Er gibt den Schiffen eine Stimme

Er gibt den Schiffen eine Stimme

Konkurrenten auf dem Wasser, Verbündete an Land: Remo Rey vertritt die Interessen der Schiffsbetriebe, zum Beispiel im Bundeshaus.
47 Minuten

Beschreibung

vor 4 Monaten

Remo Rey ist Geschäftsführer der Schweizerischen
Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh)

Seit Frühling ist er auch Präsident des VSSU, des Verbandes
der Schweizer Schifffahrtsunternehmen

Der Verband vertritt die Interessen der Schifffahrt gegenüber
Politik und Gesellschaft

Rey spricht über die Herausforderungen der Branche: lange
Ausbildungen, hohe Kosten und umstrittene Angebote



Ein Schiff ist kein Postauto: Das erklärt Remo Rey zum Beispiel
im Bundeshaus. Als Präsident des Branchenverbands VSSU vertritt
er die Anliegen der Schweizer Schifffahrt gegenüber der Politik,
dem Tourismus oder der Öffentlichkeit. «Es ist wichtig, dass man
gemeinsam hinstehen und seine Bedürfnisse anbringen kann», sagt
Rey im Schiffpodcast und erzählt, wie er in das Amt gestartet ist
und was ihm dabei wichtig ist.


Der Verband der Schweizer Schifffahrtsunternehmen arbeitet eher
im Hintergrund. «Ein zentraler Teil ist die Zusammenarbeit mit
dem Bundesamt für Verkehr, wo Gesetze und Verordnungen
vorbereitet werden.», sagt Rey und stellt weitere Aufgaben des
Verbands vor. Dazu gehören die aktuellen Herausforderungen in der
Schifffahrt:


Lange Ausbildungen erschweren die Personalplanung. Aktuell fahren
nicht alle Schiffe in der Schweiz, weil Schiffsführerinnen oder
Maschinisten fehlen. Remo Rey erläutert, wo die Ausbildung
vereinfacht wird und warum sie dennoch lange dauern muss. Er
zeigt auf, wie er als Geschäftsführer der
Schifffahrtsgesellschaft URh mit dieser Herausforderung umgeht.


Manche Schiffe bleiben in der Werft, weil das Geld für
Reparaturen fehlt. Remo Rey erklärt, warum die Schifffahrt teuer
ist und dass Schiffsbetriebe auf die Unterstützung der
Gesellschaft angewiesen sind. Vor allem Investitionen in
klimafreundliche Motoren übersteigen oft die finanziellen
Möglichkeiten der Unternehmen. Im Schiffspodcast wird aufgezeigt,
wie Schiffe eine Region attraktiver machen.


Viel Kritik einstecken muss die Schifffahrt wegen einer
exklusiven Luxusfahrt für kleine Gruppen, die auf dem
Vierwaldstättersee angeboten wird. Im Schiffspodcast verteidigt
Remo Rey das Angebot und wirbt für frische Ideen. Solche Angebote
seien notwendig, um Aufmerksamkeit zu erzeugen, sagt Rey. «Die
Schifffahrt muss im Gespräch bleiben». Mit klassischen
Kursfahrten sei das kaum zu schaffen.


Wir nehmen den Schiffspodcast auf dem 100 Jahre alten Motorschiff
Konstanz auf, das heute vorab als Hotelschiff dient. Remo Rey
erzählt von der Suche nach einer Verwendung für das eher kleine
Schiff und wie es ihm ans Herz gewachsen ist. Er spricht auch
über das zweite historische Schiff der URh-Flotte: Das
Motorschiff Stein am Rhein und seinen Sulzer Zweitaktmotor 6 TW
24 und welche Herausforderungen sich stellen, ihn zu erhalten.


Zur Schifffahrt ist Remo Rey eher zufällig gekommen. Davor war er
Tourismusdirektor in Winterthur. «Die Schifffahrt vereint vieles,
was mir wichtig ist: Gastgeber sein, Gastronomie, touristisches
Angebot – aber auch neue Herausforderungen wie Finanzierung und
Investitionsplanung», sagt der Betriebsökonom. Nach elf Jahren
ist er noch immer mit Begeisterung dabei.


 


Links
Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein URh
https://www.urh.ch/


Spenden für MS Stein am Rhein
https://www.urh.ch/blog/erhalt-ms-stein-am-rhein


Der VSSU
https://schweizer-schifffahrt.ch/


Weitere Folge des Schiffspodcasts mit der URh
https://schiffspodcast.ch/episodes/so-wird-der-tag-der-offenen-werft-organisiert


Inhaltsverzeichnis
0:15      Einleitung
2:05      100 Jahre MS Konstanz
5:15      MS Stein am Rhein
9:25      Neuer Präsident VSSU
13:10   Aufgaben des VSSU
9:15      Gemeinsame Ausbildung
22:10   Personalmangel
33:00   Niedrigwasser
37:25   Finanzierung der Schifffahrt
41:20   Luxusangebote
46:05   Remo Rey persönlich


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Der Schiffspodcast erscheint zwölfmal im Jahr, immer am ersten
Montag des Monats. Er zeigt, was hinter den Kulissen der
Schweizer Schifffahrt so läuft, erklärt Zusammenhänge und macht
Lust auf unsere Schiffe und Gewässer. Er ist ein privates,
unabhängiges und ehrenamtliches Projekt.

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