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Episoden
02.12.2025
25 Minuten
In dieser ersten Folge der Predigtserie „Room for God“ widmet
sich P. George Elsbett der existenziellen Frage, wie wir
verhindern können, am Leben vorbeizuleben. Die Grundthese lautet:
Sehnsucht, die zum Gebet wird, öffnet das Herz für Gott und
schafft Raum für Gott. Ein aus der Sehnsucht gespeistes Gebet
öffnet dem Herrn die Tür.
Das Problem der unerfüllten Sehnsucht:
Im tiefsten Inneren treibt uns die Sehnsucht, nicht scheitern zu
wollen. Es geht dabei um mehr als kleine Missgeschicke; es ist
die Angst, die eigene Berufung total zu verpassen oder das Leben
versemmelt zu haben.
Diese Sehnsucht ist die Quelle aller menschlichen Aktivitäten –
von großartigen Dingen bis hin zu Verzweiflung und Burnout. Sie
entspringt einem „Loch im Herzen“, das letztendlich nur Gott
füllen kann. Oft versuchen wir, Ewigkeitswert herauszuquetschen
aus Dingen, die keine Ewigkeitswert haben, was zu Frustration
führt.
Die wahre Bedeutung der Sehnsucht:
Die Sehnsucht ist nicht Gott selbst, aber sie ist ein Zeichen
dafür, dass wir von Gott berührt sind. Wenn wir Sehnsüchte
wahrnehmen, die nichts in dieser Welt erfüllen kann, ist die
logische Schlussfolgerung, dass wir nicht für diese Welt
geschaffen worden sind (Created for greater things). Die tiefste
Sehnsucht wird als eine „Sehnsuchtswunde“ beschrieben, die von
Gott selbst verursacht wurde, dem „Giganten“, der uns in eine
Beziehung führen möchte.
Die tiefste Sehnsucht kann entweder zu Verbitterung, Zynismus
oder Burnout führen, oder sie kann die Tür des Gebets öffnen. Das
Gebet wird dabei als die „Ausübung der Sehnsucht“ definiert.
Drei praktische Schritte, um die Sehnsucht auszuüben:
Wie können wir unsere Sehnsucht praktisch ausüben, um dem Herrn
Raum zu schaffen, der uns Sinn und Halt und Geborgenheit schenken
kann?
1. Die Freuden des Lebens genießen: Wir müssen lernen, die
Freuden des Lebens neu zu genießen und alles als Geschenk
anzunehmen (wie Essen, Freundschaft, Musik, Literatur). Wichtig
ist, die Dinge voll zu genießen, aber gleichzeitig zu erkennen,
dass sie nicht Gott selbst sind, um nicht zu versuchen,
Ewigkeitswert aus ihnen herauszupressen.
2. Wachen und Beten (Umgang mit dem Wort): Nach der Aufforderung
Jesu, „Wachet und betet“. Dies bedeutet, sich mit dem Wort Gottes
auseinanderzusetzen und aufmerksam zu beobachten, ob es Friede
oder Ablehnung verursacht, und darüber mit Gott ins Gespräch zu
kommen.
3. Die Königsklasse: Götzen loslassen: Gott liebt es, unsere
Götzen in die Luft zu jagen. Dies ist oft schmerzhaft, aber
notwendig, um uns von Dingen zu lösen, die uns in Gefahr bringen,
dass unser Leben scheitert. Das Loslassen dieser Götzen lenkt die
eigentliche Sehnsucht in die richtige Richtung.
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26.11.2025
26 Minuten
Ist es möglich, christlich zu denken? Die meisten Menschen, auch
Christen, sind von heidnischen Weltanschauungen geprägt, die
Macht und Dominanz als bestimmende Logik der Geschichte
sehen.
In dieser abschließenden Predigt der Reihe „Meaning of History“
beleuchtet P. George Elsbett, wie das Christentum die gesamte
Logik der Welt auf den Kopf stellt. Anhand historischer Beispiele
– vom Perserkönig Darius, der Feinde foltern ließ, um seine Macht
zu demonstrieren, bis zur brutalen römischen Kreuzigung zur
Abschreckung – wird der Kontrast zur christlichen Botschaft
greifbar.
Der entscheidende Unterschied liegt im Muster: Jesus Christus ist
das Paradigma, ohne das die Wirklichkeit nicht zu verstehen ist –
weder der Sinn des Ganzen, noch die tiefsten Fragen des
Lebens.
