Teamcheck: Uruguay
7 Minuten
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vor 7 Jahren
Uruguay konnte sich schon zweimal den Weltmeistertitel sichern. Bei
der Copa America sind die stolzen Südamerikaner mit 15 Titeln sogar
Rekordsieger. International ist sie die Mannschaft mit den meisten
Titeln. Doch diese erfolgreichen Zeiten liegen lange zurück. Bei
der Weltmeisterschaft in Russland soll es nun endlich mal wieder
zum großen Wurf reichen.
Text: Christopher Kleis (Macromedia Hochschule Hamburg)
Der Weg zur Weltmeisterschaft:
Seit der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika gehören die
Südamerikaner wieder zum Elitekreis des Weltfußballs. In Brasilien
scheiterte man überraschend schon im Achtelfinale an Kolumbien. In
Russland soll dies vergessen gemacht werden. Der Weg zur WM wurde
von Uruguay souverän beschritten. Die Pflichtaufgaben wurden
teilweise mit relativ engen Ergebnissen erfüllt. Als Zweiter der
Südamerikagruppe ließ man nur Brasilien den Vortritt. Sogar
Argentinien mit Superstar Lionel Messi wurde abgehängt. Allerdings
stehen neun Siegen auch fünf Niederlagen gegen Argentinien,
Brasilien, Chile, Ecuador und Peru gegenüber. Die Unentschieden
gegen Argentinien und Brasilien zeigen aber, dass Trainer Óscar
Tabárez eine talentierte Truppe zusammengestellt hat.
Der Star:
Die Uruquayer verfügen besonders im Sturm über jede Menge
Weltstar-Status. Mit Edison Cavani von Paris Saint Germain und Luis
Suarez vom FC Barcelona stellen die Urus eine titelreife
Doppelspitze. Zweiterer hat Cavani aber entscheidene Dinge voraus.
Er kann neben Meisterschaften in Spanien schon einen Titel in der
Champions League vorweisen und ist Rekordtorschütze in der
Nationalmannschaft. Auch technisch ist er stärker ausgestattet als
Cavani, der oftmals als reiner Strafraumstürmer fungiert.
Allerdings kamen zu den sportlichen Erfolgen auch negative
Schlagzeilen dazu. Unfaire Abwehraktionen mit der Hand,
rassistische Beleidigungen und mehrfache Bisse gegen Kontrahenten
warfen in der Vergangenheit ein schlechtes Bild auf den Topstürmer.
Mittlerweile lässt Suarez lieber Tore sprechen. In der aktuellen
Saison stehen für den „Beißer“ schon 25 Tore zu buche. Mit zwölf
Assists beweist er auch ein Auge für den Mitspieler.
Der mögliche Shooting-Star:
Das Hauptaugenmerk liegt auf den Stars Suarez und Cavani. Dabei
haben auch die Abwehr und besonders die Innenverteidigung einiges
zu bieten. Der junge José Giménez ist fester Bestandteil der
Defensive von Atletico Madrid und könnte zu dem Aufsteiger der WM
werden. Mit seiner Physis und seinem Stellungsspiel ist er ein
Hindernis für jeden Stürmer. In der spanischen Liga muss er sich
gegen Topstürmer wie Messi, Teamkollege Suarez oder Christiano
Ronaldo beweisen. Zudem verfügt er über ein exzellentes
Stellungsspiel und hat den Blick für einen geordneten Spielaufbau.
Auch wenn die Aufmerksamkeit oftmals auf den Stürmern liegt, so ist
Giménez fester Rückhalt und stellt auf seiner Position die Zukunft
des Fußballs dar.
Der Trainer:
Der alte Herr im Team sitzt auf der Trainerbank. Der 71-jährige
Óscar Tarbárez ist seit mittlerweile fast zwölf Jahren Cheftrainer
der Urus. Zuvor war er vor allem als Vereins-Trainer in Argentinien
und Uruquay tätig. Kurz vor der Weltmeisterschaft 2006, für die
sich Uruquay nicht qualifizieren konnte, wurde er als
Nationaltrainer vorgestellt. Seitdem führte er seine Mannschaft zu
jeder WM. 2010 gelang ihm der Überraschungserfolg, als das
Halbfinale erreicht werden konnte. 2011 konnte er mit Uruguay die
Copa-America gewinnen. Der Erfolgstrainer versucht nun, nach dem
frühen WM-Aus 2014, wieder für Furore zu sorgen. Seinen Stars hat
er mit motivierten und hochtalentierten Spielern eine gute
Grundlage dafür gelegt.
