Staffel 4 #2 Geschlechtsspezifische Unterschiede beim Weaning – mit Prof. Dr. Franziska Trudzinski

Staffel 4 #2 Geschlechtsspezifische Unterschiede beim Weaning – mit Prof. Dr. Franziska Trudzinski

Wieder selbst atmen
12 Minuten
Podcast
Podcaster
PRiVENT ist eine Studie, die vom Universitätsklinikum Heidelberg geleitet und vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördert wird.

Beschreibung

vor 1 Monat
Willkommen beim PRiVENT Podcast, dem Projekt, das Menschen dabei
helfen möchte, wieder selbstständig zu atmen. In dieser Folge
widmen wir uns einem lange übersehenen, aber immens wichtigen Thema
in der Beatmungsmedizin: Geschlechtsspezifische Unterschiede beim
Weaning. Männer und Frauen unterscheiden sich nicht nur in Hormonen
und Körperbau, sondern auch in der Ausprägung von Symptomen, dem
Krankheitsverlauf, dem Ansprechen auf Therapien und sogar bei
Nebenwirkungen – ein bekanntes Beispiel ist der Herzinfarkt. Doch
auch in der Beatmungsmedizin, insbesondere beim prolongierten
Weaning (Entwöhnung von der Beatmung), zeigen sich solche
Unterschiede. Wir sprechen mit Frau Professor Dr. Franziska
Trudzinski, Fachärztin für Pneumologie und Oberärztin an der
Thoraxklinik in Heidelberg sowie Projektleiterin für PRiVENT. Sie
war bereits in früheren Staffeln unser Gast und teilt heute
exklusive Einblicke in eine aktuelle Studie der Thoraxklinik. Diese
Studie ist die erste, die spezifische Risikofaktoren für Frauen
beim prolongierten Weaning untersucht und somit eine Lücke in
unserem Wissen schließt. Was wurde in dieser Studie herausgefunden?
Mit fast 800 Patientinnen und Patienten (davon 40% Frauen) zeigte
sich, dass das Geschlecht allein kein Risikofaktor für
Weaning-Versagen ist. Interessanterweise waren Frauen, die
erfolgreich entwöhnt wurden, häufiger diejenigen, die mit
nicht-invasiver Beatmung nach Hause entlassen wurden, was auf eine
ausgeprägtere Schwäche der Atempumpe hindeuten könnte. Frauen
hatten zudem einen höheren BMI, was möglicherweise mit
Obesitas-assoziierter Hypoventilation (starkes Übergewicht
(Fettleibigkeit), das zu einer Belastung des Atmungssystems führt)
in Verbindung steht. Besonders spannend sind die Ergebnisse in
Bezug auf das Delir: Bei Männern war die Diagnose eines Delirs im
Weaning-Prozess sogar mit einem Weaning-Erfolg verbunden, während
es bei Frauen einen ungünstigen Weaning-Erfolg zur Folge hatte.
Prof. Dr. Trudzinski erläutert mögliche qualitative Unterschiede
des Delirs zwischen den Geschlechtern und deren Bedeutung. Wir
diskutieren, wie diese Erkenntnisse in den klinischen Alltag
überführt werden können, betonen die Notwendigkeit eines
individuelleren Ansatzes ("Treatable Traits") und blicken in die
Zukunft der geschlechtsspezifischen Versorgung beim Weaning.
Erfahren Sie, warum es wichtig ist, individuelle Bedürfnisse besser
zu verstehen und wie sowohl Männer als auch Frauen von einer
sensibleren Herangehensweise profitieren können. Schalten Sie ein
und lassen Sie sich von Prof. Dr. Trudzinski in die Welt der
geschlechtsspezifischen Beatmungsmedizin entführen. Abonnieren Sie
unseren Podcast und besuchen Sie uns für weitere Informationen
unter www.wiederselbstatmen.de. Wenn Ihnen die Folge gefällt,
empfehlen Sie uns gerne weiter!

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