5.000 Episoden ausgewertet
Spotify Studie: Wie Sprache die Beliebtheit von Podcasts bestimmt
Vokabular, Emotion, Syntax. Spotify untersucht tausende englischsprachige Podcasts, um das Geheimnis ihrer Beliebtheit zu lüften. Die Studie liefert Denkanstöße und gibt einen Hinweis darauf, ob Schimpfwörter Podcasts eher helfen oder schaden.
Insgesamt über 100.000 Podcast-Episoden haben es in den Pool von Spotify Researchs Studie geschafft. Nach Abzug der Episoden mit zu wenigen Streams, zu kurzer Hördauer und weiterer Ausschlusskriterien blieben davon noch rund 5.000 Episoden übrig.
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Mit diesen Episoden führten die Forscher Sravana Reddy, Mariya Lazarova, Yongze Yu und Rosie Jones die Auswertung durch. Laut Spotify Research liegen der Studie Daten aus automatisierter Transkription, Episodentiteln sowie den Shownotes zugrunde. Als Indikator für beliebte Podcasts wird die Streamingrate, also die Hördauer, festgelegt.
Linguistische Aspekte in erfolgreichen Podcasts
Das Forscherteam legte zur Datenerhebung einen Kriterienkatalog fest. Dieser umfasst linguistische Anforderungen wie das Leseniveau oder die Anzahl von Schimpfwörtern. Zwischen den linguistischen Aspekten und der Beliebtheit von Podcasts stellte die Studie eine starke Korrelation fest, die Forscher betonen indes jedoch, dass eine diese nicht zwangsläufig auch eine Kausalität darstelle.
Erfolgsfaktoren für Podcasts
Welche Merkmale sind es nun also, die beliebte Podcasts besonders häufig aufweisen? Die Episoden zeichnen sich häufig durch lange und relevante Beschreibungstexte aus. Sie benutzen ein vielfältiges Vokabular und weisen eine hohe Informationsdichte auf. Diesen Punkt unterstützt auch das Forschungsergebnis, das auf die Beliebtheit schnellerer Sprecher hinweist.
Podcaster sollten sich außerdem auch bemühen eher positive anstatt negative Emotionen zu transportieren. In diesem Zuge weist die Studie auch darauf hin, dass Schimpfwörter und Fluchen Podcasts eher kontraproduktiv für die Beliebtheitswerte von Podcasts sind.
Personalpronomen und Einzigartigkeit
Noch feiner wird die Studie bei Personalpronomen. Die Forscher zeigen sich überrascht darüber, dass persönliche Narrative, die durch die Pronomen Ich, Du, Wir, Ihr gekennzeichnet sind, offenbar einen positiven Effekt auf die Beliebtheit von Podcasts haben. Zumindest korrelieren sie stärker als die Pronomina Er und Sie.
Zudem weisen die Ergebnisse darauf hin, dass Einzigartigkeit zumindest in Sprache nicht zwangsläufig ein Vorteil ist. Die Podcast-Episoden mit „podcast-üblicher“ Sprache zeigten tendenziell höhere Beliebtheitswerte.
Erfolg von Podcasts wird vorhersagbar
Das Forscherteam resümiert, linguistischer Stil sei ein sehr guter Indikator für die Beliebtheitsvorhersage von Podcasts. Dementsprechend dürften weitere Analysen in ähnlichem Stil nicht lange auf sich warten lassen. Mit der erarbeiteten Methode konnten die Forscher mit 71 prozentiger Wahrscheinlichkeit vorhersagen, ob ein Podcast es in die besten oder schlechtesten 25 Prozent der Spotify Podcasts Rankings schaffen würde.