Stärken und Schwächen:
So gut das Team auch besetzt ist, so haben sich in der
Qualifikation immer wieder Schwächen offenbart. So konnte man sich
nicht gegen Argentinien oder Brasilien durchsetzen. Bei der
Weltmeisterschaft müssen aber auch die großen Nationen geschlagen
werden. Die Niederlagen fielen fast immer relativ hoch aus. Drei
Tore Rückstand sind nicht wenig. Dies offenbart Lücken in der
Abwehrarbeit. Hier muss Trainer Tarbárez noch nachlegen, soll es
zum WM-Titel reichen. Die Außenverteidigerpositionen sind nicht
hochwertig besetzt. Einzig Maxi Pereira spielt mit dem FC Porto in
einer europäischen Top-Liga. Eine fehlende Kadertiefe könnte den
Urus Probleme bereiten.
Keine Sorgen braucht sich Uruguay in der Offensive und in der
Innenverteidigung zu machen. Im favorisierten 4-4-2-System strahlen
sowohl Suarez als auch Cavani stets Torgefahr aus. Auch wenn die
Namen im Mittelfeld nicht ganz so klangvoll sind, so hat besonders
Lucas Torreira eine sehr starke Saison beim FC Genua gespielt. Als
Sechser wird er mit dem Madrilener Abwehrduo Diego Godin und
Giménez die Bälle abfangen. Die Innenverteidigung ist mit Qualität
gefüllt und muss damit rechnen, dass Gegner versuchen werden, über
die Flügel zu kommen.
Wenn Uruguay es schafft, die mentalen Probleme gegen große Gegner
zu überwinden, die Innenverteidigung hält und die Zuordnung im
System stimmt, kann es mit Hilfe von Suarez und Cavani ganz weit
für die Urus gehen. Qualität dafür hat das Team genug.
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der Copa America sind die stolzen Südamerikaner mit 15 Titeln sogar
Rekordsieger. International ist sie die Mannschaft mit den meisten
Titeln. Doch diese erfolgreichen Zeiten liegen lange zurück. Bei
der Weltmeisterschaft in Russland soll es nun endlich mal wieder
zum großen Wurf reichen.
Text: Christopher Kleis (Macromedia Hochschule Hamburg)
Der Weg zur Weltmeisterschaft:
Seit der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika gehören die
Südamerikaner wieder zum Elitekreis des Weltfußballs. In Brasilien
scheiterte man überraschend schon im Achtelfinale an Kolumbien. In
Russland soll dies vergessen gemacht werden. Der Weg zur WM wurde
von Uruguay souverän beschritten. Die Pflichtaufgaben wurden
teilweise mit relativ engen Ergebnissen erfüllt. Als Zweiter der
Südamerikagruppe ließ man nur Brasilien den Vortritt. Sogar
Argentinien mit Superstar Lionel Messi wurde abgehängt. Allerdings
stehen neun Siegen auch fünf Niederlagen gegen Argentinien,
Brasilien, Chile, Ecuador und Peru gegenüber. Die Unentschieden
gegen Argentinien und Brasilien zeigen aber, dass Trainer Óscar
Tabárez eine talentierte Truppe zusammengestellt hat.
Der Star:
Die Uruquayer verfügen besonders im Sturm über jede Menge
Weltstar-Status. Mit Edison Cavani von Paris Saint Germain und Luis
Suarez vom FC Barcelona stellen die Urus eine titelreife
Doppelspitze. Zweiterer hat Cavani aber entscheidene Dinge voraus.
Er kann neben Meisterschaften in Spanien schon einen Titel in der
Champions League vorweisen und ist Rekordtorschütze in der
Nationalmannschaft. Auch technisch ist er stärker ausgestattet als
Cavani, der oftmals als reiner Strafraumstürmer fungiert.
