschädigungszahlungen, da diese
Zwangssterilisierungen in der Bundesrepublik nicht als genuin
nationalsozialistisches Verbrechen galten.
„Die Geschichte gehörloser und auch blinder Menschen hat in der
Bundesrepublik und besonders in Westfalen bisher viel, viel zu
wenig Aufmerksamkeit erfahren“, sagt Dr. Jens Gründler. In dieser
Folge spricht der wissenschaftliche Referent für Wirtschafts- und
Sozialgeschichte des LWL-Instituts für westfälische
Regionalgeschichte mit Susanne Kneer über seine Forschungen zur
Geschichte von „Blinden- und Taubstummenanstalten“, wie
Einrichtungen für blinde und gehörlose Kinder bis in die NS-Zeit
genannt wurden. Die Forschungen wurden durch das LWL-Dezernat
Jugend und Schule in Kooperation mit der LWL-Kulturabteilung
beauftragt.
Archivierte Personalakten von Direktoren und Lehrkräften aus der
NS-Zeit und den Jahren danach geben tiefe Einblicke, inwieweit
sie in die Parteiarbeit eingebunden waren, welche Funktionen und
Aufgaben sie wahrnahmen und wie durch sie das „GzVeN“ auch
innerhalb ihrer Schüler:innenschaft nwendung fand. Auch
Nachkriegsbiografien und -karrieren lassen sich so z.T. sehr
genau nachzeichnen. Anhand zeitgenössischer Heiratsannoncen aus
den 1960er und 1970er Jahren wird deutlich, wie tief und
nachhaltig die Eugenik und das „GzVeN“ der Nationalsozialisten
selbst in Communities blinder und gehörloser Menschen Einzug zu
halten vermocht hatten.
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Über diesen Podcast
Das LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte ist eine
wissenschaftliche Einrichtung des Landschaftsverbandes
Westfalen-Lippe (LWL). Es betreibt moderne
Regionalgeschichtsforschung mit dem Schwerpunkt auf der Neueren
Geschichte und Zeitgeschichte. In der Podcast-Reihe
"Regionalgeschichte auf die Ohren" stellen die Historikerinnen und
Historiker der Forschungseinrichtung ihre Projekte und
Publikationen vor.
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