Sascha Lobo (2023): Die große Vertrauenskrise

Sascha Lobo (2023): Die große Vertrauenskrise

Ein Bewältigungskompass.
16 Minuten

Beschreibung

vor 6 Monaten
Im Zuge der immer weiter voranschreitenden Globalisierung und
Digitalisierung haben sich die Mechanismen der
gesamtgesellschaftlichen Vertrauensbildung in den letzten
Jahrzehnten grundlegend gewandelt. Vor dem Aufkommen des Internets
akzeptierten die Bürger_innen die Entscheidungen von Behörden,
Parteien, Schulen und Universi-täten und erwarteten im Gegenzug vom
Staat eine Politik im Sinne der Mehrheitsge-sellschaft. Dieses
„Alte Vertrauen“ basierte auf Gewohnheit, Hierarchie, Stabilität
und einer klaren Kommunikation von oben nach unten. Im
Internetzeitalter hingegen sind politische Entscheidungen
überprüfbar geworden. Im Paradigma des „Neuen Vertrau-ens“ fordern
die Bürger_innen von der Regierung Transparenz, mehr Mitbestimmung,
gesellschaftliche Kontrollmechanismen, eine Kommunikation auf
Augenhöhe sowie rasche Lösungsansätze. Essenziell sind hierbei die
Haltung des aktiven Zuhörens und eine transparente Kom-munikation
auf Augenhöhe mit der Bevölkerung. Eine breite Beteiligungspolitik
gilt als entscheidender Faktor für erfolgreiche
Veränderungsprozesse. Durch diese Beteiligung wird dem Bild eines
elitären Polit-Medien-Komplexes entgegengewirkt.

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