„Wir müssen die Rahmenbedingungen verbessern“ – Sascha Seifert über Bundesliga, Nachwuchs und Sichtbarkeit
Warum Liga-Reformen, Förderung und gesellschaftliche Anerkennung
entscheidend für die Zukunft des deutschen Wasserballs sind
36 Minuten
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Beschreibung
vor 20 Stunden
Im zweiten Teil des Gesprächs mit Sascha Seifert,
Wasserball-Nationalspieler und Bundesligaspieler beim ASC Duisburg,
geht es um die strukturellen Herausforderungen und Zukunftsfragen
des deutschen Wasserballs. Im Fokus stehen die aktuelle
Liga-Reform, das Leistungsgefälle in der Wasserball Bundesliga
sowie die schwierige Verbindung von Leistungssport, Studium und
finanzieller Realität. Ausführlich diskutieren wir die neue
Bundesliga-Struktur mit verkleinertem Spielfeld, reduzierten Kadern
und der Regelung, mindestens sieben deutsche oder in Deutschland
ausgebildete Spieler einzusetzen. Sascha sieht darin grundsätzlich
einen richtigen Ansatz, benennt aber auch klare Risiken: „Die Regel
fördert deutsche Spieler – kann aber im Großen und Ganzen die Liga
schwächer machen, weil sich die Nationalspieler auf wenige Vereine
konzentrieren.“ Ein zentrales Thema der Folge ist das große
Leistungs- und Finanzgefälle innerhalb der Bundesliga. Während es
nur wenige Standorte gibt, an denen Wasserball halbwegs
professionell betrieben werden kann, kämpfen viele Vereine mit
begrenzten Ressourcen. Sascha beschreibt offen, dass Wasserball in
Deutschland für die meisten Athleten kein Beruf, sondern eher ein
Nebenjob bleibt. Besonders kritisch beleuchtet er den Übergang vom
Nachwuchs- in den Herrenbereich. Viele Talente beenden ihre
Karriere nach der U18-Bundesliga – nicht aus mangelnder Motivation,
sondern wegen fehlender Perspektiven und Unterstützung: „Diese
Schwelle von der U18 in den Herrenbereich ist extrem groß – und
genau dort verlieren wir sehr viele Spieler.“ Statt ausschließlich
auf frühe Leistungsspitzen zu setzen, plädiert Sascha für mehr
Quantität im Nachwuchs, bessere Fördermodelle und eine breitere
gesellschaftliche Anerkennung des Sports. Auch die Rolle von Social
Media, Events und medialer Sichtbarkeit wird thematisiert – als
Schlüssel, um Wasserball langfristig attraktiver und präsenter zu
machen. Abschließend sprechen wir über positive Entwicklungen wie
internationale Events, die Universiade in Duisburg, neue
Medienformate der Vereine und innovative Ideen wie
Beach-Wasserball. Trotz aller Herausforderungen überwiegt der
vorsichtige Optimismus: „Wasserball ist keine unattraktive Sportart
– man sieht ihn nur viel zu selten.“ Teil 2 liefert ehrliche
Einblicke in die Realität der Wasserball Bundesliga und zeigt, an
welchen Stellschrauben gedreht werden muss, damit sich der Sport in
Deutschland nachhaltig entwickeln kann.
Wasserball-Nationalspieler und Bundesligaspieler beim ASC Duisburg,
geht es um die strukturellen Herausforderungen und Zukunftsfragen
des deutschen Wasserballs. Im Fokus stehen die aktuelle
Liga-Reform, das Leistungsgefälle in der Wasserball Bundesliga
sowie die schwierige Verbindung von Leistungssport, Studium und
finanzieller Realität. Ausführlich diskutieren wir die neue
Bundesliga-Struktur mit verkleinertem Spielfeld, reduzierten Kadern
und der Regelung, mindestens sieben deutsche oder in Deutschland
ausgebildete Spieler einzusetzen. Sascha sieht darin grundsätzlich
einen richtigen Ansatz, benennt aber auch klare Risiken: „Die Regel
fördert deutsche Spieler – kann aber im Großen und Ganzen die Liga
schwächer machen, weil sich die Nationalspieler auf wenige Vereine
konzentrieren.“ Ein zentrales Thema der Folge ist das große
Leistungs- und Finanzgefälle innerhalb der Bundesliga. Während es
nur wenige Standorte gibt, an denen Wasserball halbwegs
professionell betrieben werden kann, kämpfen viele Vereine mit
begrenzten Ressourcen. Sascha beschreibt offen, dass Wasserball in
Deutschland für die meisten Athleten kein Beruf, sondern eher ein
Nebenjob bleibt. Besonders kritisch beleuchtet er den Übergang vom
Nachwuchs- in den Herrenbereich. Viele Talente beenden ihre
Karriere nach der U18-Bundesliga – nicht aus mangelnder Motivation,
sondern wegen fehlender Perspektiven und Unterstützung: „Diese
Schwelle von der U18 in den Herrenbereich ist extrem groß – und
genau dort verlieren wir sehr viele Spieler.“ Statt ausschließlich
auf frühe Leistungsspitzen zu setzen, plädiert Sascha für mehr
Quantität im Nachwuchs, bessere Fördermodelle und eine breitere
gesellschaftliche Anerkennung des Sports. Auch die Rolle von Social
Media, Events und medialer Sichtbarkeit wird thematisiert – als
Schlüssel, um Wasserball langfristig attraktiver und präsenter zu
machen. Abschließend sprechen wir über positive Entwicklungen wie
internationale Events, die Universiade in Duisburg, neue
Medienformate der Vereine und innovative Ideen wie
Beach-Wasserball. Trotz aller Herausforderungen überwiegt der
vorsichtige Optimismus: „Wasserball ist keine unattraktive Sportart
– man sieht ihn nur viel zu selten.“ Teil 2 liefert ehrliche
Einblicke in die Realität der Wasserball Bundesliga und zeigt, an
welchen Stellschrauben gedreht werden muss, damit sich der Sport in
Deutschland nachhaltig entwickeln kann.
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