Podcasting Tipps

So wirst Du richtig gute Podcast Shownotes schreiben

Zuletzt aktualisiert: 10. Nov 2023
Erstellt: 17. Nov 2022

Mit guten Shownotes zu Deinem Podcast kannst Du mehr Leute bewegen, Deine Episoden anzuhören. Denn sie machen neugierig und zeigen, worum es in der Episode geht. Wie Du wirklich gute Shownotes schreiben kannst, erfährst Du hier.

Bild: pexels.com
So wirst Du richtig gute Podcast Shownotes schreiben

Was sind Shownotes?

Bevor Missverständnisse entstehen: Auch wenn das Wort Shownotes sich im engeren Wortsinn auf Notizen zum Podcast-Kanal (die Show) bezieht, sind damit im Allgemeinen Notizen zu einzelnen Episoden gemeint. Wir wollen keine Verwirrung darüber, ob ein ganzer Kanal eine Show ist oder seine einzelnen Episoden nicht auch als Shows zu bezeichnen wären, daher bleiben wir bei den Begriffen Podcast (= Kanal), Episode (= Folge) und Shownotes (= Episodenbeschreibung).

Jede Podcast-Episode kann – und muss sogar – Shownotes haben. Sie gehören zu den wichtigsten Informationsträgern eines Podcasts (abgesehen vom eigentlichen Audio-Inhalt). So wie der gesamte Podcast-Kanal eine Beschreibung hat, sind auch jeder einzelnen Episode ihre eigenen Shownotes, also Episodenbeschreibungen, zugeordnet.

So werden Shownotes in unterschiedlichen Apps dargestellt (Castro, Apple Podcasts, Stitcher).So werden Shownotes in unterschiedlichen Apps angezeigt: Castro, Apple Podcasts und Stitcher.

Neugier wecken

Podcast Shownotes sind vergleichbar mit dem Klappentext eines Buchs: Sie geben einen Überblick über die Inhalte der Folge. Und das bestenfalls auf eine Weise, die nicht zu viel vorweg nimmt. Schließlich soll nicht alles verraten werden, sondern die Leute sollen die ganze Episode ja noch anhören.

Beispielsweise dreht es sich um solche Fragen: Wer ist der Gast? Welches Problem wird besprochen oder gelöst? Warum lohnt sich das Abspielen der Show für die Hörer?

Zeichengrenze und Format

Eigentlich gibt es keine Limits qua Anzahl der Zeichen in Shownotes, aber Apple Podcasts erlaubt nur bis zu 4000 Zeichen. Wenn Du Deinen Podcast also auch dort veröffentlichen willst, solltest Du Dich daran halten. Übrigens gehören Shownotes/eine Beschreibung zur Episode zu den Mindestanforderungen eines Podcast-Feeds. Fehlt diese, ist der Feed ungültig.

Sonderzeichen und HTML

Du kannst übrigens auch Emojis, alle standard Unicode-Zeichen und grundlegende HTML-Textformatierungen verwenden. Dazu gehören

  • Fettschrift, Kursivschrift

  • Unterstreichungen und durchgestrichener Text

  • Links*

  • Listen mit Bulletpoints oder Nummierung

  • Überschriften (H1-H3).

Tipp: Gut platzierte Überschriften, Listen und Emojis strukturieren den Text und geben den Lesenden klare Anhaltspunkte. Auch Stichpunkte und kurze Sätze bieten sich an.

* Nicht alle Podcast-Apps unterstützen klickbare Links. Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, verwende stets komplette URLs mitsamt https://.

So sehen Shownotes im RSS-Feed aus

Schaut man sich den RSS-Feed eines Podcasts an, entdeckt man die Shownotes als <description> zugehörig zum Tag <item>. <item> bezeichnet eine Episode, zu der eben Titel, Beschreibung, Datum und Medienlink gehören. Insofern ist die Bezeichnung Episoden-Beschreibung ebenso korrekt.