Allerdings kamen zu den sportlichen Erfolgen auch negative
Schlagzeilen dazu. Unfaire Abwehraktionen mit der Hand,
rassistische Beleidigungen und mehrfache Bisse gegen Kontrahenten
warfen in der Vergangenheit ein schlechtes Bild auf den Topstürmer.
Mittlerweile lässt Suarez lieber Tore sprechen. In der aktuellen
Saison stehen für den „Beißer“ schon 25 Tore zu buche. Mit zwölf
Assists beweist er auch ein Auge für den Mitspieler.
Der mögliche Shooting-Star:
Das Hauptaugenmerk liegt auf den Stars Suarez und Cavani. Dabei
haben auch die Abwehr und besonders die Innenverteidigung einiges
zu bieten. Der junge José Giménez ist fester Bestandteil der
Defensive von Atletico Madrid und könnte zu dem Aufsteiger der WM
werden. Mit seiner Physis und seinem Stellungsspiel ist er ein
Hindernis für jeden Stürmer. In der spanischen Liga muss er sich
gegen Topstürmer wie Messi, Teamkollege Suarez oder Christiano
Ronaldo beweisen. Zudem verfügt er über ein exzellentes
Stellungsspiel und hat den Blick für einen geordneten Spielaufbau.
Auch wenn die Aufmerksamkeit oftmals auf den Stürmern liegt, so ist
Giménez fester Rückhalt und stellt auf seiner Position die Zukunft
des Fußballs dar.
Der Trainer:
Der alte Herr im Team sitzt auf der Trainerbank. Der 71-jährige
Óscar Tarbárez ist seit mittlerweile fast zwölf Jahren Cheftrainer
der Urus. Zuvor war er vor allem als Vereins-Trainer in Argentinien
und Uruquay tätig. Kurz vor der Weltmeisterschaft 2006, für die
sich Uruquay nicht qualifizieren konnte, wurde er als
Nationaltrainer vorgestellt. Seitdem führte er seine Mannschaft zu
jeder WM. 2010 gelang ihm der Überraschungserfolg, als das
Halbfinale erreicht werden konnte. 2011 konnte er mit Uruguay die
Copa-America gewinnen. Der Erfolgstrainer versucht nun, nach dem
frühen WM-Aus 2014, wieder für Furore zu sorgen. Seinen Stars hat
er mit motivierten und hochtalentierten Spielern eine gute
Grundlage dafür gelegt.
Stärken und Schwächen:
So gut das Team auch besetzt ist, so haben sich in der
Qualifikation immer wieder Schwächen offenbart. So konnte man sich
nicht gegen Argentinien oder Brasilien durchsetzen. Bei der
Weltmeisterschaft müssen aber auch die großen Nationen geschlagen
werden. Die Niederlagen fielen fast immer relativ hoch aus. Drei
Tore Rückstand sind nicht wenig. Dies offenbart Lücken in der
Abwehrarbeit. Hier muss Trainer Tarbárez noch nachlegen, soll es
zum WM-Titel reichen. Die Außenverteidigerpositionen sind nicht
hochwertig besetzt. Einzig Maxi Pereira spielt mit dem FC Porto in
einer europäischen Top-Liga. Eine fehlende Kadertiefe könnte den
Urus Probleme bereiten.
Keine Sorgen braucht sich Uruguay in der Offensive und in der
Innenverteidigung zu machen. Im favorisierten 4-4-2-System strahlen
sowohl Suarez als auch Cavani stets Torgefahr aus. Auch wenn die
Namen im Mittelfeld nicht ganz so klangvoll sind, so hat besonders
Lucas Torreira eine sehr starke Saison beim FC Genua gespielt. Als
Sechser wird er mit dem Madrilener Abwehrduo Diego Godin und
Giménez die Bälle abfangen. Die Innenverteidigung ist mit Qualität
gefüllt und muss damit rechnen, dass Gegner versuchen werden, über
die Flügel zu kommen.
Wenn Uruguay es schafft, die mentalen Probleme gegen große Gegner
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