Kettern und Leben mit Essstörung (Martina Demmel)
1 Stunde 39 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Monat
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Ein intimes, schmerzhaft ehrliches Gespräch über
Essstörung und Sportsucht im Klettersport.
Meine Gesprächspartnerin Martina Demmel wurde vor wenigen Jahren
schlagartig bekannt, weil sie innerhalb von nur vier Jahren den
Grad 9a klettern konnte. Die Trainer des deutschen Nationalkaders
wurden auf sie aufmerksam, wenig später nahm sie an Weltcups
teil. In den Interviews aus diesen Jahren schien Martina immer
unheimlich gut gelaunt und einfach richtig motiviert, am liebsten
jeden Tag klettern zu gehen. Was aber niemand wusste: Sie hatte
bereits in ihrem elften Lebensjahr Sportsucht und eine Essstörung
entwickelt, anfangs Magersucht, später Bulimie und Binge-Eating.
Wir sprechen darüber, wie ihr Leben damit aussah, was ihre
persönliche Motivation für dieses Verhalten war und wie ihr
Körper darauf reagiert hat.
Erfreulicherweise gibt es in ihrem Fall eine Art Happy End, denn
sie war inzwischen tatsächlich in der Lage, die Essstörung nahezu
komplett abzulegen und hatte zudem den Mut, das Thema letztes
Jahr öffentlich anzusprechen. Denn leider ist sie im
Klettersport, nicht nur, aber ganz speziell im Wettkampfbereich,
nicht eine rare Ausnahme, sondern eher die Regel.
Ich muss zugeben, dass für mich diese Folge wahnsinnig aufwühlend
und emotional war - m Gegensatz zu der Folge mit Alix von Melle
über Tod und Trauer kenne ich mich im Thema Essstörungen einfach
gar nicht aus und die Vorstellung, was in einem jungen Menschen
los sein muss, um sich auf diese Weise zu verhalten, tut mir
persönlich einfach weh. Trotz aller Empathie kann es gut sein,
dass ich an der ein oder anderen Stelle auf eine Art reagiere
oder Fragen stelle, die Betroffene womöglich verärgern könnten.
Falls das der Fall sein sollte, habt bitte Nachsicht - ihr könnt
mir dazu gerne privat schreiben. Und wenn ihr Euch in dem
Verhalten von Martina wiedererkennt, zögert nicht, Euch entweder
bei ihr persönlich zu melden oder Euch professionelle Hilfe zu
holen - ich denke es kommt am Ende des Gesprächs sehr gut raus,
dass Martina sich heute viel besser und stärker fühlt, als die
Jahre zuvor, nicht nur an der Wand. Mal ganz von den körperlichen
Schäden abgesehen, die eine Essstörung mit sich bringen.
Ich wünsch Euch starke Nerven bei meinem Gespräch mit Martina
Demmel. Und danach hoffentlich ein wenig mehr Verständnis für
diese Krankheit.
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