Gemeinsam sind wir unerträglich Teil 3 (Lesung Grit Lemke)

Gemeinsam sind wir unerträglich Teil 3 (Lesung Grit Lemke)

Die unabhängige Frauenbewegung der späten DDR
15 Minuten

Beschreibung

vor 3 Monaten
Die Städtischen Bibliotheken Dresden und die Technische Universität
Dresden (TUD) präsentieren eine außergewöhnliche Ausstellung, die
ein oft übersehenes, aber umso bedeutenderes Kapitel der
DDR-Geschichte ins Rampenlicht rückt: die unabhängige
Frauenbewegung der späten DDR. Diese Frauen waren mehr als nur
Akteurinnen – sie waren Wegbereiterinnen, deren unerschrockener
Widerstand gegen ein repressives System nicht nur die Friedliche
Revolution maßgeblich mitprägte, sondern bis heute
gesellschaftliche Debatten über Gleichberechtigung, Freiheit und
Zivilcourage inspiriert. Noch heute sind die Spuren dieser Bewegung
sichtbar: Wenn es darum geht, Wege zu ebnen, Menschen zu beraten,
zu unterstützen und in gesellschaftlichen Diskussionen argumentativ
für Gleichstellung und Gerechtigkeit einzutreten, wirken ihr Ideen
fort. In einer Zeit, in der abweichende Meinungen gefährlich waren,
gründeten sie unabhängige Netzwerke, verfassten kritische
Flugblätter und organisierten mutige Demonstrationen. Unter
ständiger Beobachtung der Stasi riskierten sie ihre Freiheit und
Sicherheit – und bewirkten doch eine nachhaltige Veränderung der
gesellschaftlichen Wahrnehmung von Frauenrechten und politischem
Engagement. „Die mutigen Akteurinnen der unabhängigen
Frauenbewegung in der DDR gilt es in unserer Gegenwart zu würdigen
als Beitrag zur gesellschaftlichen Debatte zu Demokratie, Freiheit
und Geschlechtergerechtigkeit“, betont Annekatrin Klepsch,
Bürgermeisterin für Kultur und Wissenschaft. „Bibliotheken sind
mehr als Aufbewahrungsorte von Informationen, denn sie halten
Wissen und Erinnerungen durch Diskurs lebendig. Diese Ausstellung
bietet viele Gesprächsanlässe und setzt ein starkes Zeichen dafür,
Geschichte, die droht, in Vergessenheit zu geraten, neu sichtbar zu
machen und in den Kontext zu unserer Gegenwart zu setzen", sagt
Lena Leubner, Leiterin der Zentralbibliothek der Städtischen
Bibliotheken Dresden. Die Eröffnung am 24. Juli um 18 Uhr im
Kulturpalast wurde durch einen Eröffnungspodcast im Rahmen der TUD
Lectures Plus und You Ask We Explain begleitet, den Lisa-Marie
Eberharter moderierte. „Die Erinnerungsarbeit an die unabhängige
Frauenbewegung in der DDR ist keine nostalgische Rückschau, sondern
eine dringende Aufgabe – sie verbindet politische Geschichte mit
aktuellen Debatten um Gleichstellung, Demokratie und
gesellschaftlichen Wandel“, so Prof.in Roswitha Böhm, Prorektorin
Universitätskultur der TUD. Mehr Informationen zu Prof.in Roswitha
Böhm Referentinnen und Teilnehmerinnen am Podcast sind: Annekatrin
Klepsch, Bürgermeisterin der Landeshauptstadt Dresden Beigeordnete
für Kultur, Wissenschaft und Tourismus Judith Geffert, Autorin und
Co-Kuratorin der Wanderausstellung „Gemeinsam sind wir
unerträglich“ Anne-Katrin Olbrich, Diplom-Sozialpädagogin,
Supervisorin, Ehe-, Familien- und Lebensberatung Grit Lemke,
Autorin, Filmschaffende und Schriftstellerin, Friederike Berger,
Kunsthistorikerin, Mitarbeiterin im Frauenstadtarchiv Dresden Die
Ausstellung des Vereins Agentur für Bildung – Geschichte, Politik
und Medien e. V. ist als bundesweite Wanderausstellung unterwegs
und ein Beitrag zu 35 Jahren Deutscher Einheit – diesmal mit dem
unverzichtbaren Fokus auf eine Perspektive, die bis heute
nachwirkt. Live aufgenommen und produziert von Johannes
Gerstengarbe ( Ballroom Studios ) im Kulturpalast Dresden. Ein
Projekt der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden
in Kooperation mit dem COSMO Wissenschaftsforum, den Städtischen
Bibliotheken Dresden und der Dresdner Philharmonie. Dieses Vorhaben
wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) und dem Freistaat Sachsen im Rahmen der Exzellenzstrategie
von Bund und Ländern.

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