Folge 5 mit Maren Dipke: Professionell Handeln im Jugendamt. Zwischen endlos vielen Fällen, Berufsethos und Teamgeist
49 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Monaten
Pädagogisches Selbstverständnis, Vernetzung im
multiprofessionellen Team, Fremd-Unterbringung, Pflegefamilien,
Scheitern von Hilfemaßnahmen, Netzwerkarbeit,
Fallmanagement
Zu Gast ist diesmal Maren Dipke, Erzieherin, Sozialarbeiterin und
mittlerweile langjährige Fallmanagerin beim RSD, dem Regionalen
Sozialen Dienst eines Berliner Jugendamts. Respektvoll und
mitreißend zugleich spricht sie über ihre herausfordernde Praxis
und teilt mit uns ihren persönlichen Weg zum professionellen
Selbstverständnis in der Arbeit mit hoch belasteten Kindern und
Jugendlichen. Warum dieser nicht immer einfach und hin und wieder
sogar tränenreich war, schildert Maren Dipke äußerst lebendig.
Dabei lässt sie uns schließlich auch daran teilhaben, zu welcher
essenziellen Erkenntnis sie am Ende kam. Abermals nämlich steht
die Fähigkeit des Selbstverstehens im Zentrum der
Auseinandersetzung, eine professionelle Kompetenz, die so
voraussetzungsreich wie unentbehrlich ist, und ohne die auch ein
wirkungsvolles Agieren im Team und im multiprofessionellen
Netzwerk rund um’s Jugendamt nicht möglich
erscheint.
Im Gespräch lernen wir außerdem Tim und seine berührende
Geschichte kennen. Sie steht exemplarisch für all die Fälle, die
beteiligten Fachkräften immer wieder ein Mehr an Engagement, ein
(Aus)halten oft langwieriger Findungsprozesse und die eine oder
andere Überstunde abverlangen. Wir hören aber auch, wie
beglückend es ist, wenn am Ende einer solchen Teamleistung eine
wirklich gute Lösung gefunden werden kann, die den besonderen
Bedürfnissen eines Kindes gerecht wird, das mit 10 Jahren schon
mehr als sieben verschiedene Unterbringungen erlebt hat. Diese
Freude hat Bestand und scheint am Ende zuweilen mühevolle Etappen
im Hilfeprozess deutlich zu überstrahlen.
Aus guten Gründen weist Maren Dipke immer wieder auf die enorme
Bedeutung eines aufrichtigen und achtsamen Austauschs zwischen
allen Prozessbeteiligten hin und resümiert schließlich fast
poetisch: „Einer allein ist zu klein“.
Mit folgenden Materialien kann an das Thema angeknüpft werden:
Dörr, M. (2013). Das Ethos des sozialen Ortes ‚Heim‘ und die
Haltung der PädagogInnen. In Lang, B., Schirmer, C., Lang, T.,
Andreae de Hair, I., Wahle, T., Bausum, J., & Schmid, M.
(Hrsg.), Traumapädagogische Standards in der stationären
Kinder- und Jugendhilfe. Eine Praxis- und Orientierungshilfe der
BAG Traumapädagogik (S. 114-31). Weinheim: Beltz
Gahleitner, Silke Birgitta (2017): Das pädagogisch-therapeutische
Milieu in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Trauma- und
Beziehungsarbeit in stationären Einrichtungen. 2., überarbeitete
und aktualisierte Auflage. Köln: Psychiatrie Verlag
Krautkrämer-Oberhoff, M., & Haaser, K. (2013).
Traumapädagogik und Jugendhilfe. Eine Institution macht sich auf
den Weg – Werkstattbericht. In Bausum, J., Besser, L.-U., Kühn,
M., & W. Weiß (Hrsg.), Traumapädagogik. Grundlagen,
Arbeitsfelder und Methoden für die pädagogische Praxis (S.
68-90) (3. durchg. Aufl.). Weinheim: Beltz
Lang, T. (2013). Bindungspädagogik. Haltgebende, verlässliche und
einschätzbare Beziehungsangebote für Kinder und Jugendliche. In
Lang, B., Schirmer, C., Lang, T., Andreae de Hair, I., Wahle, T.,
Bausum, J., & Schmid, M. (Hrsg.), Traumapädagogische
Standards in der stationären Kinder- und Jugendhilfe. Eine
Praxis- und Orientierungshilfe der BAG Traumapädagogik (S.
187-217). Weinheim: Beltz
Nienstedt, Monika; Westermann, Arnim (2020): Pflegekinder und
ihre Entwicklungschancen nach frühen traumatischen Erfahrungen.
Stuttgart: Klett-Cotta.
Schmid, M. (2013). Umgang mit traumatisierten Kindern und
Jugendlichen in der stationären Jugendhilfe: Traumasensibilität
und Traumapädagogik. In Fegert, J.M., Ziegenhain, U., &
Goldbeck, L. (Hrsg.), Traumatisierte Kinder und Jugendliche
in Deutschland. Analysen und Empfehlungen zu Versorgung und
Betreuung (S. 36-60) (2. Aufl.). Weinheim: Beltz
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