Teamcheck: Marokko

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Beschreibung

vor 7 Jahren
Die Vertreter vom afrikanischen Kontinent fahren in der Regel mit
großen wenigen Ambitionen zur Weltmeisterschaft. Bei den letzten
Turnieren zeigten diese Nationen auch bereits punktuell, was in
ihnen steckt. Nun will eine stabile Mannschaft aus Marokko beim
Turnier in Russland überzeugen.

Text: Manuel Behlert (90PLUS)

Der Weg zur WM:
Die marokkanische Mannschaft hatte zu Beginn der Qualifikation nur
ein Ziel: Die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Russland! In
der entscheidenden Gruppenphase bekamen es die Nordafrikaner in
einer komplizierten und hochklassig besetzten Gruppe mit der
Elfenbeinküste, der Mannschaft aus Gabun um Superstar
Pierre-Emerick Aubameyang und Mali zu tun. Marokko ging nicht als
großer Favorit in dieses Spiel, zeigte aber im Verlauf der
Qualifikation viel Herz, spielte sehr diszipliniert und es reichten
drei Siege und drei Remis für den souveränen Gruppensieg.
Beeindruckend war vor allem die Tatsache, dass Marokko in allen
sechs Spielen ohne Gegentreffer blieb. Die Defensive war das
Prunkstück dieser Mannschaft, die eine sehr gute Entwicklung
durchlief und am Ende vier Zähler vor der Elfenbeinküste
landete.

Der Star:
Marokko verfügt über einige gute Einzelspieler, dennoch ist der
absolute Star des Teams relativ leicht zu bestimmen: Medhi Benatia.
Der Innenverteidiger ist die klare und unangefochtene Führungsfigur
im Defensivzentrum, hält die Abwehr zusammen, gibt Kommandos,
dirigiert und bringt seine Erfahrungen so gewinnbringend wie
möglich ein. Benatia, der seit seinem Wechsel vom FC Bayern nun bei
Juventus Turin spielt, hatte in der Vergangenheit zwar häufiger mit
Verletzungsproblemen zu kämpfen, erreichte aber zumeist schnell
wieder seine Topform und spielte vor allem vor der
Weltmeisterschaft eine sehr gute und stabile Saison mit wenigen
Blessuren. Der 31-jährige ist definitiv der wichtigste Spieler im
Defensivverbund Marokkos und wird die Mannschaft als Leader in
dieses Turnier führen. Ob Marokko eine Überraschung in einer
schweren Gruppe mit Spanien und Portugal gelingen kann, bleibt
abzuwarten. Die Hoffnungen ruhen aber auf Spielertypen wie Benatia
und eine stabile Defensive könnte der Schlüssel zum Erfolg
sein.

Der mögliche Shooting-Star:
Amine Harit. Der junge Offensivspieler wechselte vor der Saison
2017/18 vom FC Nantes zum FC Schalke 04 in die Bundesliga. In der
französischen Ligue 1 galt Harit als sehr talentierter,
dribbelstarker Spieler, dem es noch an der letzten Effizienz fehlt.
Harit lernte in seiner ersten Saison in der Bundesliga enorm viel
dazu, wird im Juni erst 21 Jahre als und spielt schon jetzt sein
erstes großes Turnier für die Nationalmannschaft, alleine das zeigt
bereits über welch eine Qualität Harit verfügt. Und der Spieler,
der auf Schalke schnell zu einer Art Publikumsliebling wurde, fährt
durchaus ambitioniert nach Russland. Man kann durchaus davon
ausgehen, dass der 20-jährige in der Gruppenphase eine gute Rolle
spielen und viel eingesetzt wird. Gerade gegen Spanien und Portugal
könnten seine Qualitäten gefragt sein: Instiktfußball mit einer
extremen Handlungsschnelligkeit, einer guten Ballbehandlung und der
Fähigkeit im Dribbling auch einmal 1-2 Gegenspieler stehen zu
lassen. Gerade wenn die marokkanische Mannschaft die notwendigen
Räume gegen die Favoriten bekommt, könnte Harit seine Qualitäten
ausspielen. Allerdings: In dieser starken Gruppe kann auch schnell
bereits Schluss sein.

Der Trainer:
Trainer der marokkanischen Mannschaft ist der 50-jährige Franzose
Herve Renard. Renard ist ein absoluter Fachmann im afrikanischen
Fußball, trainierte bisher die Nationalmannschaften von Sambia
(zweimal), Angola und der Elfenbeinküste, war auf Vereinsebene
unter anderem für den FC Sochaux und den OSC Lille tätig. Der
Trainer, der in seiner aktiven Karriere keine signifikanten
Erfolgserlebnisse feiern durfte, gewann als erster Coach zweimal
den Afrika-Cup (mit Sambia und der Elfenbeinküste) und wurde 2012
zu Afrikas Trainer des Jahres gewählt. Renard weiß also genau
worauf es ankommt, kann eine Mannschaft während eines Turniers
hervorragend moderieren und weiß welche Maßnahmen in der
Vorbereitung zu treffen sind.

Stärken und Schwächen: In der Qualifikation
kristallisierte sich vor allem eine Stärke heraus - und zwar die
bereits angesprochene Defensive. Marokko ist nur schwer zu
bezwingen, steht gut, spielt diszipliniert und besitzt
zweikampfstarke, aufopferungsvoll kämpfende Spieler. Die
individuelle Klasse ist mit Carcela-Gonzalez, Harit, Belhanda und
Ziyech ebenfalls vorhanden, auch dort muss man sich nicht
verstecken. Die erste Elf ist ohnehin sehr ordentlich besetzt, aber
einerseits fehlt ein Mittelstürmer auf Topniveau, andererseits sind
die Torhüter ausbaufähig. Zudem kann von der Bank nicht mehr die
ganz große Qualität nachgelegt werden.


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