Beschreibung und Notizen

Die englische Bezeichnung Shownotes drückt jedoch neben Beschreibung eine andere Nuance aus, nämlich wörtlich übersetzt die Notizen zur Sendung. Das können zum Beispiel Erläuterungen sein für Begriffe, die in der Folge gefallen sind, oder Hinweise auf Literatur und sonstige Anspielungen oder Erwähnungen. Aber darauf kommen wir gleich noch im Detail.

Einbetten in ID3-Tags

Wer die Qualität seiner Folgen noch weiter erhöhen will, bindet die Podcast Shownotes auch in die MP3-Dateien ein. ID3-Tags sind Metadaten für Audiodateien, die Titel, Urheber, eine URL und weitere Infos speichern können. Gute Podcast Player und auch Autoradios können diese auslesen. Für Hörer in bestimmten Situationen ist das also ein guter Service. Wie Du Deine Dateien mit ID3-Tags versiehst, erfährst Du hier.

So sehen Shownotes im RSS-Feed aus.Im RSS-Feed eines Podcasts heißen die Shownotes <description> und gehören zu <item>, also einzelnen Episoden.

Wo werden die Shownotes angezeigt?

Öffnet man eine Podcast-App, werden einem zunächst ganze Podcast-Kanäle vorgeschlagen. Das heißt ihre Cover und Titel sind das erste, was wir sehen. Erst wenn ein Podcast ausgesucht wird oder man seine eigenen abonnierten Kanäle anwählt, erscheint ein Menü auf Ebene einzelner Episoden.

Hier erscheinen unterhalb eines Episodentitels die ersten Zeilen der Shownotes. Wählt man eine Episode an, werden die gesamten Shownotes angezeigt.

Die ersten Zeilen

Die ersten Male, in denen potentielle Hörer also mit den Shownotes Deiner Episoden in Kontakt kommen, werden also nur die ersten Zeilen angezeigt. Manchmal folgt danach ein Button wie "Mehr" oder "..." zum ausklappen des ganzen Texts.

Behalte das im Hinterkopf, wenn Du Deine Shownotes schreibst. Denn das bedeutet, dass die prägnanteste Information über die Episode ganz vorne stehen sollte (siehe Abschnitt "So sind gute Shownotes aufgebaut").

Shownotes außerhalb von Podcast-Apps

Tippt man den Titel einer einzelnen Episode bei Google ein, können auch dort die ersten Zeilen der Shownotes in den Suchergebnissen angezeigt werden. Außerdem können sie auch bei anderen Media-Playern und Web-Playern angezeigt werden. Zum Beispiel, wenn auf der Website zum Podcast ein Player eingebettet ist. Oder bei Blogs zum Podcast, in denen jede Episode ihren eigenen Post erhält.


Die ersten Zeilen der Shownotes werden auch bei Google angezeigt.Die ersten Zeilen der Shownotes werden auch in den Google Suchergebnissen angezeigt.

So sind gute Shownotes aufgebaut

Es gibt ein paar grundsätzliche Regeln, wie Du mit Shownotes Deine Zielgruppe mit Erfolg einfängst. Ganz elementar ist zunächst die Struktur.

Um zu wissen, welche Informationen in welcher Reihenfolge in die Shownotes gehören, machen wir uns ihren Zweck bewusst. Daraus ergibt sich ein simpler Aufbau. Sie sollen nämlich

  1. Interesse wecken, sodass die Folge angehört wird

  2. weitere Informationen zu bestimmten Erwähnungen liefern

  3. Kontaktmöglichkeiten und Links angeben.

So weit, so grob. Die einzelnen Elemente dieses Aufbaus schauen wir uns nun genauer an, damit Du das Beste aus Deinen Shownotes herausholen kannst.

Auf die Folge neugierig machen

Denk daran, dass die meisten Menschen sehr schnell entscheiden, ob sie auf abspielen klicken oder weiter scrollen, bis sie bei etwas hängen bleiben, was sie interessiert.

Gib ihnen also direkt vorab die Kerninformation, anhand derer sie diese Entscheidung fällen werden. Ein bisschen kann man sich da vom Marketing abschauen.

