Podcaster
Episoden
03.11.2022
12 Minuten
Eines Tages aufbrechen, alles hinter sich lassen und sich
irgendwo ein neues Zuhause aufbauen: Was bedeutet das? Wie trifft
man diese schwerwiegende Entscheidung? Wie erleben Migrant:innen
den Wechsel zwischen Ländern, Sprachen und Kulturen? Und wie
spiegeln sich diese Erfahrungen in der Literatur wider?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich Christina Bäck. Die
Literaturwissenschafterin erhielt – ex aequo mit Marco Jandl –
den ersten Preis für die beste Masterarbeit des Jahres 2022, den
die Geisteswissenschaftliche Fakultät seit zwei Jahren vergibt.
In ihrer Abschlussarbeit „Erinnerungskulturen innerhalb der
italophonen Migrationsliteratur“ widmet sie sich zwei Autorinnen,
die Migrationserfahrungen in Kurzgeschichten und Romanen
verarbeitet haben.
Igiaba Scego (*1974) und Shirin Ramzanali Fazel (*1953) sind
italienische Autorinnen mit somalischen Wurzeln, die
unterschiedliche Perspektiven auf ihre Migration bzw. jene ihre
Eltern werfen. Mit welchen Mitteln diese Aufarbeitung stattfindet
und was individuelle sowie kollektive Erinnerungen prägt, das
berichtet Christina Bäck in ihrer Arbeit, die Ende November auch
im Uni-Verlag erscheinen wird.
In der aktuellen Folge des Wissenschaftspodcasts "HörSaal: 15
Minuten Forschung" unterstreicht die Autorin auch, dass die
Aufarbeitung von Migration durch die Geisteswissenschaften
besonders wichtig ist, um sich die Empathie gegenüber Menschen,
die alles Vertraute hinter sich lassen, zu bewahren.
Fragen, Anregungen, Kritik und Wünsche schreiben Sie bitte an
communication@uni-graz.at
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19.10.2022
17 Minuten
Manche Bücher kann man kaum aus der Hand legen, bei anderen
schafft man kaum eine Seite. Wie sehr uns Texte fesseln, hängt
natürlich von dem/der Leser:in ab, von Interessen, Vorwissen,
Tagesverfassung. Aber: Texte können wissenschaftlich nachweisbar
spannend konstruiert und geschrieben sein.
Wie das funktioniert, weiß Edgar Onea,
Sprachwissenschafter am Institut für Germanistik der Universität
Graz. Er erzählt in dieser Folge von "HörSaal" auch, warum es für
uns alle wichtig ist, ein Grundverständnis von einem spannenden
Textaufbau zu haben.
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07.09.2022
13 Minuten
Damit Zellen länger fit bleiben, brauchen sie den reinigenden
Vorgang Autophagie. ForscherInnen untersuchen, was sie auslöst –
zum Beispiel Intervallfasten oder die natürliche Substanz
Spermidin.
Bakterien entwickeln immer schneller Resistenzen gegen
Antibiotika. WissenschafterInnen erforschen, wie die Einzeller
sich an herausfordernde Umstände anpassen und woraus sie ihre
Infektionskraft schöpfen.
Chemische Produktionen, benötigt etwa in der Pharmaindustrie,
sollen künftig möglichst schadstofffrei, schnell und
kostengünstig werden – dank der Biokatalyse. Dieser Vorgang nutzt
Enzyme aus der Natur und Sonnenlicht als Energiequelle.
Diese drei Forschungsbereiche geben einen (kleinen) Einblick in
das inhaltlich weit gefasste Spektrum des Exzellenzfelds
"BioHealth" der Universität Graz. Darin haben sich
WissenschafterInnen aus den Disziplinen Molekularbiologie, Chemie
und Pharmazie zusammengeschlossen, um Lösungen für
gesundheitsrelevante Fragen von heute und morgen zu entwerfen.
