Die Halbautomatiken: Blenden- oder Zeitvorwahl – Wie du mit A/Av und S/Tv kreativ fotografierst
17 Minuten
Beschreibung
vor 4 Monaten
In der letzten Folge ging es um das große Thema Belichtung mit
Hilfe der Einstellung von Blende, Verschlußzeit und
Empfindlichkeit.
Heute reden wir darüber, wie du mit ganz einfachen Mitteln
mehr Kontrolle über deine Bilder bekommst, ohne
gleich wieder zurück in den manuellen Modus gehen zu müssen.
Es geht also um die Halbautomatiken deiner
Kamera, also die Kameramodi A/Av für
Blendenpriorität und S/Tv für Zeitpriorität. Und
ich sag’s gleich vorweg:
Das sind zwei sehr wichtige und hilfreiche Wege und
Möglichkeiten für die kreative Bildgestaltung, die du dir
wünschst.– Ich nutze sie auch, ich fotografiere fast nur mit der
Blendenvorwahl, weil ich mit der Wahl der Blendenöffnung sehr gut
die Schärfentiefe und damit die Aussage meiner Fotos steuern
kann.
Was bedeutet Halbautomatik eigentlich?
Viele Kameras haben die Buchstaben P, A, S, M
(oder auf Canon: P, Av, Tv, M) auf dem
Moduswahlrad.
P ist Programmautomatik – eher wie „grün“, wie
Vollautomatik, aber mit etwas Kontrolle. Über diesen Modus reden
wir nicht. Und auch nicht über die Motivprogramme für Sport,
Landschaft, Portrait usw., die es auf einigen Moduswahlrädern
gibt: die braucht kein
M ist der manuelle Modus – mit dem kannst
wirklich alles selbst steuern.
Aber dazu gibt es:
A / Av = Blendenpriorität bzw. Blendenvorwahl
S / Tv = Zeitpriorität bzw. Zeitvorwahl
In beiden Fällen steuerst du einen Teil der
Belichtung – und die Kamera hilft dir beim Rest. Das ist
ideal für den Einstieg ins bewusste Fotografieren. Und es ist
gleichzeitig „alltagstauglich“, denn du bist mit einer der
Halbautomatiken schnell genug mit den Einstellungen für die
meisten Motive um dich herum.
Hier drei kleine Foto-Challenges für dich – such dir eine aus
oder mach alle drei!
Aufgabe 1: „spiele“ mit der Blende im Modus A/Av
Ziel: Wirkung der Schärfentiefe erleben
Wähle ein ruhiges Motiv (z B. die Kaffeetasse auf dem Tisch)
Fotografiere es bei etwa 50 mm Brennweite aus relativ geringer
Entfernung (vielleicht 50/60 cm) und „auf Augenhöhe“ mit:
f/2.8 oder f/3.5 – f/5.6 – f/11
Achte darauf, wie sich durch die Wahl der unterschiedlichen
Blenden die Schärfe im Vorder- und Hintergrund verändert.
Aufgabe 2: experimentiere mit Verschlußzeiten im Modus
S/Tv
Ziel: Bewegungsschärfe oder -unschärfe gezielt
darstellen
Fotografiere ein bewegtes Motiv (Menschen, Fahrrad, fließendes
Wasser), die Kamera kannst du dafür auf einen Tisch oder draußen
auf eine Mauer setzen, damit sie möglichst ruhig bleibt
Probiere: 1/1000 s Bewegung eingefroren –
1/125 s leichte Unschärfe – 1/15
s verwischte Bewegung, „Dynamik“
Aufgabe 3: setze die Belichtungskorrektur bewußt ein und
schaffe unterschiedliche Bildstile mit Licht
Ziel: Bildwirkung mit Helligkeit steuern
Mach drei Aufnahmen vom gleichen Motiv:
Belichtung normal (0 EV) – Unterbelichtet (- ⅓ EV bis -1 EV) –
Überbelichtet (+ ⅓ EV bis +1 EV)
Welche Stimmung gefällt dir am besten?
Lies auch die Blogposts Was ist ein „Lichtwert“? und die Reihe
zum Thema Schärfentiefe
Noch mehr Tipps und Anregungen (auch zu vielen
anderen Themen der Fotografie) findest du in vielen weiteren
Blogposts: https://fotoschule-hannover.de/blog
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