Tipp: Stelle Dir für die Erstellung der Shownotes folgende Fragen:

Was ist die Hauptaussage der Episode? Was sind die größten Learnings? Welches Geheimnis wurde gelüftet, welche Geschichte erzählt? Welcher Rat folgt aus den Schilderungen der Episode?

Gute Shownotes funktionieren genau dann, wenn man für die Antworten hierauf die Folge hören muss.

Beispiel für einen Teaser in den Shownotes

Umreiße also in wenigen Sätzen den interessantesten Aspekt der Episode. Wenn es beispielsweise um einen Ratschlag oder eine Methode geht, verrate gleich das Ziel dahinter, ohne den Weg dorthin vorweg zu nehmen. Ein Beispiel:

"Michaela M. arbeitet seit 15 Jahren beim Rundfunk und ist Expertin auf dem Gebiet Tontechnik. Sie verrät in dieser Folge 5 einfache Tricks, mit denen Du Den Sound Deines Podcasts auf ein professionelles Niveau hebst".

Hier wird die Interviewpartnerin introduziert, der Inhalt der Episode angeteasert und ein Anreiz geschaffen, sie ganz anzuhören. Denn die Hörer wollen natürlich wissen, welche Tipps sie bekommen werden. Zeige also in den Shownotes, weshalb die Episode hörenswert ist, ohne das inhaltliche Juwel schon vorweg zu nehmen.

Du kannst dabei auch eine Auflistung in Form von Bulletpoints verwenden, um einzelne Aspekte ganz klar darzustellen. Diese fallen sofort ins Auge und sollten daher möglichst weit oben in den Shownotes stehen.

Wer und was?

Wie im Beispiel oben bietet es sich an, etwaige Gäste und Interviewpartner mit Namen vorzustellen. Schließlich bereichern sie die Episode mit ihren Kenntnissen und ihren Erfahrungen. Je nach Genre des Podcasts solltest Du sie also entsprechend präsentieren.

Bei Nachrichten- und Wissenschaftspodcasts stehen Funktion, Beruf oder Fachgebiet der Personen im Vordergrund. Bei Podcasts aus der Kategorie Unterhaltung können auch ganz andere Eigenschaften oder Eigenheiten erwähnt werden. Oft lässt sich dies auch hervorragend anhand von Zitaten erreichen.

Wo, wann und Warum?

Gegebenenfalls sind auch die Umstände der Podcast-Aufnahme wichtig zu erwähnen. Zum Beispiel dann, wenn Du an einem besonderen Ort aufgenommen hast, mit dem Mikro auf einem Event unterwegs warst oder das Gespräch zu einem speziellen Ereignis oder Anlass zugeordnet werden sollte, um den Kontext zu verstehen.

Dies den Lesern Deiner Podcast Shownotes zu vermitteln macht die Episode umso interessanter und kann ein wichtiger Entscheidungsfaktor sein für potentielle Hörer.

Immer wieder kommt es vor, dass auf ein Buch, ein Video, einen Artikel oder sonstige Medien oder Medienschaffende verwiesen wird. Trage diese in den Shownotes in der Reihenfolge ihrer Erwähnung ein, damit Zuhörer hier weiterstöbern können.

Damit bietest Du einen inhaltlichen Mehrwert und verknüpfst Deinen Podcast mit weiteren Themenrelevanten Medien und Menschen.

Möglicherweise gibt es auch Begriffe zu definieren oder Sachverhalte richtig zu stellen, oder einfach kurze Anekdoten zu vermerken, die nicht in der Episode selbst erwähnt wurden.

Tipp: Achte darauf, dass Du die Links stets mit https:// angibst, damit sie in jeder App auch als klickbare Links funktionieren.

Außerdem können Deine Shownotes gegebenenfalls folgende Verlinkungen enthalten:

Inhaltliche Links

  • Links zu weiteren Inhalten wie Filme, Artikel, Podcasts, Bücher, Publikationen usw.

