Teamcheck: Frankreich

Teamcheck: Frankreich

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Beschreibung

vor 7 Jahren
Die wohl bitterste Niederlage für Frankreich: Ein Treffer in der
Verlängerung im letzten Europameisterschafts Finale von Portugal
stoppt die französische Nationalmannschaft. Ein Tor, mitten ins
Herz von „Les Bleus“. Heim-EM, mit Abstand die beste Mannschaft im
Turnier, dominierend im Finale und kein Titel. Zwei Jahre später
möchte es Frankreich anders machen. Eine Trophäe in der Hand
halten, nicht nur die Trostmedaille umgehangen bekommen.
Weltmeister werden. Im Team: Große Namen und junge Talente. An der
Seitenlinie steht, wie auch 2016, der titelerfahrene Didier
Deschamps. Er soll die französische Nationalmannschaft mit allen
genialen Individualspielern zusammenschweißen und den zweiten
Weltmeistertitel möglich machen.

Text: Noah Peil (Macromedia Hochschule Hamburg)

Der Weg zur WM:
Die französische Bewerbung für die Weltmeisterschaft war mehr als
ordentlich. „Les Bleus“ schafften es mit Schweden und den
Niederlande in der Qualifikationsgruppe auf den ersten Rang.
Weißrussland und Luxemburg luchsten den Franzosen überraschende
Remis ab. Lediglich gegen die Schweden verlor die Elf. Dagegen
stehen dennoch sieben Siege in der WM-Qualifikation. Im Testspiel
gegen Kolumbien im März unterlagen die Franzosen ebenfalls. Dadurch
verstärkte sich die Kritik am Mannschaftszusammenhalt.

Der Star:
Die Suche nach dem großen Superstar in Frankreichs Nationalteam
zeigt sich dank Überangebot schwierig. Mittelfeldspieler Paul Pogba
gilt als einer der besten der Welt, kam allerdings in seiner Saison
mit Manchester United nicht an eigene Höchstleistungen heran. Mit
Raphael Varane und Samuel Umtiti haben die Franzosen weltweit
gefürchtete Innenverteidiger. Die größte französische Hoffnung ist
wohl dennoch Stürmerstar Antoine Griezmann. Der Stürmer von
Atlético Madrid erzielte in der laufenden Saison knapp 30
Pflichtspieltore. Griezmann gewann mit Madrid die Europa League.
Vor seinem Schuss müssen sich Gruppenphasen Gegner Australien, Peru
und Dänemark fürchten. Griezmanns Schnelligkeit bei Kontern und die
Passgenauigkeit machen ihn zu einem vielseitigen Mittelstürmer. Bei
der Europameisterschaft 2016 galt Griezmann als größter
Leistungsträger.

Der mögliche Shooting Star:
Zwei Jungspunde stechen im französischen Nationalteam besonders
heraus: Ousmane Dembele und Kylian Mbappé. Beide rangieren mit
ihrem Marktwert weit über der Hundert-Millionen-Euro-Marke.
Ex-Borussia Dortmund-Star Dembele haderte allerdings in seiner
ersten Saison beim FC Barcelona an langen Verletzungspausen. Bei
Barcelona ist der Flügelflitzer nicht immer gesetzt.
Daher ist die Bühne frei für Kylian Mbappé. Der dribbelstarke
Stürmer von Paris St. Germain wird zu einem der teuersten Transfers
aller Zeiten. In den Abwehrreihen findet er dank Schnelligkeit und
hoher Spielintelligenz immer wieder Lücken. In der laufenden Saison
war er einer der Leistungsträger in Paris Sturm. Gleiches wird von
ihm bei der Weltmeisterschaft erwartet. Mbappé genießt aufgrund
seiner Glanzleistungen längst keinen Welpenschutz mehr. Im
Zusammenspiel mit Griezmann kann er die große Hoffnung der
Franzosen sein.  Im Schatten dessen steht Verteidiger Benjamin
Pavard. Der Rechtsverteidiger spielte eine konstante Saison beim
VfB Stuttgart. Pavard giltl als äußerst robust und passsicher. Er
könnte in der Verteidigung einer der großen Französischen
Geheimwaffen werden.

Der Trainer:
Didier Deschamps weiß, wie sich der goldene WM-Pokal in den Händen
anfühlt. Als Kapitän der französischen Nationalmannschaft wurde er
Welt- und Europameister. In Spieler und Trainerkarriere holte
Deschamps 24 Trophäen. Der Mann mit den kurzen, grauen Haaren ist
ein Gewinnertyp. Deschamps spielte in nahezu allen großen
europäischen Ligen: Frankreich, Italien, Spanien und England. Als
Trainer führten ihn drei hochkarätige Stationen zu Frankreich.
Deschamps möchte seine Spieler genau kennen. Mit jedem neuberufenen
Spieler führt er ein eins-zu-eins-Gespräche über seine Erwartungen.
Und Deschamps nimmt kein Blatt vor den Mund. Jungen Spieler ordnet
er Potenzial, nicht Talent zu. Talent müssen junge Franzosen bei
ihm erst über einen längeren Zeitraum beweisen. Zu Teilen Deschamps
Spielerzeit war Frankreich die beste Nationalmannschaft der Welt.
Dass er wieder erster an der Weltspitze sein möchte kann man
annehmen.

Stärken und Schwächen:
Die Offensive der Franzosen ist gespickt mit Mega-Talenten. Neben
Dembele und Mbappe verfügt Frankreich über das schnelle Wunderkind
Thomas Lemar. Die Offensive verspricht temporeichen Fußball. Die
Innenverteidigung ist mit Raphael Varane und Samuel Umtiti
ebenfalls gut besetzt und stabil Dazu kommen alteingesessene Stars
wie Griezmann und Pogba.
Mit Dembele, Pogba und Martial haben die Franzosen drei Spieler,
die in dieser Saison nicht ihr Leistungsmaximum herausgeholt haben
Dazu hoffen die Franzosen, dass ein möglich bevorstehender Transfer
von Griezmann zum FC Barcelona nicht zum Motivationshindernis wird.
Die Elf von Deschamps dürfte dazu Probleme bekommen, diese
Weltstars zu einer Einheit werden zu lassen. Frankreich hat nun
bereits über einen längeren Zeitraum mit problematischen
Individualspieler zu tun. Bei der Weltmeisterschaft 2010 hatte
Stürmer Nicolas Anelka Trainer Raymond Domenech wüst beschimpft.
Daraufhin wurde Anelka nach Hause geschickt. die französischen
Nationalspieler streikten als Reaktionm an einem Trainingstag
während der Weltmeisterschaft. Eine Wiederholung dieses Desasters
kann Frankreich wahrlich nicht gebrauchen.


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