Daniel 2 | Gott besitzt alle Macht und Weisheit | Ralph Knoll
1 Und im zweiten Jahr der Regierung Nebukadnezars hatte
Nebukadnezar Träume, sodass sein Geist sich beunruhigte und er
nicht mehr schlafen konnte. 2 Da befahl der König, man solle die
Traumdeuter und die Wahrsager, die Zauberer und die Chaldäer
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vor 4 Jahren
1 Und im zweiten Jahr der Regierung Nebukadnezars hatte
Nebukadnezar Träume, sodass sein Geist sich beunruhigte und er
nicht mehr schlafen konnte. 2 Da befahl der König, man solle die
Traumdeuter und die Wahrsager, die Zauberer und die Chaldäer
zusammenrufen, damit sie dem König seine Träume verkündeten. So
kamen sie und traten vor den König. 3 Da sprach der König zu
ihnen: Ich habe einen Traum gehabt, und mein Geist ist
beunruhigt, bis ich den Traum verstehe! 4 Hierauf gaben die
Chaldäer dem König auf Aramäisch zur Antwort: O König, mögest du
ewig leben! Erzähle deinen Knechten den Traum, so wollen wir die
Deutung verkünden! 5 Der König antwortete den Chaldäern: Mein
Entschluss steht unwiderruflich fest: Wenn ihr mir nicht den
Traum samt seiner Deutung verkündet, so sollt ihr in Stücke
zerhauen und eure Häuser zu Misthaufen gemacht werden; 6 wenn ihr
mir aber den Traum und seine Deutung verkündet, so sollt ihr von
mir Geschenke und Gaben und große Ehre empfangen. Darum sagt mir
den Traum und seine Deutung! 7 Da antworteten sie zum zweiten Mal
und sprachen: Der König möge seinen Knechten den Traum erzählen,
so wollen wir die Deutung verkünden! 8 Der König antwortete und
sprach: Ich weiß nun sicher, dass ihr Zeit gewinnen wollt, weil
ihr seht, dass mein Entschluss unwiderruflich feststeht. 9 Wenn
ihr mir den Traum nicht mitteilt, so bleibt für euch nur ein
Urteil; denn ihr habt euch vorgenommen, lügenhafte und
trügerische Worte vor mir zu reden, bis sich die Zeiten ändern.
Darum sagt mir den Traum, damit ich weiß, dass ihr mir auch die
Deutung verkünden könnt! 10 Die Chaldäer antworteten vor dem
König und sprachen: Es gibt keinen Menschen auf Erden, der
verkünden könnte, was der König befiehlt; deshalb hat auch nie
irgendein großer und mächtiger König so etwas von irgendeinem
Traumdeuter, Wahrsager oder Chaldäer verlangt! 11 Denn die Sache,
die der König verlangt, ist schwer. Es gibt auch niemand, der es
dem König mitteilen könnte, ausgenommen die Götter, deren Wohnung
nicht bei den Menschen ist!
12 Hierüber wurde der König aufgebracht und sehr zornig, und er
befahl, alle Weisen von Babel umzubringen. 13 Und der Befehl ging
aus, und die Weisen von Babel sollten getötet werden; und man
suchte auch Daniel samt seinen Gefährten, um sie zu töten. 14 Da
erwiderte Daniel dem Arioch, dem Obersten der Scharfrichter des
Königs, der ausgezogen war, um die Weisen zu töten, mit klugen
und verständigen Worten. 15 Er begann und sprach zu Arioch, dem
Bevollmächtigten des Königs: Warum ist dieser strenge Befehl vom
König ausgegangen? Da erklärte Arioch die Sache dem Daniel. 16
Daniel aber ging hinein und bat den König, ihm eine Frist zu
gewähren, damit er dem König die Deutung verkünden könne. 17
Darauf zog sich Daniel in sein Haus zurück und teilte die Sache
seinen Gefährten mit, Hananja, Misael und Asarja, 18 damit sie
von dem Gott des Himmels Erbarmen erflehen möchten wegen dieses
Geheimnisses, damit nicht Daniel und seine Gefährten samt den
übrigen Weisen von Babel umkämen. 19 Hierauf wurde dem Daniel in
einem Gesicht bei Nacht das Geheimnis geoffenbart. Da pries
Daniel den Gott des Himmels. 20 Daniel begann und sprach:
Gepriesen sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit! Denn sein
ist beides, Weisheit und Macht. 21 Er führt andere Zeiten und
Stunden herbei; er setzt Könige ab und setzt Könige ein; er gibt
den Weisen die Weisheit und den Verständigen den Verstand. 22 Er
offenbart, was tief und verborgen ist; er weiß, was in der
Finsternis ist, und bei ihm wohnt das Licht! 23 Dir, dem Gott
meiner Väter, sage ich Lob und Dank, dass du mir Weisheit und
Kraft verliehen und mich jetzt wissen lassen hast, was wir von
dir erbeten haben; denn die Sache des Königs hast du uns wissen
lassen!