Wolfgang Kroutil ist stellvertretender Sprecher von "BioHealth".
In dieser Folge erklärt der Chemiker, woran er gerade arbeitet,
warum ein Verbund von WissenschafterInnen alle gemeinsam
weiterbringt und wie auch die Universität Graz davon profitiert.
>> Mehr Infos auf: https://biohealth.uni-graz.at
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22.08.2022
17 Minuten
Wie können wir Gewalt in Büchern "hören"? In Beschreibungen,
Lautmalereien oder in Dialogen – das ist klar. Doch auch
„zwischen den Zeilen“ ist sie spürbar. Sei es als direkte,
körperliche Kraft, als strukturelle Form der Unterdrückung oder
als bewusste Entziehung von Anerkennung oder Wertschätzung.
Vermittelt werden diese verschiedenen „Gesichter“ der Gewalt in
Werken der Literatur oft auf viel subtilere Weise als es auf den
ersten Blick scheint.
Wie verschiedene AutorInnen den Wechsel zwischen Hörbarem ins
Schriftliche bewerkstelligen und wofür die dargestellte Gewalt in
ausgewählten Werken exemplarisch steht, das hat sich Dimitri
Smirnov in seiner Dissertation angesehen. Zeitlich und räumlich
verortet der Kulturwissenschafter seine Analyse im
Postkolonialismus – konkret an Schauplätzen in Südafrika, Haiti,
der Karibik und damit einhergehend England, sowie dem heutigen
Kasachstan.
Für seine Arbeit zeichnete ihn die Geisteswissenschaftliche
Fakultät der Uni Graz mit dem GEWI-Preis für die beste
Dissertation 2022 aus (ex aequo mit Susanne Christ). In einer
neuen Ausgabe des Wissenschaftspodcasts „HörSaal“ spricht Smirnov
über gehörte/hörbare Gewalt in den folgenden Romanen: „Voyage in
the Dark“ von Jean Rhys, „Waiting for the Barbarians“ von J.M.
Coetzee, „Ein Tag länger als ein Leben“ von Tschingis Aitmatow
und „Les Affres d'un Défi“ von Frankétienne.
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15.08.2022
16 Minuten
Wie fühlt sich Demenz an? Wie erleben Betroffene die Krankheit,
wie deren Angehörige? Was sagt der Umgang mit Demenzerkrankten
über unsere Gesellschaft aus? Antworten auf diese Fragen bietet
auch die Literatur. Sie erlaubt uns, tief in andere Lebenswelten
einzutauchen, neue Perspektiven anzunehmen und auch zu erkennen,
wie wenig wir über das Erleben eine Krankheit wissen, die es
Betroffenen zunehmend schwer macht, sich mitzuteilen.
Vier Werke der zeitgenössischen englischen Literatur hat Susanne
Christ für ihre Dissertation hinsichtlich der Darstellung von
Demenz untersucht: "Elizabeth is Missing", "The Story of
Forgetting", "May" und "Still Alice". Für die hervorragende
Arbeit erhielt Susanne Christ (ex aequo mit Dimitri Smirnov) den
von der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Uni Graz
vergebenen GEWI-Preis für die beste Dissertation 2022. Im Podcast
erzählt sie, wie diese Bücher die Krankheit darstellen, wie sich
diese Repräsentation im Lauf der Zeit verschiebt und was das
alles mit jedem und jeder von uns zu tun hat.
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Über diesen Podcast
Der "Hör-Saal" entstand, als die Hörsäle der Universität Graz
geschlossen waren - im März 2020, während des Corona-Lockdowns. In
dem Gesprächsformat haben ForscherInnen ein Mal pro Wochen Fragen
rund um die Pandemie aus verschiedenen Blickwinkeln beantwortet.
Seit Juni 2020 gibt es auch andere Themen außer Corona, die nicht
weniger spannend, relevant und aktuell sind, zu besprechen und zu
hören :-)
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