Das Kreuz ist kein Symbol der Niederlage, sondern die Aufklärung
der Realität:
1. Was Sünde ist: Das größte Problem der Welt beginnt nicht in
ungerechten Machtstrukturen da draußen, sondern im eigenen
Herzen. Die Trennlinie zwischen Gut und Böse verläuft durch die
Mitte deines Herzens.
2. Wer Gott ist: Das Kreuz offenbart, dass Gott selbsthingebende
Liebe ist. Er lässt sich vor unserer Freiheit kreuzigen und
definiert Liebe als unvoreingenommene Hingabe. Die größte Macht
dieser Welt ist die Liebe, nicht die Dominanz.
3. Wer wir sind: Du besitzt eine unfassbare Würde, weil Gott dich
mehr schätzt als sein eigenes Leben. Diese christliche Begründung
für die menschliche Gleichheit („nicht Jude, noch Grieche“) ist
der Ursprung unserer Menschenrechte.
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19.11.2025
11 Minuten
Mit dieser Predigt sind wir bereits beim dritten Teil der
Predigtreihe „The Meaning of History, christliche Weltanschauung“
angelangt, wo die zentrale Frage „Was denkt ein Christ eigentlich
über die Welt?“ vertieft wird. Die Predigt befasst sich
insbesondere mit der These, dass die Geschichte kein Chaos
ist.Die Predigt beleuchtet die gängige Wahrnehmung der Welt, die
von Krieg, Inflation, politischer Instabilität und Polarisierung
geprägt ist und bei jungen Menschen Zukunftsangst erzeugen kann.
Die christliche Weltanschauung lehnt jedoch die Vorstellung ab,
dass Krisen bedeuten, Gott habe sich zurückgezogen. Stattdessen
werden Erschütterungen, wie sie Jesus im Evangelium nennt (Krieg,
Aufruhr, Erdbeben, Verfolgungen), als Gelegenheiten
verstanden.Der entscheidende Unterschied für den Christen liegt
in der Standhaftigkeit: Jesus sagt, „Eure Standhaftigkeit wird
euch das Leben gewinnen“. Christen sind nicht dazu berufen, in
eine „schöne heile Welt“ zu fliehen oder sich zurückzuziehen,
sondern standhaft zu bleiben, was in einer immer schneller
werdenden Kultur ein revolutionärer Akt sein kann. Die Treue und
Ausdauer der Christen sollen so zum Zeugnis werden.Die
Erschütterungen dienen dabei als Prüfstein. Wie ein auf Felsen
gebautes Haus, das durch ein Erdbeben getestet wird, zeigt sich
auch im Leben eines Menschen erst in der Krise, ob die
Überzeugungen wirklich tragen. Krisen sollen den Glauben nicht
zerstören, sondern ihn auf die Probe stellen, um ihn stärker zu
machen. Dies wird durch das Bild des Feuers aus dem Buch Maleachi
verdeutlicht, das nicht vernichtet, sondern reinigt, um einen
neuen Durchbruch zu ermöglichen.P. Georg Rota ermutigt dazu,
Krisen nicht als Katastrophen zu sehen, sondern als Momente, in
denen Gott als tragfähiges Fundament neu und tiefer gewählt
werden darf.Ein wichtiger Fokus liegt auf der Mission der
Standhaftigkeit. Der Prediger entlarvt zwei Versuchungen, die
Paulus in der Lesung anspricht:1. Resignation (Es bringt eh
nichts, es ist hoffnungslos).2. Hyperaktivität (Ich muss die Welt
retten durch Aktionismus). Stattdessen ruft die Predigt dazu auf,
treu zu bleiben und standhaft im Rhythmus, in der Ruhe und im
Gebet auszuharren.Abschließend wird dazu eingeladen, die Brille
der Angst abzulegen und die Brille der Hoffnung aufzusetzen, um
Erschütterungen als Gelegenheit zu sehen, in der kleinen Treue zu
wachsen und Gott Raum zu geben.Unser Livestream-Programm:•
Sonntags: 18:30 die "YP Messe" (Ein Gottesdienst für Young
Professionals)Abonniere unseren Kanal: / zentrumjohannespaulii
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12.11.2025
20 Minuten
"Du musst irgendwie nicht in die Wüste gehen, um meine Kirche zu
besuchen." Dieser Satz stellt die zentrale theologische
Herausforderung dar: Gott ist nicht außerhalb, sondern sucht uns.
Obwohl die Welt oft als lärmendes und unruhiges Chaos erfahren
wird, will Jesus mitten unter uns sein. Das Problem ist, dass
seine Denkweise eine "ganz andere Denkweise als die Welt" ist,
und wir kämpfen damit, die Dinge so zu sehen, wie er sie
sieht.
