Podcaster
Episoden
09.11.2021
46 Minuten
In feministischer und LSBT-Politik im Westen ist
Intersektionalität so hegemonial geworden, dass jegliche Kritik
oft mit -Phobien, -Exklusionen und Rassismus bezichtigt wird. In
Ostmitteleuropa wird sie außerdem ohne Kontextwissen als
universelles Rezept propagiert. In dem Vortrag wird der aktuellen
Praxis von Intersektionalität nachgegangen. Die These lautet: In
der gängigen Auslegung ist Intersektionalität meistens
klassenblind, additiv, statisch, dekontextualisiert und
individualisiert, deshalb eignet sie sich nicht, die Ursachen der
Ungleichheiten zu benennen und bestehende Ungerechtigkeiten auf
der richtigen Ebene politisch anzugehen.
Kováts ist Politikwissenschaftlerin und Doktorandin an der
Universitat ELTE, Ungarn. Von 2012 bis 2019 war sie zuständig für
das ostmitteleuropäische Genderprogramm der
Friedrich-Ebert-Stiftung in Budapest. In 2020 forschte sie an der
Humboldt-Universitat zu Berlin.
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26.10.2021
58 Minuten
Amed Sherwan ist 2014, aufgrund des Vorwurfs der Gotteslästerung
und der damit zusammenhängenden Verfolgung, aus dem Irak nach
Deutschland geflüchtet. Hier engagiert er sich zunächst als
Sprachmittler in der Flüchtlingshilfe und kurze Zeit später für
das Recht darauf nicht zu glauben. Obwohl er selbst in einer
Beziehung mit einer Frau lebt, engagiert er sich aktiv für
LGBT-Rechte. Beispielsweise veröffentlicht er eine Fotomontage,
auf der er einen anderen Aktivisten küssend vor der Kaaba in
Mekka zu sehen ist. Facebook sperrt ihn daraufhin, verliert
jedoch die Klage dagegen vor dem Landgericht Flensburg.
Letztes Jahr hat er seine Autobiografie mit dem Titel „Kafir:
Allah sei Dank bin ich Atheist“ veröffentlicht, aus der er
zunächst einzelne Abschnitte lesen wird. Anschließend geht
Sherwan genauer darauf ein, warum er sich als Atheist für
LGBT-Rechte einsetzt und welche Erfahrungen er deswegen mit
Homophobie macht.
Sein Buch:
https://edition-nautilus.de/programm/kafir/
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12.10.2021
30 Minuten
Im Sonntags-Club treffen sich viele Gruppen, wenn ihr eine
Detrans Gruppe gründen wollt, seid ihr herzlich willkommen!
#Detransition, die Rückkehr zu einem bei Geburt zugewiesenen
Geschlecht oder die Umkehrung der vorgenommenen
Transitionsmaßnahmen, fand in jüngerer Vergangenheit große
mediale Resonanz. Häufig werden Menschen, die detransitionierten,
als Argument dafür angeführt, dass der rechtliche und
medizinische Zugang zur geschlechtlichen Transition erschwert
werden soll, um diejenigen, für die sich dieser Weg im Nachhinein
als falsch herausstellt, zu „schützen". Eli Kappo, die sich als
nicht-binäre detrans Frau bezeichnet, erzählt von ihrer eigenen
Biografie und zeichnet dabei auf, warum die häufig als „Sorge"
getarnten Argumente für eine verstärkte Bevormundung junger
trans* Menschen nicht neu sind und einen Angriff auf Trans*
Rechte darstellen.
https://shesindetransition.wordpress.com/
https://www.facebook.com/shesindetransition
https://www.instagram.com/shesindetransition/
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28.09.2021
1 Stunde 22 Minuten
Video-Vortrag mit Lothar Galow-Bergemann: Corona-Demos,
„Infodemie“, Verschwörungsdenken und deren Zusammenhang mit
Antisemitismus.
- In Deutschland hat man zwar gelernt, dass Antisemitismus
irgendwie schlecht ist. Verstanden hat man ihn trotzdem häufig
nicht. Dieser Zustand ermöglicht es, dass man antisemitischen
Denkmustern anhängen und gleichzeitig davon überzeugt sein kann,
nichts damit zu tun zu haben. Das funktioniert in rechten, linken
und religiösen Milieus genauso wie in der vermeintlich „guten
Mitte der Gesellschaft“.
