Warum das Cello eines Holocaust-Opfers ins EU-Parlament gelangte

Warum das Cello eines Holocaust-Opfers ins EU-Parlament gelangte

Seit wenigen Jahren gedenkt das EU-Parlament jeweils mit einer speziellen Erinnerungsfeier der Opfer des Holocaust. Dieses Jahr mit einem besonderen «Gast»: Dem Cello des Holocaust-Opfers Pàl Hermann.
26 Minuten

Beschreibung

vor 6 Monaten
Seit wenigen Jahren gedenkt das EU-Parlament jeweils mit einer
speziellen Erinnerungsfeier der Opfer des Holocaust. Dieses Jahr
mit einem besonderen «Gast»: Dem Cello des Holocaust-Opfers Pàl
Hermann. Überall in Europa nimmt der Antisemitismus stark zu. Die
Terrorangriffe der Hamas vom 7. Oktober 2023 und die massive
militärische Reaktion Israels im Gazastreifen haben diesen Trend
verstärkt. Drei-Viertel der europäischen Jüdinnen und Juden
verbergen darum zumindest gelegentlich ihre jüdische Identität. Der
stete Kampf gegen Antisemitismus sei untrennbar mit dem aktiven
Erinnern an den Holocaust verbunden, unterstrich bereits die erste
Frau an der Spitze des Europäischen Parlaments, die Französin
Simone Veil, selbst eine Holocaust-Überlebende. Im Zentrum der
Erinnerungsfeier an den Holocaust im EU-Parlament standen 80 Jahre
nach der Befreiung der Deportierten im Vernichtungslager in
Auschwitz für einmal nicht Zeitzeuginnen, sondern ein Instrument:
Das Cello des Holocaust-Opfers Pàl Hermann. Dieses Instrument,
untrennbar verbunden mit dem jungen jüdischen Musiker und
Komponisten, steht für die Unbesiegbarkeit der Musik. Pàl Hermann
wurde von der Hitler-Diktatur umgebracht. Das Cello wurde gerettet,
weil der Cellist eine Notiz aus dem Güterwagen werfen konnte, in
dem er deportiert wurde. In dieser aussergewöhnlichen Geschichte
hat ein Cello den Holocaust überlebt - und wird zum klingenden
Stolperstein gegen das Vergessen.

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