In dieser Predigt, die die Serie "Meaning of History" fortsetzt,
setzt sich P. Mark Thelen LC mit der Frage auseinander, wie wir
in dieser christlichen Weltanschauung wachsen und die Erneuerung
des Denkens erleben können. Er erinnert uns daran: Die Kirche
feiert heute zwar ein physisches Gebäude (die Lateranasilika),
doch das eigentliche Wunder ist, dass "Ihr seid Gottes
Bau".
Er präsentiert drei ganz konkrete Fragen, die uns helfen, die
Gegenwart Jesu in uns zu entdecken und das notwendige innere
Chaos ausschicken zu lassen:
1. Wo spüre ich Gott im Alltag?
2. Was muss in meinem Herzen gereinigt werden?
3. Wie werde ich zum lebendigen Tempel für andere in meiner
Umgebung?
Das Ziel ist die notwendige Reinigung des Herzens, damit wir den
Frieden und die Freude erfahren und Jesus aus uns heraus "in die
Welt gehen" kann.
Dies ist der 2. Teil der Predigtserie "Meaning of History – sind
Geschichte und christliche Weltanschauung" und wurde im Zentrum
Johannes Paul II. in Wien gehalten.
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04.11.2025
23 Minuten
Mit dieser Predigt startet die neue Predigtreihe „The Meaning of
History, christliche Weltanschauung“ mit einer tiefgründigen
Auseinandersetzung über die existenzielle Frage der eigenen
Endlichkeit. Wir sind uns bewusst, dass unsere Lebenszeit — sei
sie 10, 50 oder 100 Jahre — wahnsinnig schnell vergeht. Die Zeit
ist eines der größten Geschenke, die der Herr uns gibt, und die
zentrale Frage lautet: Was mache ich damit?.
P. George Elsbett beleuchtet, wie dieses Bewusstsein für die
Vergänglichkeit (das manchmal ungesund in Leistungsdenken münden
kann) bei ihm durch biografische Notizen und den frühen Verlust
vieler ihm nahestehender Menschen (wie seinem Vater, seiner
Cousine oder Freunden durch tragische Unfälle) geprägt
wurde.
Anlässlich des katholischen Gedenktags Allerseelen zeigt er, wie
die ehrliche Reflexion über den Tod zu Klarheit führen kann. Er
greift dabei auf die Entscheidungsfindung des Heiligen Ignatius
von Loyola zurück: Wir sollen uns fragen, wenn wir am Sterbebett
lägen und zurückblickten, welche Entscheidungen wir dann
getroffen hätten. Diese Übung hilft, die Nebel der Verwirrung im
Hier und Jetzt zu lichten.
Der entscheidende Unterschied für den Christen liegt im Besitz
der Ewigkeit: Der Gläubige muss nicht versuchen, den
Ewigkeitswert aus dem Augenblick herauszuquetschen, weil er weiß,
dass ihm die Ewigkeit selbst verheißen ist. Die große Würde des
Menschen besteht darin, dass er nicht nur für ein paar Jahre auf
dieser Erde geschaffen wurde, sondern einen Ruf für die ganze
Ewigkeit mit Gott hat.
Der Glaube verheißt die Auferstehung des Fleisches — die volle
Einheit von Körper, Geist und Seele in der ewigen
Liebesgemeinschaft mit Gott. Da wir uns auf Erden oft nicht
vollkommen selbst besitzen können, unzulänglich und von Egoismus
getrieben sind, braucht es einen Ort der Reinigung, das
sogenannte Purgatorium (Fegefeuer). Dieses Purgatorium ist kein
physisches Feuer, sondern ein Sehnsuchtsfeuer, das das Herz
vorbereitet für die ewige Hochzeit des Himmels. Nur wer sich
selbst ganz besitzt, kann sich ganz Gott schenken.
P. George Elsbett ermutigt die uns, in dieser Woche den
„Sterbebett-Test“ für wichtige Entscheidungen anzuwenden und die
christliche Realität auf dem Friedhof bewusst wahrzunehmen. Er
betont die Gütergemeinschaft mit den Verstorbenen (Fürbitte für
die Armen Seelen) und den Heiligen (Fürsprache von Freunden im
Himmel).
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Über diesen Podcast
Wir sind eine junge katholische Gemeinde im Herzen Wiens. Ganz im
Sinne unserer Vision "Forming apostles to transform the world.“
erwarten dich hier inspirierende Predigten, spannende Talks und
Podcasts über Glaube, Beziehungen, Jüngerschaft … Gott und die Welt
eben ;)
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