Die Kunst des Cover Designs – Wie Alex Steinweiss das moderne Albumcover erfand

Die Kunst des Cover Designs – Wie Alex Steinweiss das moderne Albumcover erfand

Was Joy Division, Alex Steinweiss, Reid Miles und Vinyl gemeinsam haben: In Folge 1 spreche ich mit Christian Schmalohr über ikonische Plattencover, Designgeschichte und warum Cover heute wieder ein Stück Artwork sind.
1 Stunde 7 Minuten
Podcast
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Beschreibung

vor 5 Tagen

In der allerersten Folge von Cover Design Stories hatte ich das
Vergnügen, mit Christian Schmalohr live vor Publikum zu sprechen
– Designer, Schlagzeuger und langjähriger Freund. Uns verbindet
nicht nur die Liebe zu Musik und Design, sondern vor allem auch
zu Album Artworks. Naheliegend, dass er der erste Gast im neuen
Podcast sein musste. 

Wir starten direkt mit einer schönen Anekdote: Christian hat sich
mit 14 heimlich "Unknown Pleasures" von Joy Division aus dem
Plattenregal seines Bruders geschnappt – allein wegen des Covers.
Die Musik war ihm erstmal völlig egal. Und seien wir ehrlich:
Dieses Cover ist für viele ein ein Einstige in das Rabbit Hole
des Coverdesigns. 

Natürlich gehen wir auf die Geschichte des Plattencovers ein. Und
da kommt Alex Steinweiss ins Spiel. Der Mann hat in den 1940ern
im Prinzip im Alleingang das moderne Plattencover erfunden.
Vorher wurden Platten einfach in braune Hüllen gesteckt, komplett
schmucklos, alleine das Label war ein wenig gestaltet. Steinweiss
war der Erste, der erkannte, dass Musik auch visuell verkauft
werden muss. Und er hat jedes Cover mit viel Liebe und Handwerk
selbst gestaltet. 

Wir sprechen auch über die erste goldene Ära der Covergestaltung
– von Blue Note mit Reid Miles bis Peter Saville für Factory
Records – und darüber, wie das Cover in Zeiten der CD und später
des Streamings immer weiter an Bedeutung verlor. Christian hat
das sehr schön formuliert: Wenn das Cover nur noch ein kleines
Icon ist, kannst du dir Detailreichtum auch sparen! 

Aber mit dem Vinyl- und Kassetten-Comeback kommt auch das Cover
Design zurück. Wir reden über kleine Labels, über Siebdruck, über
Letterpress und über Platten mit handgefertigten Covern, die fast
schon Kunstobjekte sind. Zum Schluss diskutieren wir, ob die
inflationäre Reproduktion – zig Versionen eines Albums, zehn
Varianten eines Covers – nicht auch alles entwertet. 

Unsere Antwort? Jein. Wenn’s nur Marketing ist, nervt es. Aber
wenn Liebe und Handwerk drinstecken, entsteht echter Wert. Und
manchmal ist das Ergebnis eben ein Stück Design, das man gern in
die Hand nimmt – selbst wenn man gar keinen Plattenspieler
hat. 

Cover Design ist eben mehr als Verpackung.

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