Defunding the Police? Spekulationen über Alternativen zur Polizei und emanzipatorische Formen sozialer Sicherheit

Defunding the Police? Spekulationen über Alternativen zur Polizei und emanzipatorische Formen sozialer Sicherheit

1 Stunde 47 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Was ist »Abolitionismus«?
Buchvorstellung und Gespräch mit Daniel Loick und Vanessa
Thompson
Mitschnitt der Veranstaltung vom 18.11.2022 in leicht gekürzter
Form


Am 08.08.2022 tötete die Polizei Dortmund den 16-jährigen
Mouhamed Lamine Dramé in der Nordstadt. Mouhamed, der aus dem
Senegal nach Deutschland geflüchtet war, war in einer psychischen
Krise und äußerte Suizidgedanken. Der Tod von Mouhamed Lamine
Dramé hat uns alle erschüttert. Denn diese Geschichte ist bei
Weitem kein Einzelfall. Seit der Wende sind alleine durch
Schusswaffen mindestens 318 Menschen in Polizeieinsätzen getötet
worden. Der Großteil der Todesfälle durch Polizeibeamt*innen ist
bis heute nicht hinreichend aufgeklärt, geschweige denn
aufgearbeitet worden. Wie die Kampagne „Death in Custody“
dokumentiert, bleiben viele Opfer namenlos und unbetrauert. Die
meisten Täter*innen bleiben unbestraft.


Gemeinsam mit Vanessa E. Thompson (Queen´s University, Canada)
und Daniel Loick (Universtität Amsterdam) möchten wir am Vorabend
der bundesweiten Demonstration in Gedenken an Mouhamed und die
Tausenden weiteren Opfer tödlicher Polizeigewalt am 19.11.22
darüber sprechen, welche Konzepte von ziviler und
emanzipatorischer Sicherheit wir in der Nordstadt einsetzen
könnten. Denn die Bewohner*innen der Nordstadt können nicht in
die Sicherheit durch Polizei und Staat vertrauen.


Wir nehmen diese Situation zum Anlass, um über Loicks und
Thompsons neues Buch „Abolitionismus. Ein Reader“ (erschienen
Juli 2022 im Suhrkamp Verlag) zu sprechen:
 »Abolitionismus« bezeichnet die politische und soziale
Bewegung in den USA, die die Überwindung staatlicher
Gewaltinstitutionen wie Gefängnis und Polizei fordert und
alternative Praktiken erprobt. In der Tradition des Kampfes gegen
die Versklavung Schwarzer Menschen betonen Abolitionist:innen die
rassistische Geschichte staatlicher Gewaltapparate und ihre
Komplizenschaft mit Formen kapitalistischer Ausbeutung und
patriarchaler Unterdrückung. 


In Anschluss an die Veranstaltung gibt es die Möglichkeit sich
auszutauschen und zu vernetzen. Wir werden noch einmal über die
Demonstration am Samstag informieren. Es wird zudem die
Möglichkeit  geben gemeinsam zum Tatort zu spazieren und zu
gedenken.


Wir können für die Zeit der Veranstaltung Kinderbetreuung im nahe
gelegenen Treffpunkt Stollenpark anbieten: Bitte schreibt uns an
radio@nrdpl.org.


»#Justice4Mouhamed – Es gibt 1000 Mouhameds – Sie
verdienen Gerechtigkeit!« 
weitere Infos: justice4mouhamed.org 


18.11.2022 – Nordpol Dortmund – https://nrdpl.prg
Wir veröffentlichen den Mitschnitt der Veranstaltung in leicht
gekürzter Form


Veranstaltet in Kooperation mit:
Solidaritätskreis Mouhamed justice4mouhamed.org
Radio Nordpol
Antifa Café Dortmund https://antifacafedortmund.noblogs.org
Forum gegen Rassismus Dortmund https://fgrdo.noblogs.org
NoCamDo https://www.nocamdo.org/

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