BIG DATA, KRIEG UND KÜNSTLICHE INTELLIGENZ
42 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Monaten
Militarisierung über KI-Sprachmodelle und ‚soziale‘
Medien
Die mediale Öffentlichkeit erfuhr am 25. März 2025 durch eine
Recherche des Journalisten und Filmemachers Yuval Abraham im
palästinensisch-israelischen Magazin +972 vom Ausmaß der
Entwicklung künstlich intelligenter Chatbots zur militärischen
Überwachung, Zielerfassung, sowie zur Vorbereitung und
Durchführung militärischer Operationen. Seither müssen wir uns
mit der Tatsache auseinandersetzen, dass KI-gestützte
Battle-Management- und Entscheidungs-(Unterstützungs-)systeme wie
beispielsweise „Lavender” im Gazastreifen mit KI-Sprachmodellen
ausgestattet zum Einsatz kommen, wo sie von Soldat:innen auf die
gleiche Weise bedient werden, wie ChatGPT von der
Zivilbevölkerung im Lebens- und Arbeitsalltag. So wird ChatGPT
zur tödlichen Waffe, die eine Realität erzeugt, in der über Leben
und Tod entschieden wird.
Big-Tech-Monopole gestalten hierdurch nicht nur unseren zivilen
Lebensalltag mit, sondern auch Krisen und Kriege unserer Zeit.
Ihre „intelligenten“ Medientechnologien „lernen“ von unseren
Social Media Posts abstrakte Gefahren zu berechnen, um sie dann
präemptiv zu verhindern.
Eine gefährliche Sicherheits-, Militär- und BigData Logik, die
durch eine gänzlich neue Art von technisch erzeugter
Dehumanisierung zu unzähligen zivilen Opfern führt. Opfer
sogenannter „Targeted Killings“ mittels bewaffneter Drohnen, die
nicht nur in Deutschland mitentwickelt, sondern auch von
deutschem Boden aus gesteuert werden.
Der Drohnenkrieg im War on Terror markiert den Anfangspunkt für
eine vorangegangene Technologisierung des Kriegs, der über eine
zivil-militärische (dual use) Normalisierung die
aggressiv-disruptive Gesellschaftsveränderung des Zivilen
betrieb. Die derzeitige ‚Tiktokisierung‘ von Wanderungen und
Mountainbike-Touren per Drohne trägt dabei durchaus zu einer
Popularisierung von Drohneneinsätzen in der ‚Zeitenwende‘ bei.
Drohnen-Startups präsentieren sich selbstbewusst als
gesellschaftlich angesehene Unternehmen und erfreuen sich
zweistelliger Milliardenbeträge an Risikokapital-Unterstützung.
Solch kriegerisch-zivile Innovationen durch Technologien
lediglich über den „Werkzeug“- Charakter – also deren Nutzung
(getrennt) im zivilen oder militärischen Bereich zu begreifen,
führt zu einer unzureichenden Gesellschaftsanalyse à la
‚Technikfolgenabschätzung‘. Wir müssen die gesellschaftlichen
Bedingungen, die eine Entwicklung spezifischer Technologien erst
ermöglichen, mitbetrachten, um zu einem vollständigen Bild des
technologischen Angriffs zu gelangen.
Christian Heck ist Code Poet,
Graswurzel-Aktivist, promovierender Forscher und
künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter für Ästhetik und neue
Technologien an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM), wo er
für eine Zivilklausel eintrat, die im Dezember letzten Jahres in
die Grundordnung der KHM aufgenommen wurde.
Er ist Mitglied im Forum InformatikerInnen für Frieden und
gesellschaftliche Verantwortung (FIfF e. V.), der Gesellschaft
für Informatik (GI) und in zahlreichen Kampagnen und
Arbeitskreisen aktiv,
z.B. Science4Peace, der Cyberpeace-Kampagne oder dem Arbeitskreis
gegen bewaffnete Drohnen.
Gemeinsam mit der Informationsstelle Militarisierung e.V. (IMI)
veröffentlichten das FIFF und der AK gegen bewaffnete Drohnen ein
Positionspapier im letzten Jahr, mit der Forderung Operationen
mittels KI-gestützter Führungs- und
Entscheidungsunterstützungssysteme als Kriegsverbrechen zu
ächten.
https://rheinmetallentwaffnen.noblogs.org
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1193688.massive-polizeirepression-rheinmetall-
entwaffnen-brutaler-koelner-kessel.html
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1193739.rheinmetall-entwaffnen-demo-koelner-polizei-
gefaehrliche-wunderkerzen.html
https://berlinergazette.de/de/author/christianheck
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https://www.972mag.com/writer/yuval-abraham/
https://taz.de/Angriff-auf-die-Pressefreiheit-/!6106297/
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