Folge 1369: SUZHOU RIVER - Im Kopf des Regisseurs
Der erste Eindruck direkt nach dem Film
17 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 2 Monaten
SUZHOU RIVER ist ein Film, bei dem man dem Regisseur beim Denken
zuschauen kann. Das ist einerseits reizvoll, nimmt dem Film
andererseits seine emotionale Kraft. Im Mittelpunkt stehen zwei
ineinander verschachtelte Liebesgeschichten in Shanghai Ende der
1990er Jahre. Ein Videograf verliebt sich in Meimei, eine junge
Frau, die als Meerjungfrau Attraktion in einer Bar ist. In
Rückblicken entfaltet sich eine zweite Liebesgeschichte: Mardar,
ein Motorradkurier, verliebt sich in Moudan, die ihn verlässt mit
dem Versprechen als Meerjungfrau zurückzukehren. Moudan und
Meimei sind nicht voneinander zu unterscheiden – handelt es sich
um dieselbe Frau? Die Anklänge an Hitchcocks Vertigo und Wong
Kar-wais Romanzen sind nicht zu übersehen.
Regisseur Lou Ye erzählt die Geschichte des Videografen
konsequent aus dessen Perspektive, inklusive anstrengender
Schulterschüttelkamera und häufigem Voice Over durch den
Videografen. Die Off-Stimme schafft Distanz und geht immer wieder
in die „Tell don’t show“-Falle. Dadurch verfehlen die eigentlich
starken Liebesgeschichten ihre Wirkung auf das Publikum. Als
intellektuelle Konstruktion, als filmisches Experiment mit den
nichtasiatischen Motiven Undine und Vertigo dennoch sehr
reizvoll. Und der Beginn im Industrie-Hafen von Shanghai ist eine
Masterclass in Kamera und Schnitt. Im Podcast direkt nach dem
Film vergleichen wir SUZHOU RIVER mit ALL WE IMAGINE AS LIGHT. Am
Mikrofon mit dem ersten Eindruck: Johanna und Thomas.
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