Künstliche Intelligenz
Lex Fridman und Wolodymyr Selenskyj: Podcast auf drei Sprachen
Selenskyj spricht mit Lex Fridman. Es geht um die Ukraine, Russland und eine mögliche Friedenslösung. Doch nicht nur Politik-Interessierte, sondern auch Podcaster können aus diesem Gespräch viel lernen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij war zu Gast im Lex Fridman-Podcast. Der Politiker traf dessen gleichnamigen Host auf ein Gespräch, in dem es nicht nur um den Ukraine-Krieg, sondern auch um mögliche Friedenslösungen gehen sollte. Doch nicht nur in Sachen Geopolitik ist die Episode ein spannendes Lehrstück.
Wie Technik Sprachbarrieren überwindet
Der gemeinsame Podcast ist in vielen verschiedenen Betrachtungswinkeln bemerkenswert: sei es die Konstellation der beiden Sprecher, der Zeitpunkt der Veröffentlichung oder aber auch der sprachlich-technische Aspekt. Fridman sieht sich als Amerikaner, hat aber familiäre Wurzeln in der Ukraine, Tadschikistan und wuchs in Moskau auf. Sein Podcast erscheint üblicherweise auf Englisch, doch für die Episode mit Präsident Selenskyj hätten theoretisch auch Ukrainisch und Russisch als Optionen zur Verfügung gestanden. Die Auswahl der geeigneten Sprachen zeigte sich allerdings als die erste Herausforderung des Gesprächs, denn Fridman spricht nur bedingt Ukrainisch und Selenskyj nur bis zu einem gewissen Grad Englisch - und Russisch, die Sprache, die beide beherrschen, schloss der ukrainische Präsident als Sprache für den Podcast aus.
"They began the occupation in the supposed defense of the russian language, and that's why, with all due respect, I would like to give an interview in ukranian. That is very important to me."Wolodymyr Selenskij
Für viele Ukrainer ist die ukrainische Sprache ist zu einem Symbol des Widerstands und die russische zu einem Symbol der Unterdrückung geworden. Fridman und Selenskyj entscheiden sich aus Gründen der Verständlichkeit, die Sprachen im Podcast zu mischen, sie sprechen Englisch, Russisch, Ukrainisch und greifen zudem auf einen Dolmetscher zurück, der in Echtzeit übersetzt.
Parallel dazu hat Fridmans Team mit dem Anbieter für synthetische Stimmen, 11Labs kollaboriert, um die Sprecher mit ihren Originalstimmen auf Englisch auszuspielen, wenn sie gerade nicht Englisch sprachen. So entstehen Passagen, wie die, in der Fridman den Vorwurf aufgreift, die Ukraine verbiete die russische Sprache. Der ukrainische Präsident Selenskyj entgegnet daraufhin: "This is not true, I am speaking russian now, right?". Es ist bemerkenswert, wie flüssig und unauffällig die synthetische Übersetzung sich in das Gespräch einfügt. Zumindest in der Audioversion tut sie das, in der Videoversion ist sichtbar, dass die Mundbewegungen asynchron zum Gesagten verlaufen - ein Umstand, über den man problemlos hinwegsehen kann, wenn man mit den technischen Hintergründen vertraut ist.
Wolodymyr Selenskyj und Lex Fridman auf podcast.de hören
Inhaltlich argumentiert Selenskyj, dass er Friedensverhandlungen aus einer Position der Stärke führen wolle. Dabei zählt er auf Unterstützung des baldigen, erneuten US-Präsidenten Donald Trump. Beobachter schlussfolgern aus seinen Äußerungen, Selenskyj könnte perspektivisch einer Friedenslösung, die eine Aufgabe ukrainischer Gebiete beinhaltet, zustimmen. Das war bislang immer ausgeschlossen. Lex Fridman erklärt, dass er darum bemüht sei, in seinem Podcast auch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu sprechen. Die gesamte Episode des Lex Fridman Podcasts findest du hier.
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