Das gefährliche Potential dieser Mixtur wird in Krisenzeiten
besonders deutlich. Die verbreitete Gewissheit, dass „die da oben
an allem schuld sind“ verwechselt Gesellschaftskritik mit Wut auf
„gierige Milliardäre“, „Lügenpack“ und „Lügenpresse“. Im
Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie verbreiten sich einfache,
falsche und gefährliche Welterklärungsmuster noch schneller.
Vermeintliche "Querdenker", QAnon-Fans und andere bilden sich die
Diktatur einer geheimen Weltelite ein und wähnen sich im Endkampf
zwischen Gut und Böse. Viele werden immer hemmungsloser und
gewalttätiger.
Doch so neu, wie manchen das alles vorkommt, ist es nicht. Die
Vorstellung von den wenigen Gierigen und Bösartigen, die an allem
Schuld sind und deshalb beseitigt werden müssen, war auch schon
für den Nationalsozialismus charakteristisch, der von
zig-Millionen Menschen getragen wurde. Doch auch wer die
eingebildeten „Gierigen und Mächtigen, die im Geheimen wirken“
nicht mit „den Juden“ gleichsetzt, kann sich in einer
gefährlichen Nähe zum Antisemitismus befinden, ohne sich darüber
im Klaren zu sein. Eine reflektierte Kapitalismuskritik, die sich
wesentlich vom herrschenden Bauch-Antikapitalismus unterscheidet,
ist deswegen heute nötiger denn je.
Lothar Galow-Bergemann schreibt u.a. für konkret, Jungle World
und Emanzipation und Frieden.
http://galow-bergemann.com/lesenhoeren/
https://www.facebook.com/events/1383661361996597/
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14.09.2021
56 Minuten
Frauen aus unterschiedlichen Ländern und Herkunftsfamilien, die
sich gegenseitig unterstützen und aus den Fängen der Tradition
befreien – aktuell und bewegend.
Als Fadia, die Tochter marokkanischer Einwanderer, erfährt, dass
ihr Vater sie zwangsverheiraten will, läuft sie von zu Hause weg.
Wenige Kilometer weiter strandet Damaris aus Saudi-Arabien auf
der Flucht in Deutschland. Als ihr Mann, von dem sie unterwegs
getrennt wurde, sie ausfindig macht, möchte sie nicht zu ihm
zurück, denn in den vielen Monaten nach der Trennung hat sie ihre
Selbstständigkeit entdeckt und sich mit Jane aus Uganda
angefreundet. Als Jane ihr dann gesteht, dass sie sich in sie
verliebt hat, stellt das Damaris vor Entscheidungen, die ihr
bisheriges Weltbild ins Wanken bringen.
Fadia und Damaris treffen in einem Frauenhaus zusammen. Als sie
dort eines Tages von den Männern der Familien entdeckt und mit
Gewalt weggeholt werden sollen, kommt Hilfe aus einer völlig
unerwarteten Ecke.
nie wieder zurück ist ein bewegender Roman, der das Konstrukt
fester Kulturen infrage stellt und zeigt, wie Frauen sich ihr
Recht auf Entfaltung und ein selbstständiges Leben nehmen.
Maria Braig wurde 1957 in Isny im Allgäu geboren und verbrachte
dort die ersten neunzehn Lebensjahre. Anschließend studierte sie
Germanistik, Geschichte und empirische Kulturwissenschaft in
München und Tübingen. Sie lebt und arbeitet heute als Autorin und
LKW-Fahrerin in Osnabrück.
Maria Braig - nie wieder zurück des Querverlag Berlin:
http://www.querverlag.de/nie-wieder-zurueck/
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Über diesen Podcast
Audios aus dem Bereichen Bildung und Kultur aus dem Sonntags-Club
e.V. LGBTQ-Zentrum Musik: Idil Bulbul Ein Projekt im Rahmen des
ESK-Projekts gefördert von Erasmus+
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