Beschreibung

vor 2 Monaten

Predigt zu 1. Mose 28, 10-19





Jakob ist auf der Flucht. Sein Bruder Esau ist hinter ihm her,
schäumend vor Wut. Was hatte Jakob getan?





Er hatte Esau betrogen. Nicht um Geld oder Besitz, zumindest
nicht direkt. Sondern um einen Segen. Den Segen ihres Vaters
Isaak. Der nämlich wollte eigentlich seinen Erstgeborenen segnen.
Und das war - wenn auch nur um ein Haar - der Zwillingsbruder
Esau. Doch der alte Isaak war blind und so konnte Jakob ihn
hereinlegen: Als Esau fort war, ging er zum Vater und legte sich
ein Fell auf, damit der Vater dachte, es sei der - sehr behaarte
- Erstgeborene Sohn. War er aber nicht, und so bekam den Segen
Jakob. Dieser Segen war mehr als das Zeichen dafür, dass der
Besitz an den Erstgeborenen übergehen sollte zeigen: Du führst
den Bund fort, Abraham mit Gott geschlossen hat, du leitest uns
in der Gemeinschaft mit Gott. Esau war natürlich stinksauer. Er
wollte Jakob töten.





Jakob ist Heimat und rastlos, vielleicht plagt ihn sogar ein
wenig das schlechte Gewissen, auf jeden Fall Angst und
Unsicherheit.


In dieser Situation beginnt unser Predigttext. Er steht im ersten
Buch Mose, Kapitel 28:





Jakob zog von Beerscheba nach Haran.


Unterwegs kam er an einen Ort,


an dem er übernachtete.


Denn die Sonne war schon untergegangen.


Er nahm einen von den Steinen dort


und legte ihn neben seinen Kopf.


Dann schlief er ein.


Im Traum sah er eine Leiter,


die von der Erde bis zum Himmel reichte.


Auf ihr stiegen Engel Gottes hinauf und herunter.


Plötzlich stand der Herr vor ihm und sagte:


»Ich bin der Herr,


der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks.


Das Land, auf dem du liegst,


will ich dir und deinen Nachkommen geben.


Sie werden so zahlreich sein


wie der Staub auf der Erde.


Du wirst dich nach Westen und Osten,


nach Norden und Süden ausbreiten.


Durch dich und deine Nachkommen


sollen alle Völker der Erde gesegnet sein.


Siehe, ich bin bei dir und behüte dich überall,


wohin du auch gehst.


Ich bringe dich zurück in dieses Land.


Ich werde dich nicht verlassen,


bis ich vollbringe, was ich dir verheißen habe.«





Als Jakob aus dem Schlaf erwachte, sagte er:


»Gott ist an diesem Ort,


und ich wusste es nicht.«


Da fürchtete er sich und dachte:


»Vor diesem Ort muss man Ehrfurcht haben!


Hier ist gewiss ein Haus Gottes


und ein Tor zum Himmel.«


Am Morgen stand Jakob früh auf und nahm den Stein,


den er neben seinen Kopf gelegt hatte.


Er stellte ihn als Kultstein auf


und rieb seine Spitze mit Öl ein.


Jakob nannte den Ort Bet-El, das heißt: Haus Gottes.

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