Folge 13: Gazino & Türkischer Basar

Folge 13: Gazino & Türkischer Basar

Lebensleistung wertschätzen
27 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat

Der U-Bahnhof Bülowstraße im Schöneberger Norden – erbaut 1902
als Hochbahnhof – ist mehr als nur ein Haltepunkt an der U2. Für
viele Berlinerinnen und Berliner mit türkischen Wurzeln ist er
ein Symbol ihrer Geschichte in Berlin. 



Rund 50.000 Menschen aus der Türkei kamen in den 1960er Jahren
als damals so genannte Gastarbeiter nach West-Berlin. Sie holten
später ihre Familien nach, gerade Schöneberg-Nord wurde zum neuen
Lebensmittelpunkt. 


1972 wurde der Zugverkehr auf der U2 eingestellt – die Linie war
durch den Mauerbau und deshalb nachlassender Fahrgastzahlen nicht
mehr sinnvoll zu nutzen. 



Anfang der 80er Jahre begann dann ein neues Kapitel: findige
Köpfe verwandelten den alten Bahnhof in einen türkischen Basar.
Schnell wurde er zum Treffpunkt und der dazugehörige Musikclub
„Gazino“ war ein musikalisches Zuhause und ein Stück gelebte
Heimat.



Kurz nach der Wiedervereinigung rollte die U2 wieder durch –
Basar und Gazino waren damit Geschichte. 


Heute, über drei Jahrzehnte später, knüpft das Bezirksamt
Tempelhof-Schöneberg an diese Geschichte an - und veranstaltete
im Oktober das Musikfest „Gazino und Türkischer Basar“ in der
Steinmetzstraße in Schönberg-Nord, direkt am U-Bahnhof
Bülowstrasse.



Und viele kamen.



Das Musikfest wollte an den besonderen Ort und die damit
verbundene Kultur der Gastarbeiter:innen erinnern – und ihre
Lebensleistung würdigen – als unverzichtbarer Teil der
gemeinsamen Geschichte und der Vielfalt, die Tempelhof-Schöneberg
lebendig macht und heute prägt.



Großstadtradio-Reporter Joachim hat das Fest im Schöneberger
Norden besucht und berichtet in diesem Podcast über Stimmen,
Erinnerungen und Meinungen rund um den ehemaligen türkischen
Basar.

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