Mitschnitt der Demo von der Gruppe Palestinians and Jews for Peace vom 20.09.2024 in Köln

Mitschnitt der Demo von der Gruppe Palestinians and Jews for Peace vom 20.09.2024 in Köln

21 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Die Gruppe Palestinians and Jews for Peace hat sich wenige Tage
nach dem 07.10.23 gegründet, als safer space und Austauschraum
für Betroffene und zugleich, um in der Öffentlichkeit
bedingungslose Empathie für alle Opfer des Konfliktes zu fordern.
Bestehend aus jüdischen und palästinensischen, mittlerweile auch
israelischen, libanesischen und anderen solidarischen
emanzipatorischen Freund*innen, setzen sie sich für einen
differenzierten Dialog und einen mitfühlenden und respektvollen
Umgang miteinander ein.
Ziel ist es zu zeigen, dass es viel mehr
als nur zwei Perspektiven gibt und der Kampf gegen Faschismus,
Rassismus und Antisemitismus immer auch mit sich selbst
ausgetragen werden muss.



Die Demo am 20.09.2024 unter dem Motto „Ceasefire Now! Stronger
Together!“ war die vierte Aktion auf der Straße, zu hören sind
Wortbeiträge der Gruppe und Sprachnachrichten von Betroffenen,
die derzeit im Nahen Osten versuchen zu (über)leben.
Außer auf
der Straße ist die Gruppe auch in öffentlichen Veranstaltungen,
auf der Bühne und in Medien präsent.



https://palestiniansandjewsforpeace.wordpress.com/
https://www.instagram.com/palestinians_jews_for_peace




Interview von Ende Oktober 2023 mit radio
nordpol:

part1:
https://radio.nrdpl.org/2023/11/01/palestinian-and-jewish-friends-talk-part-1/



part2:
https://radio.nrdpl.org/2023/11/13/palestinians-and-jews-for-peace-part-2-how-we-experience-antisemitism-and-racism/


part3:
https://radio.nrdpl.org/2023/11/15/palestinians-and-jews-for-peace-part-3-peace/
Teil 2 der Redebeiträge von der Demonstration
„Ceasefire Now! Stronger Together!“ 20.09.24 Köln

Aufruf zur Demonstration: Aufruf zur
Demonstration am 20. September – Palestinians and Jews for Peace
(wordpress.com)


Es ist mehr als
11 Monate her, dass die
Terrororganisation Hamas die israelische Zivilbevölkerung auf
grausame Weise angegriffen hat und die rechtsextreme israelische
Regierung daraufhin den Krieg gegen Gaza erklärte.


Mehr als 1200 Israelis und 40000 Palästinenser wurden getötet.
Gaza wurde zerstört und die Menschen wurden mehrfach vertrieben,
kein Ort ist mehr sicher. Es gibt mindestens 92.000
Verwundete und unzählige Vermisste, sowie tiefe Traumata, Hunger,
Krankheiten und ein zusammengebrochenes Gesundheitssystem.


Die Situation in der illegal besetzten Westbank hat sich
ebenfalls verschlimmert: Hunderte von palästinensischen
Anwohnenden mussten ihre Häuser wegen der staatlich unterstützten
Siedlergewalt verlassen. Einige von ihnen wurden ohne Anhörung
und ohne legitime Rechtsgrundlage, gestützt durch ein System der
ethnischen Segregation, inhaftiert.


103 Geiseln befinden sich noch immer in der Gewalt der
Hamas. Etwa 250.000 Israelis, die im Norden und Süden
entlang der Grenzen zum Libanon und zum Gazastreifen leben,
wurden infolge des Krieges vertrieben.


Die repressive Islamische Republik Iran unterstützt die
islamistische Hamas und die Hisbollah, um ihre Macht in der
Region auszuweiten. Die gesamte Region läuft Gefahr, in einen
Krieg hineingezogen zu werden, der zu massiver Zerstörung,
Vertreibung und noch mehr Toten in Israel, Palästina, Syrien,
Libanon und Iran führen wird.


Der Anschlag vom 7. Oktober und der anhaltende Krieg haben auch
unser Leben hier in Deutschland verändert. Antisemitismus und
antiarabischer/antimuslimischer Rassismus haben zugenommen. Die
Polarisierung hat die linke Community gespalten. Der Kampf der
Narrative und der Streit um Begriffe haben es für viele Linke
fast unmöglich gemacht, zusammenzukommen. Gerade in Zeiten, in
denen die AFD immer stärker wird und sich Nazis auf der Straße
organisieren, müssen wir uns vergegenwärtigen, dass wir uns
gegenseitig brauchen.


Die Palästinenser_innen in Gaza brauchen uns. Die Geiseln in
Gaza brauchen uns. Willkürlich inhaftierte
Palästinenser_innen, die gefoltert werden, brauchen
uns. Israelis, die Netanjahu und seine rechtsextreme
Unterstützung zu Fall bringen wollen, brauchen
uns. Palästinenser_innen, die unter der israelischen
Militärbesatzung im Westjordanland leben, brauchen
uns. Beduinengemeinschaften, die von Zwangsräumungen,
Hauszerstörungen und der Vernichtung ihrer Lebensgrundlagen
betroffen sind, brauchen uns. Jüdische, christliche,
muslimische und drusische Gemeinschaften in Israel und Palästina
brauchen uns. Jüd_innen und Palästinenser_innen in der
Diaspora brauchen uns. 


Sie brauchen uns vereint, denn gemeinsam sind wir
stärker.


Wir, Palestinians and Jews for Peace, brauchen auch euch! Wir
dürfen nicht schweigen, sondern müssen unsere Stimmen erheben, um
die Ungerechtigkeiten zu benennen und sie zu bekämpfen. Der
Kreislauf von Leid, Schmerz und Tod muss durchbrochen
werden! Wie bei den anderen von uns organisierten
Demonstrationen bitten wir euch, Kerzen und Blumen anstelle von
Fahnen mitzubringen.


Unsere Forderungen sind:



Dauerhafter Waffenstillstand jetzt!


Freilassung der Geiseln jetzt!


Freilassung der willkürlichen palästinensischen
Gefangenen jetzt!


Ende der illegalen Besatzung der palästinensischen
Gebiete jetzt!


Sofortige humanitäre und medizinische Hilfe
jetzt!


Zugang zu sauberem Wasser jetzt!


Unterstützung demokratischer Initiativen in Gaza
jetzt!


Hilfe beim Wiederaufbau Gazas jetzt!



Von der deutschen Regierung fordern wir:



Beendigung der bedingungslosen Waffenunterstützung
jetzt!


Verhängung von Sanktionen gegen Länder, die die Hamas
und Hisbollah unterstützen jetzt!


Anerkennung des Staates Palästina jetzt!


Asyl für palästinensische Geflüchtete aus Gaza
jetzt!


Kampf gegen Antisemitismus, Rassismus und Nationalismus
in Deutschland, statt sich den Faschisten und Nazis anzunähern,
jetzt!


Sich eingestehen, dass der Antisemitismus tief in der
deutschen Gesellschaft verwurzelt ist, dessen Gefahren ernst
nehmen und konsequent gegen sie vorgehen, jetzt!


Schutz von jüdischem und palästinensischem Leben
jetzt!


Stopp der Polizeigewalt gegen Palästina unterstützende
Demonstrant_innen jetzt!


Übernahme von Verantwortung und konkrete Maßnahmen, um
Druck auf die in Teilen faschistische Regierung Israels
auszuüben, damit sie ihre illegalen Aktivitäten einstellt,
jetzt!

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