Abkommen für Nahost-Waffenruhe: Gemischte Bilanz nach vier Wochen

Abkommen für Nahost-Waffenruhe: Gemischte Bilanz nach vier Wochen

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Die interessantesten Interviews aus dem Radioprogramm von SWR Aktuell finden Sie hier zum Nachhören. Die spannendsten Themen kurz auf dem Punkt gebracht im Podcast: Im Gespräch.

Beschreibung

vor 3 Wochen
Vor genau vier Wochen trat das aktuelle Nahost-Friedensabkommen in
Kraft. US-Präsident Trump ließ sich geradezu feiern dafür, erst in
Israel, dann in Ägypten. Was ist im Alltag aus den Einzelheiten des
Abkommens geworden, das die USA gemeinsam mit anderen Staaten
zwischen der israelischen Regierung und der Terrororganisation
Hamas vermittelt hatten? Immerhin: Die Waffenruhe hat eine Reihe
von Tagen gehalten, sie ist aber brüchig, sagt Peter Lintl,
Nahost-Experte der Stiftung Wissenschaft und Politik, im Gespräch
mit SWR Aktuell-Moderator Ralf Hecht: Und weiter: "Immerhin gab es
Erfolge des Abkommens: Überhaupt erst einmal eine Waffenruhe, die
Rückkehr israelischer Geiseln und palästinensischer Gefangener.
Dennoch sehen wir immer wieder Kriegshandlungen." Wie kann ein
nächster Schritt aussehen? Das Problem, so Lintl, liegt in der
Unsicherheit über den nächsten Schritt, der die Zukunft des
Gazastreifens bestimmen würde. Verhandlungen laufen etwa über die
Zusammensetzung einer internationalen Truppe, die im Gazastreifen
eine anhaltende Waffenruhe garantieren könnte. Dafür seien etwa
Kräfte aus anderen Ländern im Gespräch, die schon rein geographisch
sehr weit entfernt sind vom Krisenherd: etwa aus Aserbaidschan oder
Indonesien. Hier seien aber auch die Abläufe und Zeiträume für
solche Verhandlungen noch unklar. In der israelischen Gesellschaft
sieht Lintl "eine gewisse Kriegsmüdigkeit". Das zeige sich auch
daran, dass unlängst noch viele Demonstrationen gegen die Regierung
und die Kriegführung stattfanden, diese aber momentan zum Erliegen
gekommen sind. Viele Fragen zur Zukunft der Region seien also
weiter offen.

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