Soldaten und Investitionen: Für Litauen ist Deutschland so wichtig wie nie
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vor 6 Monaten
Ein Blick auf die Landkarte zeigt, warum die Sorge vor einem
russischen Übergriff in Litauen zur neuen Normalität zählt: Im
Süden ist das Land eingekeilt zwischen der russischen Exklave
Kaliningrad und Putins Verbündetem Belarus. Die Menschen in
Litauen diskutieren viel über einen Nato-Bündnisfall. Dabei wird
klar: Deutschland ist für Litauen als Partner so wichtig wie
nie zuvor.
Dominic Otto ist stellvertretender Geschäftsführer der
Deutsch-Baltischen Handelskammer und lebt seit rund zwei
Jahrzehnten in der litauischen Hauptstadt Vilnius. Im Podcast
"Wirtschaft Welt & Weit" erinnert er sich an den feierlichen
Aufstellungsappell der Panzerbrigade 45, dem ersten Großverband
in der Geschichte der Bundeswehr, der fest im Ausland stationiert
ist. Als Ende Mai hunderte Bundeswehrsoldaten auf dem
Kathedralenplatz in Vilnius in Position gingen, war auch er unter
den Zuschauern.
Die Reden von Bundeskanzler Friedrich Merz und Litauens
Präsidenten Gitanas Nausėda haben bleibenden Eindruck
bei Otto hinterlassen: "Beide Seiten haben sich gegenseitiges
Vertrauen und Unterstützung zugesichert", erinnert sich der
Wirtschaftsexperte. Merz habe die Verteidigung Litauens mit der
Verteidigung Berlins gleichgesetzt und damit unterstrichen, "dass
Deutschland im Ernstfall bereit und auch willens ist, die
Nato-Ostflanke hier in Litauen und auch im gesamten Baltikum zu
verteidigen".
Bis 2027 sollen 4800 Soldatinnen und Soldaten und weitere 200
zivile Kräfte in Litauen im Einsatz sein. Wenn auch deren
Familienangehörige dauerhaft im Land leben, ist das "für
litauische Verhältnisse eine mittelgroße Kleinstadt, die aus dem
Boden gehoben werden muss", erklärt Otto. Sein Eindruck: Die
litauische Bevölkerung freut sich auf die Deutschen. Gerade in
Zeiten, in denen viele Menschen die Unterstützung der USA als
wackelig wahrnehmen, "wird Deutschland eine stärkere
Führungsrolle zugesprochen und auch abverlangt."
Ganz gleich, ob er mit dem litauischen Wirtschaftsminister
spricht oder mit Vertretern der Stadtverwaltung Vilnius: Für
Dominic Otto hat die litauische Seite stets großes Interesse
daran, wirtschaftliche, freundschaftliche und auch touristische
Beziehungen zu stärken. Der Hintergedanke dabei: Mit zunehmender
wirtschaftlicher Verflechtung zwischen beiden Ländern steige die
Wahrscheinlichkeit, dass Deutschland Litauen im Ernstfall
verteidige.
Litauen ist offen für Investitionen aus dem Ausland, Deutschland
ist dabei längst ein "gern gesehener Partner". Neben dem
Rüstungsbereich reicht das Spektrum von Maschinenbau über IT,
Fintechs und Biotechnologie hin zum Ausbau der
Energieinfrastruktur. Beim Thema Energie steht aktuell das Thema
Nachhaltigkeit im Fokus. Denn was die Souveränität gegenüber
Russland angeht, hat Litauen gerade erst einen wichtigen und
lange angestrebten Schritt erfolgreich zurückgelegt: Seit Februar
2025 hängt das Land nicht mehr am russischen Stromnetz, sondern
ist an das westeuropäische Kontinentalnetz angedockt.
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