  • Social Media und Websites der Gäste

  • Quellenangaben, Bilder, Grafiken, Statistiken

Monetarisierung

  • Affiliate Links, Sponsorenhinweise, Partnerschaften

  • Kurse, Seminare und Events (auch solche, die Du selbst anbietest)

  • Merchandise zum Podcast

  • Links zu Abos und Spendenmöglichkeiten oder kostenpflichtigem Bonusmaterial

Kontaktmöglichkeiten

  • Social Media Kanäle, Websites, Blog, Newsletter

  • Kontaktadresse für Feedback, Anfragen und Hinweise

Rechtliches

  • Impressum, Disclaimer, rechtliche Hinweise

Tipp: Wenn Du Affiliate Links in Deine Shownotes einbindest, denk daran, dass Du sie als solche kennzeichnen musst.

SEO - Suchmaschinenoptimierung

Suchmaschinenoptimierung ist, wenn Deine Podcast-Episode schnell gefunden wird, wenn jemand nach dem Thema Deiner Episode im Internet sucht. Der wichtigste Faktor dabei sind Keywords, also Stichworte. Also solltest Du das wichtigste Keyword, was den Inhalt Deiner Episode beschreibt, im Titel und in den Shownotes verwenden.

Auf diese Weise wird Deine Episode Menschen angezeigt, die auf Google oder in ihrer Podcast-App zu einem bestimmten Thema suchen. Beschränke Dich dabei auf das zentrale Stichwort, und versuche nicht, auf Teufel komm raus alle möglichen Rand-Themen mitzunehmen.

Transkript

Ein Transkript Deiner Episode anzubieten, fördert nicht nur die Auffindbarkeit über Suchmaschinen. Sondern es hat noch einen weiteren Vorteil: Menschen, die situativ oder chronisch nicht gut hören können, haben die Möglichkeit, Deine Episode zu lesen.

Es gibt inzwischen immer mehr Online-Dienste, mit denen Du ein Transkript automatisch aus Deiner MP3-Datei erstellen lassen kannst. Zu beachten ist hierbei jedoch das Limit von 4.000 Zeichen in den Shownotes. Wenn das Transkript länger ist, kannst Du natürlich einen Link dorthin einbauen.

Kapitelmarken

Bei längeren Interviews beispielsweise bietet es sich an, den Zuhörern eine Übersicht mit Kapitelmarken zur Verfügung zu stellen. Sie werden auch Zeitmarken oder Sprungmarken genannt. Mit der Laufzeit im Format Minute:Sekunde versehen können so inhaltliche Abschnitte eingeteilt werden.

Auphonic für Zeitmarken anwenden

Damit sie auch anklickbar sind, um zu der entsprechenden Stelle zu springen, kannst Du beispielsweise den Dienst Auphonic nutzen. Dort kannst Du die Marken gleich als ID3-Tags in die Episodendatei einbinden.

Fast alle amtlichen Podcatcher können Sprungmarken auslesen. Lediglich Spotify fällt nicht darunter, denn dort ist dieses grundlegende Feature nicht integriert (Stand 2022). Mehr Infos darüber findest Du hier.

Zusammenfassung: Das muss in die Shownotes

Das war jetzt eine ganze Menge Information. Nehmen wir nochmal alle oben genannten Punkte und führen sie kurz und knapp zusammen.

Das sollte in Deinen Shownotes stehen:

  1. Ein Teaser, der zum Hören anregt. Z.B. eine offene Frage, ein spannendes Zitat oder ein Ergebnis.

  2. Name, Infos und Links zu Deinen Gesprächspartner.

  3. Wenn nötig oder gewünscht, ein Link zum Transkript der Episde, Kapitelmarken und weitere Inhaltsangaben.

  4. Alle wichtigen Links zu den zum Podcast gehörigen Monetarisierungsprogrammen, Veranstaltungen, Online-Shops, Buchungswebsiten, weiterführende Artikel, Quellenangaben, Social Media etc.

  5. Hinweise zu Kontaktmöglichkeiten für Feedback.

Das muss nicht in die Shownotes

  • Angaben zum Podcast-Kanal – denn diese sollten in der Podcast-Beschreibung stehen.

  • Inhaltsangaben, die so lang sind, dass man die Episode nicht mehr hören muss.

  • Informationen, die nichts mit den Inhalten der Episode oder dem Podcast zu tun haben.