24 Daraufhin ging Daniel zu Arioch, den der König beauftragt
hatte, die Weisen von Babel umzubringen; er nahm ihn beiseite und
sprach zu ihm: Bringe die Weisen von Babel nicht um! Führe mich
vor den König, so will ich ihm die Deutung verkünden! 25 Darauf
führte Arioch den Daniel rasch vor den König und sprach zu ihm:
Ich habe unter den Weggeführten von Juda einen Mann gefunden, der
dem König die Deutung verkünden will! 26 Der König antwortete und
sprach zu Daniel, dessen Name Beltsazar war: Bist du imstande,
mir den Traum, den ich gehabt habe, und seine Deutung
mitzuteilen? 27 Daniel antwortete vor dem König und sprach: Das
Geheimnis, nach dem der König fragt, können Weise, Wahrsager,
Traumdeuter oder Zeichendeuter dem König nicht verkünden; 28 aber
es gibt einen Gott im Himmel, der Geheimnisse offenbart; der hat
den König Nebukadnezar wissen lassen, was am Ende der Tage
geschehen soll. Mit deinem Traum und den Gesichten deines Hauptes
auf deinem Lager verhielt es sich so: 29 Dir, o König, stiegen
auf deinem Lager Gedanken darüber auf, was nach diesem geschehen
werde, und da hat dir der, welcher die Geheimnisse offenbart,
mitgeteilt, was geschehen wird. 30 Mir aber ist dieses Geheimnis
nicht durch eine Weisheit, die ich vor allen Lebenden
voraushätte, geoffenbart worden, sondern damit dem König die
Deutung bekannt gemacht werde und du erfährst, was dein Herz zu
wissen wünscht. 31 Du, o König, schautest, und siehe, ein
erhabenes Standbild. Dieses Bild war gewaltig und sein Glanz
außergewöhnlich; es stand vor dir, und sein Anblick war
furchterregend. 32 Das Haupt dieses Bildes war aus gediegenem
Gold, seine Brust und seine Arme aus Silber, sein Bauch und seine
Lenden aus Erz, 33 seine Oberschenkel aus Eisen, seine Füße teils
aus Eisen und teils aus Ton. 34 Du sahst zu, bis sich ein Stein
losriss ohne Zutun von Menschenhänden und das Bild an seinen
Füßen traf, die aus Eisen und Ton waren, und sie zermalmte. 35 Da
wurden Eisen, Ton, Erz, Silber und Gold miteinander zermalmt; und
sie wurden wie Spreu auf den Sommertennen, und der Wind verwehte
sie, sodass keine Spur mehr von ihnen zu finden war. Der Stein
aber, der das Bild zertrümmert hatte, wurde zu einem großen Berg
und erfüllte die ganze Erde. 36 Das ist der Traum; nun wollen wir
vor dem König auch seine Deutung verkünden: 37 Du, o König, bist
ein König der Könige, dem der Gott des Himmels das Königtum, die
Macht, die Stärke und die Ehre gegeben hat; 38 und überall, wo
Menschenkinder wohnen, Tiere des Feldes und Vögel des Himmels,
hat er sie in deine Hand gegeben und dich zum Herrscher über sie
alle gemacht; du bist das Haupt aus Gold! 39 Nach dir aber wird
ein anderes Reich aufkommen, geringer als du; und ein
nachfolgendes drittes Königreich, das eherne, wird über die ganze
Erde herrschen. 40 Und ein viertes Königreich wird sein, so stark
wie Eisen; ebenso wie Eisen alles zermalmt und zertrümmert, und
wie Eisen alles zerschmettert, so wird es auch jene alle
zermalmen und zerschmettern. 41 Dass du aber die Füße und Zehen
teils aus Töpferton und teils aus Eisen bestehend gesehen hast,
bedeutet, dass das Königreich gespalten sein wird; aber es wird
etwas von der Festigkeit des Eisens in ihm bleiben, gerade so,
wie du das Eisen mit lehmigem Ton vermengt gesehen hast. 42 Und
wie die Zehen seiner Füße teils aus Eisen und teils aus Ton
waren, so wird auch das Reich zum Teil stark und zum Teil
zerbrechlich sein. 43 Dass du aber Eisen mit Tonerde vermengt
gesehen hast, bedeutet, dass sie sich zwar mit Menschensamen
vermischen, aber doch nicht aneinander haften werden, wie sich ja
Eisen mit Ton nicht vermischt. 44 Aber in den Tagen jener Könige
wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das in
Ewigkeit nicht untergehen wird; und sein Reich wird keinem
anderen Volk überlassen werden; es wird alle jene Königreiche
zermalmen und ihnen ein Ende machen; es selbst aber wird in
Ewigkeit bestehen; 45 ganz so, wie du gesehen hast, dass sich von
dem Berg ein Stein ohne Zutun von Menschenhänden losriss und das
Eisen, das Erz, den Ton, das Silber und das Gold zermalmte. Der
große Gott hat den König wissen lassen, was nach diesem geschehen
soll. Und der Traum ist zuverlässig, und seine Deutung steht
fest! 46 Da fiel der König Nebukadnezar auf sein Angesicht und
verneigte sich tief vor Daniel und befahl, ihm Speisopfer und
Räucherwerk darzubringen. 47 Der König ergriff [dann] das Wort
und sprach zu Daniel: Wahrhaftig, euer Gott ist der Gott der
Götter und der Herr der Könige und ein Offenbarer der
Geheimnisse, dass du dieses Geheimnis offenbaren konntest! 48
Darauf machte der König den Daniel groß und gab ihm sehr viele
Geschenke und setzte ihn zum Herrscher über die ganze Provinz
Babel und zum Oberhaupt über alle Weisen von Babel. 49 Daniel
aber erbat sich vom König, dass er Sadrach, Mesach und Abednego
über die Verwaltung der Provinz Babel einsetzte; Daniel aber
blieb am Hof des Königs.
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Ralph Knoll erschien zuerst auf Evangelische Freikirche
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