Stillen in der Öffentlichkeit - warum regt das immer noch so auf?
Stillberaterin Sabine Gabath erklärt im Podcast, warum Stillen in
der Öffentlichkeit einst verpönt war und gibt Tipps, wie sich
stillende Mütter vor Kritik von außen schützen können.
28 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Monaten
Jeder fünfte Österreicher empfindet öffentliches Stillen als
unhygienisch oder unappetitlich. Das ergab vor kurzem eine
repräsentative Onlinebefragung. Warum es immer noch so viele
Menschen aufregt, wenn Mütter ihrem Kind in der Öffentlichkeit
die Brust geben, wird in dieser Folge des SN-Podcasts „Die
gefragte Frau“ besprochen. Die Salzburger Stillberaterin Sabine
Gabath gibt spannende Einblicke in die Geschichte des Stillens in
Österreich. Denn während das Stillen in anderen Kulturen seit
Jahrtausenden das natürlichste der Welt ist, galt es in
Österreich immer wieder als verpönt. Vor allem zur Zeit des
Nationalsozialismus übertrugen sich Hitlers strikte Vorstellungen
von Erziehung auch auf das Stillen. Die Brust durfte rein der
Nahrungsaufnahme dienen, jegliche Bindungsmaßnahmen zwischen
Mutter und Kind wurden abgelehnt. „Das schlägt sich bis heute bei
vielen durch“, erzählt Gabath im Podcast.
Noch heute gebe es von älteren Frauen großen Druck auf stillende
Frauen. Man solle doch möglichst früh abstillen, das Kind nur
nicht zu sehr verwöhnen: „Sie meinen das nur gut, sie
wollen uns retten“, sagt Gabath. „Aber wir brauchen niemanden,
der uns rettet. Wir brauchen jemanden, der uns die Wäsche
aufhängt, oder ein Gulasch kocht.“
Dass viele Österreicherinnen und Österreicher öffentliches
Stillen immer noch als abstoßend empfinden, kritisiert die
vierfache Mutter scharf: „Ich will nicht am Klo stillen, oder im
Stiegenhaus, nur damit die das akzeptieren. Der Gesellschaft tut
es gut, wenn Mütter überall stillen.“
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