#254 »Das Schwarz an den Händen meines Vaters« mit Lena Schätte über Trinken, Hilfssystem und Angehörige
51 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Wochen
Wir sprechen mit der Autorin Lena Schätte über ihr Buch »Das
Schwarz an den Händen meines Vaters«. Es erzählt die Geschichte
von »Motte«, wie die Ich-Erzählerin von ihrem Vater genannt wird,
und ihrer Familie, in der das Trinken seit Generationen
weitergegeben wird. Wir sprechen mit Lena über ihren
Schreibprozess, ihre Erfahrungen als Psychiatriekrankenschwester
in der Suchthilfe und die Sprache, mit der wir Suchtprobleme in
unseren Familien benennen.
Im heutigen SodaKlub-Newsletter gibt es einen Ausschnitt aus
Lenas Buch: https://steady.page/de/sodaklub/posts
Hier die Buchbeschreibung:
»Motte« wird die Ich-Erzählerin von ihrem Vater genannt. Der
Vater ist Arbeiter, Spieler, Trinker. Eigentlich hat Motte sogar
zwei Väter: den einen, der schnell rennen kann, beim Spielen alle
Verstecke kennt und sich auf alle Fragen eine Antwort ausdenkt.
Und den anderen, der von der Werkshalle ins Büro versetzt wird,
damit er sich nicht volltrunken die Hand absägt. Und das mit dem
Alkohol, sagt die Mutter, war eigentlich bei allen Männern in der
Familie so.
Auch Motte trinkt längst mehr, als ihr gut tut. Schon als Kind
hat sie beim Schützenfest Kellnerin gespielt und die Reste
getrunken, bis ihr warm wurde. Jetzt, als junge Frau, schläft sie
manchmal im Hausflur, weil sie mit dem Schlüssel nicht mehr das
Schloss trifft. Ihr Freund stützt sie, aber der kann meistens
selbst nicht mehr richtig stehen. Nur ihr Bruder, der Erzieher
geworden ist, schaut jeden Tag nach ihr. Als bei ihrem Vater
Krebs im Endstadium diagnostiziert wird, sucht Motte nach einem
Weg, sich zu verabschieden – vom Vater und vom Alkohol.
»Das Schwarz an den Händen meines Vaters« von Lena Schätte ist
ein bewegender Roman über das Aufwachsen in einer Familie, die in
den sogenannten einfachen Verhältnissen lebt und die zugleich,
wenn es darauf ankommt, zusammenhält. Es ist ein harter, zarter
Roman über die Liebe zu einem schwierigen Vater und den Weg ins
Leben.
»Die Wucht des sich behutsam entfaltenden Textes trifft
unmittelbar.« Aus der Begründung zur Verleihung des
W.-G.-Sebald-Preises
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