#549 Talk (145) | Illustrator Lars Krause über Arbeitsabläufe, Haptik und KI-Einfluss

#549 Talk (145) | Illustrator Lars Krause über Arbeitsabläufe, Haptik und KI-Einfluss

Elias Mohr spricht mit Brettspiel-Illustrator Lars Krause über seinen kreativen Prozess, den Einfluss von KI und Herausforderungen bei Kartenillustrationen.
18 Minuten
Podcast
Podcaster
Rezensionen, News & Kickstarter aus der Brettspielwelt

Beschreibung

vor 2 Wochen

Direkt von der SPIEL in Essen berichtet eine aktuelle
BSN-Podcast-Folge aus erster Hand vom Arbeitsalltag eines
Brettspiel-Illustrators. Moderator Elias begrüßt Lars Krause, der
seit einigen Jahren freiberuflich für Verlage arbeitet und sich
vor allem durch seine Mitarbeit an Das Schwarze Auge einen Namen
gemacht hat. Der Weg dorthin begann klassisch: Eine
Initiativbewerbung mit aussagekräftigem Portfolio stieß beim
Verlag sofort auf Interesse und mündete in einen ersten Auftrag,
der spätere Projekte maßgeblich erleichterte.



Im Gespräch zeichnet Lars den typischen Ablauf eines
Illustrationsprozesses nach. Zu Beginn stehen Briefing und
Skizzen, gefolgt von einer iterativen Abstimmung mit der
Redaktion. Trotz klarer Vorgaben bleibt Raum für eigene Ideen,
etwa bei Farbstimmung oder Kompositionsdetails. Dieser
strukturierte Austausch sorgt dafür, dass innerhalb von ein bis
zwei Monaten marktreife Grafiken entstehen, ohne die kreative
Handschrift zu verwässern.


Besonders bei Brettspielen spielt die Haptik eine Schlüsselrolle:
Illustration, Komponenten­größe und Platzierung bestimmen, wie
viel Detailreichtum sinnvoll ist. Ein Kartentitel verlangt andere
Akzente als ein Spielplan oder Cover. Krause hebt hervor, dass
sich dieser physische Bezug deutlich von rein digitalen Aufträgen
unterscheidet und ein eigenes Gespür für Materialität
verlangt.



Parallel zu Kunden­projekten treibt Lars ein
Master­studien­projekt voran: Ein Kennerspiel, das
Lovecraft-Horror mit dem Sammeln „magischer Pflanzen“ verwebt.
Das Konzept demonstriert, wie eng Illustration und Mechanik
zusammenwirken können, wenn Szenografie und Thema von Anfang an
gemeinsam gedacht werden.



Die Branche, so Lars, lebt von Netzwerken. Ein überzeugendes
Portfolio und regelmäßiger Austausch mit Redaktionen seien
entscheidend, um in dem vergleichsweise kleinen Markt sichtbar zu
bleiben. Gleichzeitig wächst die Diskussion um KI-Tools, die
manche Arbeitsschritte beschleunigen, deren Ergebnisse jedoch
gerade bei Brettspielen häufig nicht an die gewünschte
Authentizität heranreichen. Für hochwertige Kartengrafiken – Lars
bevorzugtes Medium – bleibe handwerkliche Präzision
unverzichtbar.



Ob Karten, Cover oder komplette Spielwelten: Das Gespräch öffnet
einen prägnanten Blick auf die Anforderungen und Chancen des
Illustrationsfeldes, in dem Kreativität, Disziplin und
Branchen­kontakte gleichermaßen über den Erfolg
entscheiden.

Euer FeedbackIhr habt Feedback zu dem
Podcast und Themen- oder Gastwünsche? Schreibt uns an
podcast@brettspiel-news.de oder auf
Facebook oder Instagram.
Außerdem könnt ihr auf unserem Discord Server
vorbeischauen und den Podcast auch auf Youtube
anhören.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15