Individualbesteuerung: Warum (nicht) heiraten
Ein Paar, das heiratet, ändert seine finanzielle Situation. Es wird
künftig zusammen besteuert. Wegen der Progression kommt das
Doppelverdiener teuer zu stehen. Immer mehr junge Paare heiraten
darum nicht. Ein individueller Entscheid mit gesellschaftl ...
19 Minuten
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Beschreibung
vor 7 Monaten
Ein Paar, das heiratet, ändert seine finanzielle Situation. Es wird
künftig zusammen besteuert. Wegen der Progression kommt das
Doppelverdiener teuer zu stehen. Immer mehr junge Paare heiraten
darum nicht. Ein individueller Entscheid mit gesellschaftlichen
Folgen. Camille und Tristan sind Ende Zwanzig, beide haben
studiert, beide arbeiten Vollzeit und verdienen gut. Eigentlich
würden sie gerne heiraten und eine Familie gründen. Denn die Ehe
ist für sie emotional und kulturell wichtig. Aber es rechnet sich
nicht. Verheiratet würden die beiden 10'000 Fr. mehr Steuern pro
Jahr zahlen als im Konkubinat. Darum heiraten sie nicht. Auch das
Kinder bekommen wird aufgeschoben. Dass Ehepaare höher besteuert
werden als Unverheiratete, ist gesellschaftlich kaum noch zu
rechtfertigen. Seit Jahrzehnten will man das ändern. Wenn Paare wie
Camille und Tristan durch das Steuersystem in ihren Lebensentwürfen
behindert werden, hat das nicht nur für sie negative Folgen. Vor
dem Hintergrund des Fachkräftemangels und einer alternden
Gesellschaft hat auch die Allgemeinheit viel zu verlieren. Jetzt
könnte der Systemwechsel klappen. Allerdings hat er einen Preis:
weniger Steuereinnahmen. Und ausgerechnet Doppelverdiener mit hohen
Einkommen würden profitieren, während traditionelle
Einverdiener-Familien im oberen Mittelstand das Nachsehen hätten.
künftig zusammen besteuert. Wegen der Progression kommt das
Doppelverdiener teuer zu stehen. Immer mehr junge Paare heiraten
darum nicht. Ein individueller Entscheid mit gesellschaftlichen
Folgen. Camille und Tristan sind Ende Zwanzig, beide haben
studiert, beide arbeiten Vollzeit und verdienen gut. Eigentlich
würden sie gerne heiraten und eine Familie gründen. Denn die Ehe
ist für sie emotional und kulturell wichtig. Aber es rechnet sich
nicht. Verheiratet würden die beiden 10'000 Fr. mehr Steuern pro
Jahr zahlen als im Konkubinat. Darum heiraten sie nicht. Auch das
Kinder bekommen wird aufgeschoben. Dass Ehepaare höher besteuert
werden als Unverheiratete, ist gesellschaftlich kaum noch zu
rechtfertigen. Seit Jahrzehnten will man das ändern. Wenn Paare wie
Camille und Tristan durch das Steuersystem in ihren Lebensentwürfen
behindert werden, hat das nicht nur für sie negative Folgen. Vor
dem Hintergrund des Fachkräftemangels und einer alternden
Gesellschaft hat auch die Allgemeinheit viel zu verlieren. Jetzt
könnte der Systemwechsel klappen. Allerdings hat er einen Preis:
weniger Steuereinnahmen. Und ausgerechnet Doppelverdiener mit hohen
Einkommen würden profitieren, während traditionelle
Einverdiener-Familien im oberen Mittelstand das Nachsehen hätten.
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